23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
«Der Wert von klar definierten Methoden wie Robecos Rahmenkonzept für die ESG-Integration besteht darin, dass Emotionen ausgeblendet werden», schreibt Taeke Wiersma, Head of Credit Team bei Robeco.
Kreditereignisse wie Zahlungsausfälle oder Insolvenzen lassen sich laut Wiersma oft auf Probleme zurückführen, die rückblickend betrachtet völlig offensichtlich erscheinen mögen. Defizite in Bezug auf ESG-Kriterien wie schlecht konzipierte Unternehmensführungsrichtlinien, umweltschädliche Aktivitäten oder schwache Gesundheits- und Sicherheitsstandards beeinträchtigten fast zwangsläufig den finanziellen Erfolg eines Unternehmens.
Die Berücksichtigung von ESG-Faktoren im Anlageentscheidungsprozess vermittle dem Credit-Team «ein besseres und vollständigeres Bild von der fundamentalen Kreditqualität der in ihrem Anlageuniversum enthaltenen Unternehmen. Dies stärkt wiederum ihre Fähigkeit, Vermögenswerte von hoher Qualität für ihre Portfolios auszuwählen», schreibt der Head of Credit Team bei Robeco.
«Bei unserer Bonitätsanalyse liegt das Hauptaugenmerk auf der Fähigkeit eines Emittenten, liquide Mittel zu erwirtschaften, auf der Qualität seiner Cashflows und seiner Fähigkeit, Schulden zurückzuzahlen», erläutert Taeke Wiersma. «Unsere Analysten beurteilen fünf Faktoren, um zu einem Ergebnis zu gelangen, das in Form eines fundamentalen Scores ausgedrückt wird, den wir als F-Score bezeichnen. Das ESG-Profil eines Emittenten ist einer dieser fünf Faktoren – neben der Geschäftslage, der Strategie, der Finanzlage, der Unternehmensstruktur und den Anleihebedingungen.»
«Wir sind davon überzeugt, dass die Verwendung finanziell wesentlicher ESG-Informationen zu fundierteren Anlageentscheidungen führt», ergänzt Wiersma.
Die Bewertung von ESG-Faktoren und ihre Bedeutung für die fundamentale Bonität eines Emittenten umfasse vier Elemente: die Auswirkungen des hergestellten Produkts oder der erbrachten Dienstleistung, das Unternehmensführungssystem des Emittenten, seine Positionierung in Bezug auf die wichtigsten, für den betreffenden Sektor relevanten ESG-Kriterien, seine Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel und seine Dekarbonisierungsstrategie.
Das Team von Kreditanalysten beobachte, inwieweit ESG-Erwägungen wesentlichen Einfluss auf die bonitätsbezogenen Fundamentaldaten der Unternehmen in dem von ihnen analysierten Universum hätten. Unter dem Strich könne man sagen, dass diese Untersuchung die Ergebnisse der Analysten massgeblich prägt: Daten für den Januar 2023 zeigten, dass ESG-Informationen bei 28,6 Prozent der Unternehmensprofile einen finanziell wesentlichen Einfluss haben, und zwar bei etwa 22,4 Prozent einen negativen und bei 6,2 Prozent einen positiven.
Jeder von den Kreditanalysten verfasste Unternehmensbericht enthalte einen Abschnitt zur ESG-Integration, in dem auch ein Klima-Score und ein SDG-Score angegeben werde. Die vom SI Research-Team von Robeco erstellten Profile für nachhaltiges Investieren würden dabei neben internen Daten-Tools und ESG-Daten von Drittanbietern als Input verwendet.