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Wie weiter mit der Energiewende unter Trump 2.0?

Die wachsende Stromnachfrage wird den Netzausbau weiter vorantreiben. (Bild: Shutterstock.com/SLSK Photography)
Die wachsende Stromnachfrage wird den Netzausbau weiter vorantreiben. (Bild: Shutterstock.com/SLSK Photography)

Die Energiebranche steht vor der Herausforderung, nachhaltige Ressourcen zur Substitution emissionsreicher Energien zu fördern und gleichzeitig einen wachsenden Bedarf primär an Strom zu decken. Mir welchen Konsequenzen, erläutert Paul Drummond von Redwheel.

29.01.2025, 14:49 Uhr

Redaktion: hf

Die US-Regierung unter Joe Biden hat die Energiewende vorangetrieben. Dabei war der Inflation Reduction Act (IRA) der Eckpfeiler der Bemühungen. Der neue US-Präsident Donald Trump hat seine Absicht sehr deutlich gemacht, die Strategie zu ändern und sich auf die heimische Produktion und Nutzung fossiler Brennstoffe als Motor für Energiesicherheit und Wirtschaftswachstum zu konzentrieren. Es ist jedoch unklar, wie dies umgesetzt werden soll.

«Die Realität ist, dass erneuerbare Energien auch ohne Subventionen eine der billigsten Formen der Netzergänzung bleiben werden», sagt Paul Drummond, Leiter Climate and Environment Research von Redwheel. Darüber hinaus dürfte es einfacher sein, erneuerbare Energien für die Stromproduktion verfügbar zu machen als neue fossile Energie.

Wahlzyklen wirbeln Planung und Konzepte allerdings immer wieder durcheinander. Drummond ist deshalb skeptisch, dass es in den nächsten zehn Jahren, bis zum von Ex-Präsident Biden definierten Klimaziel 2035, zu einer weitreichenden Verschiebung im Strommix kommen wird.

Bedarf bleibt hoch

«Allerdings ist der dringende Bedarf an fester, rund um die Uhr verfügbarer Energie ein ganz anderes Ressourcenprofil als das, was erneuerbare Energien allein bieten können. Wir glauben daher, dass sich unter der neuen Regierung der Ansatz des 'All of the above' ausweiten wird, mit Ausnahme der Offshore-Windenergie.»

Und Drummond fährt fort: «Wir stehen am Beginn eines der grössten nachfragegesteuerten Haussemärkte für Stromgrundlagen seit Jahrzehnten, der das Ergebnis massiver KI-Investitionen in Hyperscaler, des anhaltenden Wachstums von Rechenzentren und der langsamen, aber stetigen Verbreitung von Elektrofahrzeugen ist.» Diese Kraft werde die vorübergehenden Probleme für Unternehmen, die auf saubere Substitution setzen, «überwältigen».

Erkenntnisse für Investoren

Die wachsende Stromnachfrage werde den Ausbau der Netzinfrastruktur, von Gas und erneuerbaren Energien weiter vorantreiben. Selbst wenn staatliche Unterstützung wegfalle: Die Politik auf bundesstaatlicher Ebene könnte eine erhebliche Stütze für saubere Technologien sein, insbesondere für erneuerbare Energien und Batteriespeicher, aber möglicherweise auch für Elektrofahrzeuge.

Eine weitere Förderung der Öl- und Gasproduktion allein werde kaum zu einem Produktionsanstieg führen. Die Ölförderung dürfte vor allem von der internationalen Preisdynamik bestimmt werden. Die wachsende inländische Stromnachfrage und die Exporte von Flüssigerdgas (LNG) sollten die US-Gasproduktion in den kommenden Jahren ankurbeln.

Veränderungen in der US-Politik dürften die globale Entwicklung der Produktion und Nachfrage nach fossilen Brennstoffen und sauberen Technologien, die von einer breiteren Dynamik und Prioritäten bestimmt wird, nicht wesentlich umgestalten.

USA steht besser da als viele meinen

Die USA erzeugen ein Viertel der weltweiten Wirtschaftsleistung, aber nur etwa 13 Prozent der weltweiten energiebezogenen CO2-Emissionen. Ihr Anteil an den globalen Emissionen ist von über 20 Prozent in den 1990er Jahren zurückgegangen, da die Emissionen in anderen Ländern, allen voran in China und Indien, zugenommen haben und die inländische Emissionen geringer wurden.

«Die US-Emissionen liegen heute um 20 Prozent unter dem Höchststand von 2007, was auf einen saubereren Energie- und Verkehrssektor zurückzuführen ist», erläutert Drummond. Auf diese Sektoren würden allerdings immer noch 70 Prozent der US-Emissionen entfallen.

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