23.11.2024, 12:00 Uhr
Matt Quinlan, Portfoliomanager bei der Franklin Equity Group, erläutert die entscheidende Rolle, die Dividenden bei der Steigerung der Gesamtrendite und bei der Verringerung der Gesamtvolatilität für Aktienanleger...
Wie lange schauen Zentralbanken und Regulierer dem rasanten Wachstum der Schattenwährungen noch zu? Gemessen an der US-Geldmenge sind Kryptowährungen schon erstaunlich mächtig, wie der "Chart of the week" der DWS zeigt.
Man hasst sie oder man liebt sie. "Wenige Anleger sind gegenüber Kryptowährungen gleichgültig. Auch die Reichsten dieser Welt nicht", meinen die Experten der DWS. Microsoft-Gründer Bill Gates etwa rät, die Finger davon zu lassen. Anders Tesla-Chef Elon Musk, er hat sich erst kürzlich als Fan der Kryptos zu erkennen gegeben.
Einigkeit scheint immerhin darüber zu bestehen, dass der den Kryptowährungen zugrundeliegende Technologie – Blockchain – eine grosse Zukunft bevorsteht. Doch bereits bei der Frage, ob die "Währungen" sich überhaupt als alltägliches Zahlungsmittel bewähren oder als Wertaufbewahrung geeignet sind, gehen die Meinungen wieder auseinander.
Dem Thema nicht gleichgültig gegenüber stehen können Zentralbanken und Regulierer. "Für sie ist die Hoheit über die Geldmenge und die Sicherheit von Zahlungsalternativen von grosser Bedeutung", so DWS. Letzteres habe diese Woche erst wieder Gary Gensler, der designierte Chef der Aufsichtsbehörde SEC, unterstrichen. Gensler sprach gegenüber Reuters von einer zentralen Herausforderung für die SEC, den Kryptomarkt frei von Betrug und Manipulation zu halten. In der Woche zuvor hatte bereits Janet Yellen bei CNBC zu erkennen gegeben, dass sie wenig begeistert sei von den meisten Kryptowährungen und mit einer eigenen Digitalwährung der US-Federal Reserve (Fed) rechne.
Den Stecker hat bisher noch keine der grossen Zentralbanken gezogen. Für DWS stellt sich die Frage, ob das überhaupt noch machbar wäre, ohne grössere Turbulenzen an den Finanzmärkten zu provozieren. Um das Volumen des neuen Sektors zu erfassen, reiche der Blick auf die Marktkapitalisierung aller ausstehender Kryptowährungen allein nicht aus, erklärt Deutschlands grösster Vermögensverwalter. Dieses macht derzeit rund 1,6 Billionen US-Dollar, was in etwa der Menge aller ausstehenden Dollarnoten und -münzen entspricht. Darüber hinaus müsse man auch sämtliche Finanzprodukte und Firmen berücksichtigen, die um die Kryptos herum entstanden sind
Das aktuelle könnte ein Gradmesser für die Nervosität der Zentralbanken sein. Die Grafik zeigt den Marktwert aller Kryptowährungen als Prozentsatz der recht breit gefassten Geldmenge M2 der USA sowie das erstaunliche Wachstum von M2 selbst. Es sind bald 10% zehn erreicht, wobei besonders der starke Anstieg in den der vergangenen Monaten ins Auge sticht. "Wann die Schmerzgrenze erreicht sein könnte, wissen wir nicht. Doch angesichts der beschriebenen Grösse des Kryptomarktes halten wir es für wahrscheinlicher, dass eine Intervention eher auf ein kontrolliertes Luft-Rauslassen denn ein abruptes Ende hinauslaufen dürfte", folgert DWS.