22.11.2024, 10:49 Uhr
Der neue Fonds soll laut Mitteilung die steigende Nachfrage nach nachhaltig bewirtschafteten Waldgebieten bedienen. Das erste Closing war mit 130 Millionen Dollar erfolgreich.
Das makroökonomische Umfeld deutet kurz- bis mittelfristig auf erhebliche Herausforderungen hin. Inflation, steigende Zinsen und eskalierende geopolitische Spannungen belasten die Stimmung der Investoren. Die Chancen für Anleger, die in gut gewählte Technologiestrategien investieren, sind laut Jeremy Gleeson von AXA Investment Managers jedoch intakt.
"Investoren, die von säkularen Trends profitieren möchten, sollten sich auf Unternehmen konzentrieren, die wichtigen langfristigen Themen ausgesetzt sind und starke Fundamentaldaten aufweisen", rät Jeremy Gleeson, Portfoliomanager Digital Economy bei AXA Investment Managers. Gut diversifizierte Portfolios mit einem hohen aktiven Anteil und geringem Turnover seien vor allem dann wichtig, wenn steigende Zinssätze das Wachstumspotenzial von Aktien gefährden könnten.
Obwohl das Jahr 2022 laut dem Experten kaum weniger volatil sein dürfte als 2021, verzeichnet der Technologiesektor weiterhin ein robustes Wachstum mit gutem Cashflow und soliden Bilanzen. Die Verwendung von Halbleitern nehme in einer Vielzahl von Endmärkten wie dem Internet der Dinge (IoT) oder der Automobilindustrie zu. Cloud Computing und Projekte zur digitalen Transformation trügen zum Wachstum der IT-Ausgaben bei. Laut Gartner stiegen die weltweiten IT-Ausgaben 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 6,9%, für 2022 wird eine Zuwachsrate von 6% prognostiziert.
Technologie und Demografie sind zwei starke Kräfte, die die Vernetzung der Konsumenten beschleunigen und die digitale Transformation von Unternehmen im Umgang mit Partnern, Kunden und Mitarbeitenden vorantreiben. Smartphones und andere mobile Kanäle führen zu steigenden Online-Ausgaben. Nach Gleesons Meinung ergeben sich Investitionschancen in den vier Schlüsselthemen Discovery, Decision, Delivery sowie Data & Enablers.
Bei der Stufe Discovery oder Entwicklung drehe sich alles um die Frage, wie Produkte und Dienstleistungen im Internet gesucht und entdeckt werden – und wie Unternehmen neue Kunden gewinnen. Der Portfoliomanager nennt als Beispiele Anbieter von Suchmaschinen, digitale Werbeplattformen und soziale Medien. Zu den Unternehmen, die beim Kaufentscheid (Decision) eine Rolle spielen, gehören E-Commerce-Unternehmen, Internetportale und mobile Apps, die Verbrauchern eine bequeme und zuverlässige Produktauswahl ermöglichen, erläutert er weiter. Für die Lieferung (Delivery) der Produkte zuständige Unternehmen erleichtern mit Fintech-Lösungen die Zahlungsabwicklung und meistern die herausfordernde Logistik, da immer mehr Kunden noch am gleichen Tag eine Lieferung erwarten. Data & Enablers sind Digitalunternehmen, die traditionellen Firmen helfen, sich an die sich schnell verändernde digitale Welt anzupassen.
Wie Gleeson weiter ausführt, finden weitere interessante Entwicklungen im Bereich der Robotik statt. Dazu gehören wegweisende Technologietrends wie Roboterchirurgie, maschinelle Bildverarbeitung oder autonome Fahrzeuge. Lohninflation und Arbeitskräftemangel stellten für viele Unternehmen ein grosses Problem dar, seien jedoch positive Wachstumstreiber für die Automatisierung. Die Amortisationszeiten von Robotik-Investitionen würden immer kürzer. Die steigenden Produktionskosten in China seien zum Beispiel ein wichtiger Faktor für die Nachfrage nach Automatisierungslösungen gewesen. Die rasante Lohninflation in amerikanischen Verteilungszentren dürfte die Nachfrage nach automatisierten Lagern und Logistiksystemen weiter ankurbeln.
Die Probleme in den Lieferketten, die während der Pandemie auftraten, seien nicht neu, so Gleeson, aber sie hätten sich akzentuiert. Ähnliche Auswirkungen und Engpässe seien während des Handelskriegs zwischen den USA und China und der Verlagerung eines Teils der Produktion zurück in die USA oder nach Europa zu beobachten gewesen – wo Arbeitskräfte teuer und rar sind. "Investitionen in die Automatisierung helfen den Unternehmen, künftige Auswirkungen und Schocks auf die globale Produktion abzumildern und für die Zukunft zu planen", sagt der Digital-Experte.
Die Investitionsthemen "vernetzter Verbraucher" und "Digitalisierung" haben von den Auswirkungen der Pandemie profitiert. Wenn die Folgen der Pandemie abklingen, dürfte sich dieser Trend etwas in Richtung Normalität abschwächen, zum Beispiel in den Bereichen Homeoffice und Fernzugriffsysteme. Die Art und Weise, wie wir arbeiten, hat sich jedoch grundlegend und nachhaltig verändert, und gerade jüngere Talente fordern von ihren Arbeitgebern mehr örtliche und zeitliche Flexibilität. "Diese Themen werden längerfristig starken Rückenwind geniessen, und die jüngste Marktvolatilität hat Titel mit attraktiven Bewertungen an den Tag gebracht", betont Gleeson.
Auch die Nachfrage nach digitalen Bank- und Zahlungslösungen werde weiterhin steigen. Unternehmen und Konsumenten würden nicht zu den Praktiken zurückkehren, die vor dem Ausbruch von Covid-19 üblich waren: Sie hätten sich an einen einfachen und sofortigen Zugang zu elektronischen Dienstleistungen ohne physische Engpässe gewöhnt. Einige Fintech-Unternehmen sind gut aufgestellt, um von diesem Trend profitieren zu können.
"Technologiewerte werden oft als langfristige Anlagen betrachtet, was zum Teil auf ihre langen Forschungs- und Entwicklungszyklen und ihren hohen Investitionsbedarf zurückzuführen ist. Sie haben in der Vergangenheit zum Teil empfindlich auf ein Hochzinsumfeld reagiert. Dies dürfte für das aktuelle Umfeld jedoch nicht stark zutreffen, da Technologieunternehmen heute zunehmend Cashflow generieren und über solide Bilanzen verfügen. Die Unternehmen mit den höchsten Bargeldbeständen könnten sogar von einem höheren Zinsniveau profitieren – und die langfristigen Wachstumsperspektiven von gut gewählten Technologietiteln mit soliden Fundamentaldaten sind intakt", so Gleeson.
Zudem bleibe die Renditekurve trotz des jüngsten Zinsschrittes der US-Notenbank Fed flach – vor allem an den Terminmärkten –, was auf einen Konsens deute, dass der Höhepunkt des Zinszyklus niedrig ausfallen und nur von begrenzter Dauer sein dürfte. Die Volatilität könnte sich allmählich beruhigen, was den Aktienmärkten bis 2023 zugute käme, meint er.