27.11.2024, 11:09 Uhr
Der britische Billigflieger Easyjet hat im abgeschlossenen Geschäftsjahr wie erwartet zugelegt und seinen Gewinn merklich gesteigert. Die Airline stellt eine mehr als doppelt so hohe Dividende in Aussicht.
Die Ukraine hatte am Ende des Kommunismus ungefähr das gleiche Bruttoinlandsprodukt pro Kopf wie Polen. Heute ist es nur noch ein Bruchteil, wie die DWS aufzeigt. Die EU-Mitgliedschaft bietet der Ukraine ein Modell, wie wirtschaftliche mit politischer Freiheit kombiniert werden kann. Das macht das Land zu einer Bedrohung für den Kreml.
Wenn es etwas gab, was die Bürger des Ostblocks Anfang der 1990er Jahre noch einte, dann war es die weit verbreitete Hoffnung, der sowjetischen Eintönigkeit zu entkommen. Unabhängig von ihrer unterschiedlichen Nationalität oder ihrem Alter hofften sie auf ein "normales" Leben, wie es die meisten Bürger der demokratischen Gesellschaften im "Westen" für selbstverständlich halten. Wohlstand, natürlich, aber auch lesen und denken können, was man will, und sagen oder schreiben, was man denkt, ohne Angst vor staatlicher Unterdrückung oder ausländischer Invasion", zitieren die DWS-Experten aus der Moscow Times.
In rein wirtschaftlicher Hinsicht sind einige Länder 30 Jahre später erfolgreicher als andere, zeigt das "Chart of the Week» der DWS. Gemessen in aktuellen Preisen und Kaufkraftparitäten zeige dies, dass die Ukraine am Ende des Kommunismus ungefähr das gleiche Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf hatte wie Polen. "Heute ist es nur noch ein Bruchteil. Polen hat sogar das rohstoffreiche Russland deutlich überholt. Dasselbe gilt für Lettland; die anderen beiden baltischen Staaten haben noch besser abgeschnitten", so die Expertinnen und Experten der DWS.
Aus der Sicht des russischen Durchschnittshaushalt, sehe es sogar noch schlechter aus, nicht nur wegen des vergleichsweise höheren Einkommensniveaus als Machtzentrum des alten Ostblocks. Seit 1990 habe sich die Verteilung von Einkommen und Vermögen in Russland besonders ungleich entwickelt; einige Schätzungen gingen davon aus, dass die privaten Vermögen, die im Laufe der Jahre von den reichsten Russen ins Ausland abgeschöpft wurden, 2015 bereits etwa das Dreifache der offiziellen Nettofremdwährungsreserven betrugen.
Für kritische, russische Journalisten, die als Feinde galten, begannen die Repressalien, Einschüchterungen und schliesslich die Ermordung schon fast unmittelbar nach Putins erstem Machtantritt, führen die DWS-Experten weiter aus. "Für die meisten Osteuropäer, nicht zuletzt in Polen und den baltischen Staaten, bot die Mitgliedschaft in der Europäischen Union (EU) eine attraktivere Alternative, um wirtschaftliche mit politischer Freiheit zu verbinden."
Russlands erster Überfall auf die Ukraine im Jahr 2014 sei durch ein Handelsabkommen mit der EU ausgelöst worden, nicht durch eine realistische Aussicht auf eine NATO-Erweiterung. Auch im benachbarten Weissrussland seien bessere Beziehungen zur EU die Hauptforderung gewesen, die letztlich zur von Moskau unterstützten Niederschlagung der Demokratiebewegung führten.
"Anders als Putin zu glauben scheint, verstehen sich die Ukrainer seit langem als eine klar eigenständige, wenn auch noch in der Entwicklung befindliche, europäische Nation. Und als wäre das nicht Provokation genug, wollen sie ihre eigene Zukunft durch freie und geheime Wahlen selbstbestimmen – wie das im Rest Europas inzwischen selbstverständlich ist. Dass Putin darin nunmehr eine tödliche Bedrohung sieht, sagt genauso viel über sein Regime aus, wie die grauenhaften Fernsehbilder zerstörter ukrainischer Städte", sagen die Expertinnen und Experten der DWS.