02.12.2024, 10:49 Uhr
«Europa steht wirtschaftlich unter Druck und muss seine Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen globalen Wirtschaftsmächten – insbesondere den USA – verbessern», heisst es im neuesten Marktausblick des...
Claus Vorm, Manager des Nordea 1 - Stable Return Fund, erläuterte in Zürich, weshalb man in einem diversifizierten Portfolio den Fokus auf die Risiken statt die Erträge legen sollte.
Bis vor ein paar Jahren sorgte ein Portfolio mit 70% Bonds und 30% Aktien durch die meisten Marktphasen für genügend Diversifikation, da Bonds bei einem Marktabschwung als Sicherheitspuffer dienten, erläuterte Claus Vorm, Manager des Nordea 1 - Stable Return Fund in Zürich. Am deutlichsten war dies 2008, als Regierungsanleihen in einem totalen Bärenmarkt die einzige Anlageklasse überhaupt mit einer positiven Performance war. Heute stellt sich die Situation völlig anders dar, da die Renditen von Regierungsanleihen nahe Null stehen.
Vorm und das Asset Allocation Team von Nordea Asset Management haben in den vergangenen zehn Jahren einen neuen Ansatz entwickelt und umgesetzt, der sich voll auf die Risikoseite des Portfolios konzentriert. Dazu identifizieren sie Renditetreiber, die in Rezessionsphasen und solche, die in Erholungsphasen wirken und deren Auswirkung auf das Risiko. Die Kombination aus möglichst wenig korrelierenden Renditetreibern senkt das Risiko des Portfolios markant. Das Ziel besteht in der Konstruktion eines stabilen Portfolios, das bei einer Haltedauer von drei Jahren möglichst keinen Verlust erleidet.
Einfluss der einzelnen Ertragskomponenten auf das Gesamtrisiko
Sources: Bloomberg, Nordea Investment Management Multi Assets
Auf der Aktienseite setzt Vorm auf die seit Jahrzehnten bekannte Low Risk Anomalie. Demnach werfen defensive, "langweilige" Aktien über die Jahre eine gleiche Rendite ab wie der Marktdurchschnitt, aber mit wesentlich geringerer Volatilität. Typischerweise nehmen sie nicht am ganzen Aufschwung teil, sind aber wesentlich robuster gegenüber Kursrückschlägen. Oder in Zahlen ausgedrückt: Bei einem Beta von insgesamt 0,7 im Aktienportfolio ist es Vorm mit der Auswahl stabiler Aktien gelungen, in positiven Monaten ein Beta von 0.85 und in negativen Monaten ein Beta von 0,57 zu erzielen. Diese Low Risk Anomalie wirkt in negativen Märkten als Renditetreiber.
Ein zusätzlicher Renditetreiber in negativen Märkten bleiben Regierungsanleihen, wobei Vorm aufgrund der flachen Renditekurve in Europa US-Anleihen bevorzugt. Auch auf der Währungsseite sieht Vorm noch Potenzial für die Kaufkraftparitätsstrategie, allerdings habe sich der Dollar bereits stark aufgewertet. Erst kürzlich hat Vorm eine Momentumstrategie hinzugefügt, die aufgrund von Risiko-Indikatoren Shortpositionen eingeht.
Hauptsächlicher Renditetreiber in einer Aufschwungphase ist das Beta der Aktienmärkte.
Da diese Renditetreiber zueinander kaum korrelieren, kann mit der Diversifikation basierend auf den Risikobudgets der einzelnen Strategien ein optimiertes Portfolio erstellt werden. Konkret ist es in den vergangenen drei Jahren im Nordea 1 - Stable Return Fund gelungen, die Volatilität auf 3,6% zu beschränken, und das bei einer annualisierten Performance von über 8%.