23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
Trotz der Reduktion von Lyxors Position in Hochzinsanleihen, bedeutet dies grundsätzlich nichts Negatives für Fixed-Income-Arbitrage- und L/S-Credit-Strategien. Gemäss Philippe Ferreira, Senior Strategist bei Lyxor, sollen sich die Aussichten für reine Relative-Value-Fonds in jüngster Zeit nämlich verbessert haben.
Der jüngste Anstieg der Anleihenrenditen wirft zahlreiche Fragen zu den Aussichten für Fixed-Income-Arbitrage- & L/S-Credit-Strategien auf. Nach der US-Wahl hat sich der Anleihenausverkauf beschleunigt, da die Märkte mit der Einpreisung einer expansiveren Fiskalpolitik und höheren Inflationserwartungen begannen. Indessen ist die US-Notenbank auf dem Weg, die Zinsen im Dezember zu erhöhen und könnte 2017 zu einer restriktiveren Politik übergehen. Die aggressive Haltung, die Donald Trump gegenüber der akkommodierenden Fed-Politik einnimmt, könnte tatsächlich dazu führen, dass die beiden freien Posten im Board of Governors mit Hardlinern besetzt werden.
Abwärtsrisiken bei festverzinslichen Anlagen hallen allgemein im gesamten Anleihenspektrum nach. Aus diesem Grunde reduzierte Lyxor vor kurzem seine Position in US-Hochzinsanleihen. Anleger sollten aber nicht voreilig zu dem Schluss gelangen, dass dies für Fixed-Income-Arbitrage- und L/S-Credit-Strategien negativ ist. Erstere profitieren tendenziell nämlich von einer erhöhten Volatilität, weil daraus Chancen für Umschichtungen entstehen. Lyxor glaubt sogar, dass sich die Aussichten für reine Relative-Value-Fonds in jüngster Zeit verbessert haben. Bei L/S Credit werden es direktionale Manager in den kommenden Quartalen möglicherweise mit Gegenwind zu tun haben, wenn sich die Spreads ausweiten. Aber Strategien mit einer Relative-Value-Ausrichtung werden sich wahrscheinlich als robust erweisen.
In den Tagen nach der US-Wahl präsentierten sich beide Strategien trotz der um 35 Bp. höheren Treasury-Renditen insgesamt widerstandsfähig (auch wenn ein direktionaler Manager in Lyxors Stichprobe ein Minus von 3,3% verzeichnete). In ähnlicher Weise war bei diesen Strategien eine hohe Widerstandsfähigkeit zu beobachten, als das Taper Tantrum 2013 in den USA zu einem drastischen Anstieg der Treasury-Renditen führte (siehe PDF, Grafik). Infolgedessen hält man bei Lyxor bei Fixed Income Arbitrage an einer übergewichteten und bei L/S Credit an einer neutralen Position fest.
In dieser Woche beschäftigen sich Lyxors Investmentfondsanalysten intensiver mit Kreditfonds. Sie erforschen insbesondere nachrangige Finanzanleihen, bei denen in den letzten Jahren zahlreiche Fonds aufgelegt wurden. Darin spiegelt sich die Zunahme von bedingten Pflichtwandelanleihen (AT1 CoCos) wider, die sie unter Carry-Aspekten besonders attraktiv finden. Die Yield-to-Call europäischer AT1-Emissionen reicht von 5,5% bis 12,5% in einer Zeit, in der die Kapitalkennzahlen europäischer Banken stetig steigen. Schliesslich können nachrangige Finanzanleihen nicht ohne weiteres leer verkauft werden und Manager nutzen Credit Default Swaps, um die Direktionalität des Portfolios zu begrenzen. Als solches veranschaulichen diese Strukturen die Konvergenz zwischen Hedge- und Investmentfonds.