28.11.2024, 12:05 Uhr
Die Malediven, das Inbegriff von Luxusferien, werden noch teurer: Mit drastisch erhöhten Abreisegebühren setzt der Inselstaat auf sprudelnde Einnahmen. Je nach Klasse steigen die Gebühren um bis zu 167 Prozent.
Der frühere Grandhotelier Carsten Rath, Betreiber des Hotelrankings die-101-besten.com, hat das neue Mandarin Oriental Savoy in Zürich für Travelnews getestet. Das stilvolle Haus erhält viel Lob. Aber nicht alles gefällt dem Hotelkenner.
In einer Stadt, die bekannt ist für ihre Qualität und die damit verbundenen Superlative, war es höchste Zeit, dass eine der renommiertesten Hotelketten der Welt die Herzen der Zürcher Luxusliebhabenden und ihrer Gäste aus aller Welt erobert. Die Hotellerie-Gruppe Mandarin Oriental hat mit ihrer neuen Errungenschaft am Paradeplatz in der Poststrasse 12 nun 37 Hotels weltweit in ihrer Obhut und damit auch ein weiteres traditionsreiches Weltklassehotel auf eine neue Ebene befördert. Möglich ist dies dank der eigentlichen Besitzerin des Hotels, der Schweizer Grossbank UBS, die es nach der quasi staatlich verordneten Übernahme der Credit Suisse als Teil des Pakets bekommen hat.
Das älteste Grand Hotel der Stadt Zürich öffnete 1838 an Weihnachten das erste Mal seine Pforten. Über viele Jahrzehnte galt das Savoy als das beste Hotel der gesamten Schweiz. Seitdem wurde es mehrmals renoviert, restauriert und verbessert. Einst hatte das Haus 170 Zimmer, nun sind es überschaubare, aber dafür exklusive 80 Zimmer.
Das bedeutet weniger buchbare Schlafräume, aber dafür mehr Platz für Luxus. Und der kann sich sehen lassen, wie ich finde. Dezente moderne Eleganz und leichte, helle Farben stehen im Kontrast zur klassischen, historischen Architektur. Altes und Neues wird geschickt und unter Verwendung von feinsten Materialien, zum Beispiel handbemalte Seidentapeten in jedem Zimmer, miteinander verwoben.
Die Leichtigkeit des Designs erfrischt mein Gemüt. Die Zimmer sind lichtdurchflutet und haben unaufdringliche dekorative Akzente, die inspiriert sind von der Stadt selbst und ihrer Kunstszene. Und jedes Zimmer hat seine eigenen Besonderheiten. Tristan Auer, ein erstklassiger Innenarchitekt aus Paris, wie ich von dem neuen General Manager Dominik G. Reiner erfahre, ist verantwortlich für dieses durch und durch stimmige Design, das mit dafür sorgte, dass ich einen hervorragenden Schlaf geniessen durfte.
Reiner selbst war bisher im Mandarin Oriental München als General Manager tätig und zuzüglich verantwortlich für alle Mandarin-Oriental-Hotels im deutschsprachigen Raum. Damit löste er Mark Bradford ab, der als sogenannter «Opener» dafür bekannt ist, auf der ganzen Welt neue Häuser der Luxushotelgruppe bis zur Eröffnung zu begleiten und dann zum nächsten Projekt überzugehen.
In unmittelbarer Nachbarschaft zum Mandarin gibt es im Übrigen einige der besten Hotels Europas. Sie werden allesamt von herausragenden Hoteliers geführt; vier der namhaftesten Kollegen waren Hotelschulfreunde in Lausanne.
Im traditionsreichen «Baur au Lac» am See bringt General Manager Christian von Rechenberg sein Team zu immer neuen Spitzenleistungen. Marco Zanolari ist verantwortlich für die Hotelgruppe «The Living Circle», die unter anderem in Zürich die Häuser «Storchen», «Widder» und «Alex» betreibt und Farm-to-Table-Qualität auf allerhöchstem Niveau beweist. Thomas Maechler führt das «Eden au Lac» direkt am See und ist mit seinem herausragenden Boutique-Hotel wahrscheinlich der Raten-Spitzenreiter in der Stadt. Markus Granelli thront mit dem «Dolder Grand» auf dem Berg, hat aber keinesfalls die Attitüde eines Herrschers, sondern eher die eines Dieners. Er liefert mit seinen Mitarbeitern täglich Weltklasseleistungen in Sachen Service Excellenz ab.
