28.11.2024, 12:05 Uhr
Die Malediven, das Inbegriff von Luxusferien, werden noch teurer: Mit drastisch erhöhten Abreisegebühren setzt der Inselstaat auf sprudelnde Einnahmen. Je nach Klasse steigen die Gebühren um bis zu 167 Prozent.
Der Klimawandel bringt extreme Hitze und Überflutungen mit sich und setzt etlichen Reisezielen zu. Wir blicken auf sieben gefährdete Ferienregionen und sagen, was dennoch Hoffnung macht.
Die Klimaveränderung schreitet unaufhaltsam voran und hat bereits jetzt erhebliche Auswirkungen auf viele Regionen der Welt. Wenn der derzeitige Trend anhält, könnten einige beliebte Ferien- und Reiseziele in 10 Jahren nicht mehr zugänglich oder in ihrer bisherigen Form existent sein.
Steigende Temperaturen, der Anstieg des Meeresspiegels und extreme Wetterphänomene bedrohen nicht nur die lokale Bevölkerung, sondern auch die touristische Infrastruktur und die natürlichen Schönheiten, die diese Regionen auszeichnen.
Travelnews hat dazu verschiedene Klimaberichte und wissenschaftliche Einschätzungen gesammelt und zusammengefasst. Und ebenso listen wir die Ansätze auf, die an den einzelnen Reisezielen für Hoffnung dafür sorgen, dass sie auch in zehn Jahren noch bewohnbar und besuchbar sind.
Die Malediven, das tropische Paradies mit den strahlend weissen Stränden und dem kristallklarem Wasser, sind eines der am stärksten bedrohten Reiseziele. Der Inselstaat liegt nur knapp über dem Meeresspiegel, und der Anstieg des Meeresspiegels könnte bedeuten, dass viele der Inseln im Jahr 2034 komplett überflutet sind. Experten warnen, dass ohne drastische Massnahmen zum Klimaschutz weite Teile der Malediven innerhalb der nächsten Jahrzehnte unbewohnbar werden könnten.
Was Hoffnung macht: Die Malediven investieren in innovative Bauprojekte, um der Bedrohung durch steigende Meere zu begegnen. Ein Beispiel ist das Konzept von schwimmenden Städten. Und die maledivische Regierung arbeitet an verschiedenen Küstenschutzmassnahmen, um die Inseln gegen Erosion und Überflutung zu schützen.
Vor der Ostküste Australiens gelegen, ist das Great Barrier Reef eines der grössten Korallenriffsysteme der Welt und ein Magnet für Taucher und Naturliebhaber. Doch das Riff leidet stark unter der globalen Erwärmung, die zu Korallenbleiche führt. Steigende Wassertemperaturen und erhöhte Kohlendioxidkonzentrationen in den Ozeanen schädigen die empfindlichen Korallen. Wenn die Erwärmung weitergeht, könnte dieses Naturwunder bis 2034 so stark geschädigt sein, dass es für Touristen kaum noch zu bestaunen ist.
Erst im März dieses Jahres ist wegen deutlich erhöhter Wassertemperaturen bei dem Naturwunder die fünfte Massenbleiche von Korallen innerhalb von nur acht Jahren bestätigt worden. Dies teilte die Great Barrier Reef Marine Park Authority mit, die für das Korallenriff vor der Küste des australischen Bundesstaates Queensland zuständig ist.
Was Hoffnung macht: Verschiedene Massnahmen und Initiativen zielen darauf ab, das Riff zu schützen und seine Widerstandsfähigkeit zu stärken. Wissenschaftler arbeiten daran, Korallen zu züchten, die widerstandsfähiger gegenüber steigenden Wassertemperaturen sind. Australien hat umfangreiche Programme zur Reduzierung der Wasserbelastung eingeführt. Diese Massnahmen zielen darauf ab, den Einsatz von Pestiziden und Nährstoffen in der Landwirtschaft zu verringern, die ins Meer gespült werden und die Korallen zusätzlich schwächen.
Die Alpen, die sich von Frankreich über die Schweiz, Deutschland, Italien, Österreich und Slowenien ziehen, sind ein beliebtes Ziel für Wintersportler und Wanderer. Auch sie sind in Gefahr. Die steigenden globalen Temperaturen führen dazu, dass Gletscher schneller schmelzen und die Schneefallgrenze steigt. Bis 2034 könnten viele Skigebiete mit Schneemangel kämpfen oder ganz aufgeben müssen. Die Alpen, wie wir sie heute kennen, könnten in wenigen Jahrzehnten nur noch in kleineren, höher gelegenen Regionen das gewohnte Winterparadies bieten. Forschende der Universitäten Lausanne und Basel haben im Fachmagazin «Science» anhand von Satellitendaten aufgezeigt, dass die Vegetation oberhalb der Baumgrenze in fast 80 Prozent der Alpen zugenommen hat.
Was Hoffnung macht: Skigebiete in Höhenlagen über 2000 Meter werden auch in den kommenden Jahrzehnten voraussichtlich schneesicher bleiben. Die künstliche Beschneiung ist bereits in vielen Skigebieten ein wichtiges Mittel, um Schneesicherheit zu gewährleisten. Auch wenn sie ressourcenintensiv ist, wird kontinuierlich an effizienteren Technologien gearbeitet, um Wasser- und Energieverbrauch zu reduzieren. Fortschritte in der Schneekanonen-Technologie ermöglichen es, Kunstschnee bei immer höheren Temperaturen zu produzieren, was die Wintersaison verlängern könnte.
