23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
Der Herbst ist traditionell die volatilste Zeit im Jahr. Lukas Daalder, CIO von Robeco Investment Solutions, beleuchtet das Phänomen.
Der VIX, der die implizite Volatilität für Aktienoptionen zeigt, ist ein guter Massstab für die zugrunde liegende Volatilität im amerikanischen Aktienmarkt. August bis Oktober ist laut der annualisierten Grösse immer die aufreibenste Zeit des Jahres. Der Aktiencrash 1987 war im Oktober, 9/11 passierte im September 2011 und die schlimmste Baisse der Finanzkrise fiel auf den September 2008. Im Durchschnitt ist seit 1990 der VIX in diesen vier Monaten um 5 Punkte angestiegen.
VIX: durchschnittliche Indexentwicklung seit 1990 Sollten Sie sich fragen, ob man sich bei einem Anstieg des VIX überhaupt Sorgen machen soll, so lautet die Antwort: Ja, meint Lukas Daalder, Chief Investment Officer bei Robeco Investment Solutions. Ein Anstieg des VIX um fünf Punkte geht in der Regel mit einem 3%-Rückgang des S&P 500 einher.
Neben den beunruhigenden statistischen Werten wird dieses Jahr die Ungewissheit für Investoren vor allem durch den Brexit, die Bankensituation in Italien, Donald Trump und den Ölpreis verstärkt.
Der Brexit hat die britische Wirtschaft negativ beeinträchtigt und darf gemäss Daalder nicht als Non-Event kategorisiert werden, wie die Finanzmärkte es tun. Auch das Problem im italienischen Bankensektor zog in letzter Zeit vermehrt Aufmerksamkeit auf sich, was düstere Konsequenzen für italienische Bankenaktien sowie den breiteren italienischen Markt habe. Im Herbst steht zudem ein Referendum zur Stabilisierung der Regierung an. Donald Trump ist ein weiterer Faktor, der nicht vergessen werden darf. Trump habe gezeigt, dass er entgegen aller Erwartung gewinnen kann. Der soziale Zusammenhalt sei sichtlich geschwächt und dies nicht nur in den USA. Daalder schätzt den aktuell tiefen Ölpreis von unter 42 USD pro Barrell nicht als bedrohlich für Aktien ein. Die Wahrscheinlichkeit für höhere Ölpreise in den kommenden vier Monaten sieht er bei nur gerade 20% normalerweise führen steigende Ölpreise zu höherer Volatilität.
Laut Daalder ist die Volatilität zwar im historischen Vergleich öfters im Herbst stark angesteigen. Er rät allerdings davon ab, dies als Timing-Signal zusehen: "Die fundamentalen Daten der Märkte sind weit wichtiger als saisonale Muster."