11.12.2024, 13:08 Uhr
Die Strategie investiert in physische Goldbarren, die in der Schweiz gelagert werden, und folgt laut Mitteilung den ESG-Richtlinien, die von Conser, einem Schweizer Beratungsunternehmen für nachhaltige Anlagen,...
Im Zuge des Übergangs zu einem neuen Wachstumsmodell und der jüngsten Strukturreformen, ist China einer erhöhten finanziellen und makroökonomischen Unsicherheit ausgesetzt. «Trotz dieser Herausforderungen und des Risikos einer anhaltenden Volatilität ist eine Allokation in chinesische Aktien immer noch attraktiv», schreibt Evelyn Huang, Multi Asset Portfolio Manager bei Fidelity.
Chinas Wirtschaftsstrategie hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Zuvor hatte sich das Land zur Finanzierung seines Wachstums auf Immobilien und wachsende Schulden verlassen. Die politischen Entscheidungsträger haben sich jedoch zu einem neuen Ansatz des «hochwertigen Wachstums» verpflichtet, bei dem der Konsum und die Industrieproduktion im Mittelpunkt stehen.
Der Übergang verlief nicht reibungslos. Die Covid-Pandemie und die globale Geopolitik haben die Wirtschaft belastet, während Investitionen in die Produktion - ohne auf eine steigende Nachfrage zu warten - zu einer Überproduktion geführt haben, die die Preise gedrückt hat. Nach einem Konjunkturaufschwung nach der Aufhebung der Covid-Beschränkungen war die Wirtschaftsleistung Chinas enttäuschend. Die Stimmung ist schlecht, was sich auch in den Vermögenspreisen widerspiegelt.
Man geht davon aus, dass sich die chinesische Wirtschaft in einer Phase der «kontrollierten Stabilisierung» befindet, in der das BIP-Wachstum relativ stabil bei 4 bei 5 Prozent liegen wird, während die Regierung weiterhin strukturelle Probleme angeht. Dazu dürfte auch der gezielte und zurückhaltende Einsatz antizyklischer politischer Massnahmen gehören, um langfristige Wachstumsziele zu fördern.
Trotz dieser Herausforderungen kann man laut Fidelity aus einer Reihe von Gründen vorsichtig optimistisch sein, was chinesische Aktien angeht. Erstens seien die Bewertungen sehr attraktiv, sowohl im Vergleich zu anderen Regionen als auch zum historischen Durchschnitt des chinesischen Aktienmarktes. Dies ermögliche den Anlegern den Zugang zu künftigen Gewinnen zu einem vergünstigten Preis, was in der Regel zu besseren langfristigen Renditen führt.
Zweitens habe sich das makroökonomische Umfeld in China stabilisiert, aber die Stimmung habe dies noch nicht vollständig widergespiegelt. «Zwar befinden sich viele Indikatoren immer noch auf einem niedrigen Niveau, doch gibt es genügend Anzeichen dafür, dass sich die Bedingungen nicht wesentlich verschlechtern und sogar verbessern werden», schreibt Evelyn Huang. Sowohl die Geld- als auch die Finanzpolitik könnten am Rande unterstützend wirken. Das erwartete Szenario einer «kontrollierten Stabilisierung» erfordere möglicherweise keine umfangreichen Konjunkturmassnahmen zur Ankurbelung des Wachstums, aber die politischen Entscheidungsträger könnten handeln, um die Wirtschaftstätigkeit im Falle einer Abschwächung zu unterstützen.
Drittens sehen die Unternehmensgewinne immer noch solide aus. Die jüngste Schwäche chinesischer Aktien war darauf zurückzuführen, dass die Anleger ihre Bereitschaft, für Erträge zu zahlen, neu bewerteten, und nicht auf insgesamt niedrigere Erträge. Tatsächlich sind die Prognosen für die Unternehmensgewinne in den kommenden 12 Monaten in diesem Jahr leicht angestiegen. Die meisten Sektoren weisen eine positive Gewinndynamik auf, mit Ausnahme des Finanzsektors, und es gibt zaghafte Anzeichen dafür, dass sich die Stimmung verbessern könnte.
Schliesslich sei die Positionierung der internationalen Anleger niedrig. Globale aktive Fonds weisen derzeit die niedrigste Allokation in chinesischen Aktien seit zehn Jahren auf, während die Positionierung der Hedgefonds in den letzten zwölf Monaten vom 90. auf das 7. Perzentil gefallen ist. Dies verdeutlichte, wie viel Geld derzeit auf der Kippe steht, das wieder in chinesische Aktien fliessen könnte, wenn die Stimmung und die makroökonomischen Nachrichten positiver werden.
Auch wenn die Wirtschaftsreformen die unmittelbare Zukunft Chinas schwieriger vorhersehbar gemacht haben, sei das langfristige Ziel einer Produktionshochburg mit einer florierenden Mittelschicht nun klarer erkennbar.
Auch Chinas Platz in der Welt verschiebe sich. Obwohl die Besorgnis über das Auseinanderdriften des Westens und Chinas für Schlagzeilen sorgt, wird China in Wirklichkeit ein immer wichtigerer Teil der globalen Lieferketten. China exportiert zunehmend Komponenten, die in Ländern mit billigeren Arbeitskräften zusammengebaut werden. Strategische Investitionen in aufstrebende Sektoren wie KI und Elektrofahrzeuge dürften dazu führen, dass China in den kommenden Jahrzehnten bei mehreren strukturellen Trends eine Vorreiterrolle einnimmt.
China scheine sich an einem langfristigen Wendepunkt zu befinden, da es von den Wachstumsmotoren, die es in den letzten Jahrzehnten angetrieben haben, zu einem nachhaltigeren Modell des «hochwertigen Wachstums» übergeht. Kurzfristig sei die Kombination aus sich stabilisierenden Fundamentaldaten und attraktiven Bewertungen Grund genug für Anleger, eine Allokation in chinesische Aktien zu erwägen.
«Auf längere Sicht wird China wahrscheinlich ein wichtiges Rädchen in der Weltwirtschaft bleiben. Die Anleger sollten bedenken, dass der chinesische Aktienmarkt volatiler sein kann als andere grosse Regionen, und die Allokationsentscheidungen sollten dies berücksichtigen», so das Fazit von Fidelity.