Und erstens kommt es anders...

Christian R. Weber ist Partner bei Communicators
Christian R. Weber ist Partner bei Communicators

Unter dem Motto "Anlagen der Zukunft" laden 100 Aussteller an der FINANZ'15 ein zum Dialog über Zinsen, Währungen, Aktien, Hedging, Asset Allocation, Barriers und Immobilien. Machen Sie sich selbst ein Bild am 4. und 5. Februar im Kongresshaus Zürich.

02.02.2015, 09:15 Uhr

"Und erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt." Wenn ein Spruch auf die Finanzmärkte zu hundert Prozent zutrifft, dann wohl dieser. Da Menschen (und leider auch Investoren) die Zukunft nicht voraussagen können, behelfen sich vor allem letztere gerne mit Extrapolationen. So wird an den Märkten in der Regel einfach der bestehende Trend fortgeschrieben. Und sind sich dann alle (oder die Mehrheit) einig, dass die Zinsen tief bleiben oder die Aktien trotz Höchstkursen attraktiv sind oder die Nationalbank den Euro-Mindestkurs halten wird, dann sind Überraschungen vorprogrammiert.

Am gefährlichsten ist die Situation, wenn im Markt Konsens besteht wie im Falle des Euro-Mindestkurses: In einer Umfrage von Deloitte bei Schweizer CFOs im Dezember 2014 rechneten gerade Mal drei von 129 Befragten für die folgenden 12 Monate mit einem Eurokurs von unter 1.20. Mit anderen Worten: 97,7 % waren überzeugt, dass der Mindestkurs hält. Nun mag man einwenden, dass es die Aufgabe der Notenbank ist, die Märkte über Erwartungen zu steuern. Das ist im vorliegenden Fall gründlich misslungen und hat der Glaubwürdigkeit der Nationalbank einen schweren Dämpfer versetzt. Aber das ist ein anderes Thema. Sich darauf zu verlassen, dass ein Zustand fortdauert, nur weil er eine gewisse Zeit bestanden hat, hat sich an den Finanzmärkten noch immer gerächt.

Wie können sich Investoren gegen Überraschungen wappnen? Währungsrisiken kann man absichern, sei es in gehedgten Fondstranchen oder mit strukturierten Produkten. In den Beiträgen dieses Newsletters finden Sie weitere Anregungen, wie man sich im Fixed-Income-Bereich auf das Nullzinsumfeld einstellen sollte, wo überhaupt noch Renditen zu erwarten sind und wie man robuste Portfolios bauen kann.

Auch an der FINANZ'15 drehen sich zahlreiche Präsentationen und Diskussionen um diese Themen. Gespannt darf man auch auf die Round tables zur Zukunft des Finanzplatzes, zu neuen Gebührenmodellen ohne Retrozessionen und zur Positionierung der Schweizer Banken im e-Private Banking sein. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre des Fondstrends-Newsletters zur FINANZ'15 und einen spannenden Messebesuch.

Christian R. Weber

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