19.11.2024, 11:51 Uhr
Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) aus Deutschland hat gemäss Mitteilung Nordea Asset Management (NAM) mit einem Mandat in Höhe von 1,25 Milliarden Euro beauftragt. Dieses europäische...
Laut Frank Schwarz von MainFirst können die jüngsten Kursrückschläge im Technologiebereich als Einstieg genutzt werden. Er betrachtet die Zukunftsaussichten trotz aktueller Volatilität als rosig, sofern strukturelle Wachstumstrends berücksichtigt werden.
Die jüngsten Kursrücksetzer bei Technologietiteln könnten Anlegern attraktive Einstiegsmöglichkeiten bieten. Zu dieser Einschätzung kommt Frank Schwarz, Portfoliomanager des MainFirst Global Equities Fund, nachdem der MSCI World Information Technology Index im Oktober um rund zwölf Prozentpunkte nachgab. Er spricht von einer temporären Korrektur, die auf Unsicherheit und Gewinnmitnahmen in der laufenden Reporting-Saison beruhe. Schwarz rechnet langfristig mit steigenden Gewinnmargen und mit zweistelligen Wachstumsraten bei technologischen Vorreitern auch abseits von Facebook, Amazon und Alphabet (Google).
Signifikante Reduktionen in den Produktionskosten
"Steigende Rechenleistung bei gleichzeitig fallenden Produktionskosten ist ungebrochen der grösste Wachstumstreiber bei technologischen Neuerungen", meint Schwarz. Ein Beispiel seien Smartphones, die heute mehr Speicherkapazität als ein klassischer Desktop-PC vor 15 Jahren besitzen. Und ein Byte Speicherplatz wird heute viel günstiger produziert. Kostete beispielsweise die Herstellung eines Gigabytes Speicherplatz 1957 noch rund zwei Millionen USD, sind es heutzutage noch 0,02 USD.
Die gleiche Entwicklung ist laut dem Fondsmanager auch bei aktuellen Innovationen wie etwa Batterien von Elektroautos oder im 3D-Druck festzustellen, Industrien, die erst am Anfang ihrer Entwicklung und Nutzung stehen. So seien die Produktionskosten von Elektroauto-Batterien in den vergangenen zwölf Jahren um ein sechsfaches gefallen, die Kosten im 3D-Druck sogar um den Faktor 400 innerhalb von nur sieben Jahren.
Informationstechnologien als Wachstumsbeschleuniger
"Der technologische Wandel schreitet nicht einfach nur fort, sondern beschleunigt sich fortlaufend", bemerkt Schwarz. In der Informationswissenschaft wird dies mit dem Mooreschen Gesetz erklärt. Es besagt, dass sich die Rechenleistung alle zwei Jahre verdoppelt, was auf eine Verdopplung der Transistoren in einem integrierten Schaltkreis zurückzuführen ist. Einzig die Grenzen der Physik schränken dieses Wachstum ein.
Laut Ray Kurzweil, Director of Engineering bei Google, ermöglichen es jedoch neue Technologien, diese physikalischen Grenzen zu überwinden. Er postuliert daher in seinem Gesetz vom steigenden Ertragszuwachs ("Law of Accelerating Returns"), dass sich die Leistung sogar jedes Jahr zu verdoppeln beginnt, sobald die Informationstechnologie die Triebkraft für Innovationen ist.
Strukturelle Wachstumstrends werden Konjunktur prägen
"Vom immer schnelleren technologischen Fortschritt profitieren nicht nur die Endnutzer. Gewinner sind auch die Unternehmen, die den steigenden Datenbedarf in technologischen Trends befriedigen und somit den Fortschritt ermöglichen", urteilt Schwarz. So beispielsweise Nvidia, das als einer der grössten Entwickler von Grafiktechnologien und Chipsätzen zuletzt einen Rekordzuwachs auswies. Allein die Rechenzentrumssparte konnte im zweiten Quartal 2018 einen Zuwachs von 83% verzeichnen.
Nvidia bediene mittlerweile auch Absatzmärkte wie künstliche Intelligenz, autonomes Fahren und die Medizindiagnostik: "Die Grafikkarte kann beispielsweise in der Biophotonik zur Krebserkennung eingesetzt werden", so Schwarz. Ähnlich wie Smartphones und Big Data heute das Wirtschaftswachstum antreiben, dürften strukturelle Wachstumstrends wie Automatisierung, künstliche Intelligenz und Elektromobilität die zukünftige Konjunktur prägen. Schwarz sieht entsprechend positionierte Vorreiter-Unternehmen daher trotz temporärer Kursvolatilitäten als attraktive Renditequellen.