US-Notenbank weist auf neue Inflationsrisiken hin

Weiter auf Kurs zu zwei Prozent Inflation, aber wegen Tumps Politik langsamer als erwartet, schätzt das Fed. (Bild: Shutterstock.com/
aaronschwartzphoto)
Weiter auf Kurs zu zwei Prozent Inflation, aber wegen Tumps Politik langsamer als erwartet, schätzt das Fed. (Bild: Shutterstock.com/ aaronschwartzphoto)

Das jüngste Fed-Protokoll deutet auf neue Inflationsrisiken unter Präsident Donald Trump hin. Der Zinssenkungskurs könnte sich verlangsamen. Die angekündigten politischen Korrekturen könnten zudem das Wirtschaftswachstum drosseln und die Arbeitslosigkeit erhöhen.

09.01.2025, 11:15 Uhr

Redaktion: hf

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) geht zwar davon aus, dass sich die Preisbeschleunigung in diesem Jahr voraussichtlich weiter verlangsamen wird. Allerdings sehen die Währungshüter auch neue Inflationsrisiken in Zusammenhang mit den politischen Vorhaben des designierten Präsidenten Donald Trump, wie aus den eben veröffentlichten Protokollen der Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) vom 18. Dezember hervorgeht.

Die Teilnehmer rechneten damit, dass sich die Inflation weiter in Richtung zwei Prozent bewegt, obwohl die jüngsten unerwartet hohen Inflationswerte und die Auswirkungen möglicher Änderungen in der Handels- und Einwanderungspolitik darauf hindeuteten, dass der Prozess länger dauern könnte als bisher angenommen.

Monetäre Lockerung auf die Probe gestellt

«Einige Teilnehmer bemerkten, dass der Disinflationsprozess vorübergehend zum Stillstand gekommen sein könnte, oder wiesen auf das Risiko hin, dass dies der Fall sein könnte», zitiert die Nachrichtenagentur Reuters aus den Protokollen.

In Anbetracht der Ungewissheit und der bereits erfolgten Senkung des Leitzinses um einen vollen Prozentpunkt 2024 deutete der Ausschuss an, dass man an einem Punkt angelangt oder nahe an dem Punkt sei, an dem es angemessen wäre, das Tempo der geldpolitischen Lockerung zu verlangsamen.

Trumps Versprechen irritieren

Das Protokoll zeigt, wie die Währungshüter mit einer Reihe plötzlicher neuer Einflüsse konfrontiert sind. Man stehe vor der Schwierigkeit, herauszufinden, was von einer Regierung zu erwarten sei, die versprochen habe, Einwanderer ohne Papiere zu deportieren, die Grenzsicherung zu verschärfen und die Steuern auf importierte Waren zu erhöhen.

Die Massnahmen könnten zu einem langsameren Wirtschaftswachstum und zu höherer Arbeitslosigkeit führen. Reuters zitiert aus der Mitschrift: «Nach Einbezug der jüngsten Daten und vorläufiger Platzhalter-Annahmen über mögliche politische Veränderungen wurde das reale Wirtschaftswachstum etwas niedriger als in der vorherigen Basisprognose prognostiziert und die Arbeitslosenquote dürfte etwas höher ausfallen.»

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