18.12.2024, 13:59 Uhr
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Reisende, die nur einen Tag bleiben, müssen in Venedig wahrscheinlich bald Eintritt bezahlen. Der Tourismusausschuss der italienischen Lagunenstadt beschloss, von Tagestouristen ab Anfang nächsten Jahres eine Gebühr von fünf Euro zu verlangen.
Um die Touristenmassen einzudämmen, gibt es in Venedig bereits seit Längerem Pläne für eine Tagesgebühr. Nach langem Hin und Her ist die Hafenstadt nun einen grossen Schritt weiter, um die Touristenströme in den Griff zu bekommen.
Der Stadtrat will kommende Woche abschliessend über eine Eintrittsgebühr von fünf Euro entscheiden, vermutlich am Dienstag. An den Details wird noch gearbeitet. Bürgermeister Luigi Brugnaro versicherte aber bereits, dass die weltberühmte Stadt mit ihren vielen Kanälen auch für Tagestouristen zugänglich bleiben werde.
Venedig mit seinen im Kern nur etwa 50'000 ständigen Einwohnerinnen und Einwohnern gehört zu den beliebtesten Touristenzielen weltweit. Vor allem im Sommer ist in den engen Strassen rund um den Markusplatz kaum noch ein Durchkommen. Insbesondere Kreuzfahrt-Passagiere stehen in der Kritik.
Die jetzigen Pläne sehen vor, dass von Januar 2024 an von Tagesbesuchern für die Innenstadt Eintritt erhoben wird, zunächst in einer Testphase. Die Touristinnen und Touristen sollen sich übers Internet einen QR-Code besorgen und aufs Handy laden, den sie bei Kontrollen vorzeigen müssen. Andernfalls drohen mindestens 50 Euro Strafe.
Ausnahmen soll es beispielsweise für Kinder unter 14 Jahren geben. Von der Zahlung ausgeschlossen sind Einwohnerinnen und Einwohner der Gemeinde, Angestellte, Pendlerinnen und Pendler sowie Studierende. Auch Übernachtungstouristen, die ohnehin eine Ortstaxe für Venedig zahlen, sind vom Eintritt befreit.
Von der Stadtverwaltung wird das Vorhaben damit begründet, dass es ein Gleichgewicht der Interessen von Anwohnenden und Reisenden geben müsse. Bürgermeister Brugnaro sagte: «Ich appelliere an die Zusammenarbeit aller, damit Venedig gerettet und die älteste Stadt der Zukunft werden kann.» Die Weltkulturorganisation Unesco berät derzeit, ob die Stadt auf die Liste des bedrohten Weltkulturerbes gesetzt wird.
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