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Verantwortliches Investieren eröffnet Anlagechancen

Mit der Anwendung ihrer Stimmrechte bei Unternehmensentscheidungen oder durch den Dialog mit Entscheidungsträgern, können Investoren die Gleichstellung zwischen Mann und Frau fördern. (Bild: Shutterstock.com)
Mit der Anwendung ihrer Stimmrechte bei Unternehmensentscheidungen oder durch den Dialog mit Entscheidungsträgern, können Investoren die Gleichstellung zwischen Mann und Frau fördern. (Bild: Shutterstock.com)

Trotz der Corona-Krise verzeichnen ESG-Anlagen ein exponentielles Wachstum. Der Green Deal der EU sowie die Gender-Diskussion sind Themen, die momentan beschäftigen. Diese und weitere nachhaltige Anlagechancen zeigt der neu erschienene Bericht von BNY Mellon Investment Management auf.

15.10.2020, 10:27 Uhr

Redaktion: maw

Nachhaltiges Investieren ist für Vermögensverwalter nicht mehr wegzudenken. Trotz der Covid-19-Pandemie wächst die Nachfrage nach ESG-Anlagen enorm. Gemäss Ratingspezialist Morningstar stiegen die Zuflüsse in globale ESG-Fonds allein im ersten Quartal 2020 um 72%. "Die hohen Zuflüsse in nachhaltige Anlagen sind bemerkenswert und unterstreichen die Dringlichkeit der Nachhaltigkeitsthematik. In der Schweiz sehen wir ebenfalls eine erhöhte Nachfrage nach nachhaltigen Investitionen", kommentiert Jürg Zollinger, Länderchef Schweiz von BNY Mellon Investment Management. Nachhaltiges Anlegen eröffne zudem viele neue Chancen.

EU Green Deal öffnet Türen

Die Europäische Union strebt mit dem European Green Deal bis 2050 Klimaneutralität an. Dadurch entstehen interessante Anlagechancen in ganz unterschiedlichen Sektoren wie zum Beispiel in der Energie- oder Agrarwirtschaft oder auch in der Bau- oder Lebensmittelbranche. "Privatinvestoren können jetzt die Chance nutzen, indem sie ihre Portfolios auf nachhaltigere Unternehmen umschichten, die direkt vom Green Deal betroffen sind", sagt Joshua Kendall, Head of Responsible Investment Research and Stewardship bei Insight Investment.

Gleichtzeitig biete der Green Deal eine gute Orientierung für Unternehmen, die Nachhaltigkeitsstandards nicht einhalten. Die Experten von BNY Mellon IM sehen in der Vielfalt der Standards immer mehr Probleme. Die Qualität der Daten, Untersuchungen und Analysen variiere stark. Dabei sei es schwierig zu definieren, wie nachhaltig die Portfolios tatsächlich sind. Zudem könnten die unterschiedlichen Ansätze zu ESG und die verschiedenen Terminologien Investoren verwirren. Trotz der Herausforderungen sei es wichtig, zwischen dem aufrichtigen Engagement einiger Unternehmen und den scheinbaren Bemühungen anderer Firmen zu unterscheiden. "Das sogenannte 'Greenwashing' ist eine Herausforderung, der wir uns stellen müssen", fügt Kendall an.

Investoren können Gleichbehandlung der Geschlechter fördern

Gemäss Ian Burger, Head of Responsible Investment bei Newton Investment Management, hat Covid-19 die Bedeutung des "S" – der sozialen Seite – von ESG stark in den Vordergrund gerückt. Vor allem die Diskussion um die Gleichbehandlung von Mann und Frau wurde wieder angefacht. Dreimal so viele Frauen wie Männer haben gemäss dem Institute for Fiscal Studies (IFS) während der Pandemie 2020 in Sektoren gearbeitet, die negativ von der Pandemie betroffen respektive mit dem Verlust des Arbeitsplatzes verbunden waren. Das werde hauptsächlich auf den unverhältnismässig hohen Prozentsatz von Frauen zurückgeführt, die in Branchen wie dem Gastgewerbe oder dem Einzelhandel tätig sind.

Responsible Investments Special Report 2020

Weitere nachhaltige Anlagethemen, die Chancen bieten, werden im Responsible Investments Special Report 2020 von BNY Mellon Investment Management diskutiert.

"Investoren können die Gleichstellung von Mann und Frau in verschiedener Weise fördern. Die Anwendung ihrer Stimmrechte bei Unternehmensentscheidungen ist dabei ein sehr wirkungsvolles Instrument", sagt Burger. Zudem können Investoren den Dialog mit Politikern und Entscheidungsträgern aufnehmen. Die Lohnungleichheit – die ausgeprägteste Form der Ungeleichbehandlung der Geschlechter – sei nicht nur im Finanzsektor präsent, sondern ziehe sich durch unzählige Branchen. Branchspezifische Massnahmenpläne seien notwendig, um das Problem anzugehen. Dazu sollte das Thema mehr von Bildungsstätten aufgenommen werden. "Die Diskussion des Themas im Bildungssystem wird vernachlässigt, obwohl es zweifellos der Ort ist, wo die Voreingenommenheit gegenüber Geschlechtern beginnt", so Burger.

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