23.12.2024, 14:23 Uhr
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Universal-Chef Lucian Grainge gilt als mächtigster Musikmanager der Welt. Nun hat der einflussreiche Stimmrechtsberater Glass Lewis empfohlen, die geplante 139-Millionen-Euro-Vergütung für den CEO abzulehnen.
In der Schweiz gab das 14-Millionen-Franken Paket von UBS-Chef Sergio Ermotti viel zu reden. Es wurde unter anderem mit dem Lohn von James Gorman verglichen, der abtretende CEO der amerikanischen Grossbank Morgan Stanley erhielt eine Gesamtvergütung von umgerechnet 33 Millionen Franken. Bei Goldman Sachs gab es 2023 für den CEO umgerechnet 28 Millionen.
Nochmals deutlich grösser sind die Dimensionen im internationalen Musikgeschäft. Der weltgrösste Musikkonzern Universal hat Stars wie Taylor Swift, Coldplay oder Harry Styles unter Vertrag und verdient damit offenbar prächtig. Laut einem Bericht des «Guardian» will das Unternehmen Firmenchef Grainge einen aktienbasierten Bonus im Wert von rund 92 Millionen Euro zukommen lassen – was beim Aktionärsberater Glass Lewis für Kritik sorgt. Die Rede ist von «schwerwiegenden Vorbehalten» gegen das Vergütungspaket. Derartige Boni «untergraben die Integrität des Anreizsystems einer Firma», heisst es. Universal wollte den Vorgang nicht kommentieren.
Der genaue Wert des Aktienbonus steht offenbar noch nicht fest: Er soll vom Gewinn der Firma und der Entwicklung des Aktienkurses abhängen. Grainge erhält zudem weitere Gehaltsbestandteile, wodurch sich laut «Guardian» ein Vergütungspaket im geschätzten Wert von rund 139 Millionen Euro ergibt.
Der gebürtige Brite Grainge gilt als der wohl mächtigste Musikmanager der Welt. Beobachter loben seine Rolle bei der Rettung der Musikindustrie, doch seine Vergütung sorgt nicht zum ersten Mal für Kritik. Schon im vergangenen Jahr hatten rund 40 Prozent der Aktionäre den Vergütungsbericht von Universal auf der Hauptversammlung abgelehnt. Allerdings ist die Abstimmung am 15. Juni nicht bindend.
Auch die Chefs anderer Medienkonzerne ziehen mit ihren umfangreichen Gehaltspaketen den Unmut von Aktionären auf sich. So hatte beispielsweise Warner-Brothers mit einem 247-Millionen-Dollar-Deal für Firmenchef David Zaslav im Jahr 2022 für Schlagzeilen gesorgt. Bei Disney hatten die Anteilseigner vor sechs Jahren ein 100-Millionen-Dollar-Paket noch abgelehnt.