Zurück ins Mandarin: Neben der stilvollen Einrichtung hat meine Suite auch eine hochwertige technische Ausstattung aufwarten. Besonders begeistert bin ich davon, dass ich die Jalousien direkt vom Bett aus steuern kann.
Was mir persönlich nicht so gut gefällt, ist der Handtuchwärmer, der nach dem Betätigen eines Knopfes erst nach einer halben Stunde warm wird. Dass er nicht permanent eingeschaltet ist, ist natürlich den Nachhaltigkeitsbestrebungen des Hotels geschuldet, was durchaus im Sinne der Zürcher ist. Die Stadt und ihre Einwohner legen viel Wert auf nachhaltige Projekte und umweltbewusstes Verhalten. Beeindruckt bin ich in jedem Fall von der Aussicht. Je nach Zimmer oder Suite hat man einen sensationellen Blick auf die Wahrzeichen der Stadt oder die Alpen.
Was Mandarin Oriental in die Schweiz mitbringt, ist der traditionell erstklassige asiatische Service, den ich selbst auch schon im Haus in Bangkok kennen und lieben gelernt habe. Gepaart mit der typischen Zürcher Freundlichkeit und Höflichkeit und zusammen mit dem gemeinsamen Hang zu herausragender Qualität ergibt dies ein wahnsinniges Potenzial für ein weiteres Superlativ in Zürich.
Dies kann ich während meines Aufenthaltes bestätigen. Die Mitarbeiter sind allesamt sehr freundlich und zuvorkommend. Besonders Florence von der Rezeption hatte immer ein Lächeln auf den Lippen und erinnerte sich an liebevolle Details aus vorherigen Begegnungen.
Auch kulinarisch wird wie immer auf höchste Qualität gesetzt. Wer italienisches Essen mag, der wird begeistert sein von der seltenen Raffinesse, mit der Consultant-Chefkoch Antonio Guida, der schon im Mandarin Oriental, Mailand mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet wurde, sein Fine-Dining-Konzept präsentiert. Unterstützt wird er von Executive Chef Benjamin Halat, den ich noch von früher kenne, als er vor vielen Jahren bei mir zu Hause für eine Hand voll lieber Gäste gekocht hat. Heute freue ich mich, dass er nur für mich etwas zaubert.
Für französisch inspiriertes Essen und einige klassische Schweizer Gerichte empfehle ich die Savoy Brasserie & Bar. Hier lässt sich elegant speisen, aber auch deftige Burger und Schnitzel stehen auf der Speisekarte. In der Brasserie wird mir ausserdem noch einmal bewusst, wie wichtig das Hotel für die Geschäftswelt ist. Das geschäftliche Treiben der Stadt macht hier zwar eine Lunch-Pause, kommt aber nur bedingt zur Ruhe, wenn weiterhin über die finanziellen und geschäftlichen Geschicke der Stadt geplaudert wird.
Überhaupt treffen sich und tagen in diesem Haus traditionell viele Banker und Geschäftsleute. Das passt zur in der Nähe gelegenen, beliebten Luxusmeile Bahnhofstrasse, eine der teuersten Adressen der Welt. Die Strasse säumen Design-Weltmarken wie Dolce & Gabbana, Tiffanys, Dior, Rolex, Chanel und viele mehr.
Insgesamt hat das Hotel aus meiner Sicht die besten Voraussetzungen, um zu einem grossen Erfolg zu werden. Ich bin mir sicher, dass das Management und seine Mitarbeiter sich alle Mühe geben werden. Was ich gesehen, erlebt und geschmeckt habe, kann ich mit gutem Gewissen empfehlen. Ich komme gern wieder, insbesondere dann, wenn die Dachterrasse im Mai eröffnet. Ich wünsche dem Haus in jedem Fall alles Gute.
Als früherer Grandhotelier und Betreiber des relevantesten Hotel Rankings im deutschsprachigen die-101-besten.com ist Carsten K. Rath Globetrotter von Berufs wegen. Sämtliche Hotels, über die er für Travelnews schreibt, bereist er auf eigene Rechnung.
Rath ist zudem Autor der Bücher «Die 101 besten Hotels» zum Ranking. Eine Vorbestellung des neuen Buches «Die 101 besten Hotels: Schweiz, Österreich, Südtirol und Deutschland», das am 5. Mai 2024 erscheinen wird, ist per E-Mail unter möglich.