Venedig, die Stadt der Kanäle, steht ebenfalls vor einer ungewissen Zukunft. Die Stadt, die schon jetzt regelmässig von Überschwemmungen betroffen ist, wird durch den Anstieg des Meeresspiegels noch stärker bedroht. 2034 könnte es so weit sein, dass Venedig für Touristen nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr zugänglich ist.
Was Hoffnung macht: Durch kontinuierliche Verbesserungen und Wartung könnte das MOSE-System (Modulo Sperimentale Elettromeccanico) langfristig dazu beitragen, die Stadt vor Überflutungen zu schützen. Und es gibt umfassende Pläne zur Restaurierung und Verstärkung der Bauten. Architekten und Ingenieure arbeiten daran, die Fundamente der Stadt zu stabilisieren. Anpassungsmassnahmen, wie die Anhebung von Strassen und Plätzen sowie der Bau von schwimmenden oder amphibischen Strukturen, könnten helfen, das tägliche Leben in Venedig besser an die häufigeren Hochwasserereignisse anzupassen.
Die Arktis, die für ihre unberührte Eislandschaft und einzigartige Tierwelt bekannt ist, wird durch den Klimawandel rapide verändert. Das Abschmelzen der polaren Eiskappen führt dazu, dass die Tierpopulationen bedroht werden. Eisbären, Walrosse und andere arktische Tiere verlieren ihre Lebensräume. Im Jahr 2034 könnte die Arktis für Touristen kaum noch als intakte Naturkulisse zu erleben sein, da das Eis weiter schmilzt und sich die Ökosysteme unwiderruflich verändern. Die grösste Bedrohung für die Arktis ist der Klimawandel. Nirgendwo sonst erwärmt sich die Erde schneller als hier: Innerhalb der letzten 100 Jahre ist die Jahresdurchschnittstemperatur hier um fünf Grad Celsius gestiegen, warnt das WWF-Netzwerk.
Was Hoffnung macht: Verschiedene Regierungen und Umweltorganisationen haben begonnen, Schutzgebiete in der Arktis auszuweisen, um die dortigen empfindlichen Ökosysteme zu bewahren. Der Schutz der Region umfasst auch Massnahmen zur Bekämpfung von Ölverschmutzungen, Plastikmüll und anderen Schadstoffen. Wissenschaftler beobachten, dass einige Tierarten in der Arktis eine gewisse Anpassungsfähigkeit an die veränderten Umweltbedingungen zeigen. Der Schlüssel liegt in internationalen Klimaschutzmassnahmen, dem Schutz gefährdeter Tierarten und einer nachhaltigen Bewirtschaftung der Region.
Die Galapagos-Inseln, ein einzigartiges Ökosystem und UNESCO-Weltkulturerbe, sind aufgrund ihrer isolierten Lage besonders empfindlich gegenüber Klimaveränderungen. Steigende Meerestemperaturen bedrohen das marine Ökosystem und führen zu Korallenbleiche, während sich veränderte Wetterbedingungen auf die Tier- und Pflanzenwelt der Inseln auswirken. Die einzigartigen Tierarten, die den Reiz der Inseln ausmachen, könnten zunehmend in Gefahr geraten, und das Gleichgewicht könnte unwiderruflich gestört werden.
Was Hoffnung macht: Die Galapagos-Inseln gehören zu den am besten geschützten Naturschutzgebieten der Welt. Rund 97 Prozent der Landfläche ist als Nationalpark ausgewiesen. Menschliche Aktivitäten wie Fischerei, Tourismus und Bauprojekte sind streng reguliert. Es gibt mehrere aktive Programme zur Wiederherstellung von Tierpopulationen und zur Bekämpfung eingeführter, invasiver Arten.
Die Florida Keys sind ein weiteres bedrohtes Reiseziel, das durch den Anstieg des Meeresspiegels und die immer häufiger auftretenden Hurrikane stark gefährdet ist. Viele der flachen Inseln könnten bis 2034 Teile ihrer Landmasse verlieren, was den Tourismus erheblich beeinträchtigen würde. Auch hier leiden die Korallenriffe, die eine wichtige Attraktion für Taucher und Schnorchler darstellen, unter der Erwärmung der Ozeane und der zunehmenden Versauerung des Wassers.
Was Hoffnung macht: Die Florida Keys investieren stark in Küstenschutzprojekte, um die Inseln vor Überflutung und Erosion zu schützen. Dazu gehören der Bau von Deichen, Wellenbrechern und die Renaturierung von Mangrovenwäldern, die natürliche Barrieren gegen Sturmfluten und steigende Meeresspiegel bilden. Immer mehr Tourismusunternehmen setzen auf nachhaltige Praktiken. Dazu gehören Massnahmen zur Reduzierung von Plastikmüll, der Schutz von Meereslebewesen und die Förderung von Ökotourismus. Es wird entscheidend sein, globale Klimaschutzmassnahmen umzusetzen – insofern wird es bedeutend sein, wer die US-Wahlen am 5. November gewinnt.