Pulverfass Nahost: Wie sicher sind Ägypten und Jordanien?

In Ägypten rät das EDA, den Norden der Sinai-Halbinsel und das Dreiländereck Ägypten-Libyen-Sudan zu meiden. Diese Gebiete sind allerdings kaum touristisch erschlossen. (Bild Merydolla/Shutterstock)
In Ägypten rät das EDA, den Norden der Sinai-Halbinsel und das Dreiländereck Ägypten-Libyen-Sudan zu meiden. Diese Gebiete sind allerdings kaum touristisch erschlossen. (Bild Merydolla/Shutterstock)

Nach der Eskalation zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas ist der Nahe Osten im Ausnahmezustand. So präsentiert sich die Situation für Reisende, die in den Nachbarländern Ägypten und Jordanien Ferien machen wollen.

20.10.2023, 13:51 Uhr

Redaktion: Travelnews.ch

Ägypten ist dieses Jahr eine der Boom-Destinationen bei den Schweizer Reiseveranstaltern (Travelnews berichtete). Der Spätherbst gilt dort als eine der besten Reisezeiten. Ebenso für Jordanien, das ebenfalls zu den beliebtesten Reisezielen der Schweizerinnen und Schweizer im Nahen Osten gehört.

Beides sind Nachbarländer von Israel. Angesichts des Kriegs zwischen der palästinensischen Terrororganisation Hamas und Israel, der seit dem 7. Oktober tobt, fragen sich viele Touristinnen und Touristen, ob die Region für Ferien noch sicher ist. Eine Übersicht:

Wie ist die Situation in Ägypten und Jordanien?

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) hat heute Freitag (20. Oktober) seine Reisehinweise für Jordanien angepasst. Neu heisst es auf der Website: «In Amman kommt es vermehrt zu Demonstrationen. Dabei kann es vereinzelt auch zu Ausschreitungen kommen. Spontane Kundgebungen können auch in anderen Städten stattfinden. Informieren Sie sich vor und während der Reise in den Medien über die aktuelle Lage. Befolgen Sie die Anweisungen der lokalen Behörden und Ratschläge von ortsansässigen Kontaktpersonen. Meiden Sie Demonstrationen und grosse Menschenansammlungen jeder Art.»

Zu Ägypten schreibt das EDA in seinen aktuellen Reisehinweisen: «Am 7. Oktober 2023 kam es zu massivem Raketenbeschuss Israels aus dem Gazastreifen. Israel hat seine Streitkräfte in Kriegsbereitschaft versetzt. Die prekäre Sicherheitslage kann sich auch auf das ägyptische Grenzgebiet auswirken.»

Wird von Reisen nach Ägypten und Jordanien abgeraten?

Nein, das EDA rät nicht generell von Reisen ab. Es gibt für beide Länder aber Teilreisewarnungen. In Ägypten rät das EDA, den Norden der Sinai-Halbinsel und das Dreiländereck Ägypten-Libyen-Sudan zu meiden. Diese Gebiete sind allerdings kaum touristisch erschlossen.

Zum Süden der Sinai-Halbinsel, wo sich unter anderem Sharm-el-Sheikh und Dahab befinden, schreibt das Aussendepartement: «Das Risiko von terroristischen Akten besteht auch im Gouvernorat Südsinai. Unternehmen Sie Überlandfahrten, Ausflüge, Trekkingtouren etc. ausserhalb der Badeorte ausschliesslich in organisierten Gruppen und in Begleitung einer erfahrenen lokalen Reiseleitung. Vergewissern Sie sich, dass die aktuelle Sicherheitslage abgeklärt worden ist.»

In Jordanien rät das EDA von Reisen ins Grenzgebiet zum Irak und zu Syrien ab. In der grundsätzlichen Einschätzung zur Situation im Land heisst es: «Den komplexen Verhältnissen in der Region muss stets Rechnung getragen werden. Bestimmte Ereignisse und Konflikte in Nachbarländern können sich auf Jordanien auswirken. Trotz erhöhter Sicherheitsvorkehrungen besteht im ganzen Land das Risiko von terroristischen Akten.»

Kann ich meine Reise kostenlos stornieren?

Reisen nach Ägypten und Jordanien finden derzeit wie gewohnt statt. Angst aufgrund der aktuellen Situation oder eine allgemeine Terrorgefahr reichen nicht, um seine Reise kostenlos zu annullieren. Die Schweizer Reiseveranstalter halten sich bei ihren Storno-Bedingungen an die Angaben des EDA. Dieses rät momentan nicht von Reisen in die beliebten Feriengebiete ab. Wer seine Ferien dennoch stornieren oder umbuchen möchte, für den gelten die regulären Annullationsbedingungen.

Wie weit sind die Ferienorte von den Krisenherden entfernt?

Ägypten hat zwar eine gemeinsame Grenze mit Israel und Gaza, die meisten grossen Städte und Touristenattraktionen des Landes sind jedoch weit davon entfernt. Vom Badeort Sharm el-Sheikh im Süden der Sinai-Halbinsel sind es zum Beispiel mehr als fünf Autostunden zur Grenze zu Gaza. Kairo, Alexandria, Hurghada und Luxor sind noch weiter von den Krisenherden weg.

Jordanien hat eine gemeinsame Grenze mit Israel und dem Westjordanland (eines der besetzten palästinensischen Gebiete) sowie mit Syrien. Die meisten touristischen Ziele in Jordanien sind von der Instabilität jedoch nicht betroffen.

Das jordanische Fremdenverkehrsamt schreibt in einer Erklärung, dass das Land weiterhin ein sicheres und gastfreundliches Reiseziel für Touristen aus aller Welt sei. «Unser Engagement, die Sicherheit und das Wohlbefinden aller Besucher zu gewährleisten, ist ungebrochen.»

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