Strukturelle Trends sind wichtiger als Wirtschaftszyklen

Bild: Pixabay
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Strukturelle Trends wie E-Commerce, mobiles Internet, Industrie 4.0 und globale Marken können langfristig Wachstumschancen bieten. Adrian Daniel von MainFirst erklärt, weshalb strukturelle Trends wichtiger sind als Konjukturzyklen.

13.06.2018, 07:55 Uhr

Autor: ans/cwe

Europäische Sparer werden ihr Anlageverhalten anpassen müssen, um mittelfristig positive Renditen erwirtschaften zu können. Dieser Ansicht ist Adrian Daniel, Fondsmanager des Mainfirst - Absolute Return Multi Asset. Die Wachstumsdynamik im Euroraum kühle sich ab und die Niedrigzinsphase werde weiter anhalten. "Sich lediglich auf die derzeit gute wirtschaftliche Situation zu stützen, ist angesichts eines Blicks auf die Frühindikatoren nicht ratsam", so der Fondsmanager.

Mittelfristige Abkühlung der Wirtschaft in Europa
Der Experte rät Anlegern, globaler zu investieren. Zwar hätten die europäischen Aktienmärkte zuletzt eine insgesamt positive Performance aufgewiesen, im globalen Vergleich falle aber eine deutliche relative Underperformance auf. In den vergangenen sechs Jahren hätte beispielsweise der MSCI EMU Index währungsbereinigt rund 50 Prozent weniger Gewinn eingefahren als der MSCI USA. Eine globalere Ausrichtung hätte sich also bereits ausgezahlt.

In Zukunft dürfte sie aber noch wichtiger werden, denn Frühindikatoren hätten Anfang des Jahres temporäre Höchstpunkte markiert und damit auf eine mögliche Abkühlung der Wachstumsdynamik im Euro-Raum gedeutet. So beispielsweise der ifo-Geschäftsklimaindex, der im November mit rund 105,2 Zählern auf einem langfristigen Hoch notierte und seitdem gesunken ist. "Der DAX befindet sich im längsten Aufschwung der Nachkriegsgeschichte, gleichzeitig befinden wir uns weiterhin in einem Niedrigzinsumfeld", so Daniel.

Erweiterung des Investmenthorizonts
Vor diesem Hintergrund stecken die Sparer im Euro-Raum vor der Herausforderung, andere Renditemöglichkeiten finden zu müssen. Denn die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass die Europäische Zentralbank (EZB) das Zeitfenster für Zinsanhebungen verpasst. Und falls der wirtschaftliche Aufschwung in den Vereinigten Staaten kippen sollte und die Federal Reserve ihre Politik der Zinsnormalisierung beende, sei es fraglich, dass die EZB die Zinsen anheben könne. Die Renditemöglichkeiten festverzinslicher Anlagen dürfte vergleichsweise gering bleiben, während der Trend an den europäischen Aktienmärkten recht fortgeschritten erscheint.

Einen Ausweg aus dieser verzwickten Situation bietet laut Daniel nur eine nachhaltige Erweiterung des Investmenthorizont, und setzt dabei auf eine Mischung aus Anleihen und Aktien. Er ist überzeugt von einer Titelauswahl, die nach einem langfristigen Ansatz erfolgt und sich vor allem auf strukturell wachsende Investmentthemen konzentriert. "Strukturelle Trends sind für uns bedeutend wichtiger als Wirtschaftszyklen. Ihr Einfluss auf die Performance eines Portfolios ist deutlich nachhaltiger", erklärt Daniel, der mit seinem Fonds eine benchmarkfreie Absolute-Return-Strategie verfolgt.

Investmentthemen mit konjukturunabhängiger Wachstumschance
Derzeit setzt Daniel beispielsweise auf Konzerne, die grosse Teile ihres Gewinns durch E-Commerce erzielen, wie Amazon und Alibaba. Weitere Investmentthemen sind mobiles Internet, Industrie 4.0 und globale Marken. Bei der Selektion und Allokation der Anlagen im Fonds werden durch das Team sowohl technische Indikatoren genutzt, wie auch Bottom-up- und Top-down-Research fundamental analysiert. Mit einer annualisierten Rendite von 5,5 Prozent seit Auflage am 29. April 2013 hat der Mainfirst - Absolute Return Multi Asset seine angestrebte langfristige Rendite von jährlich fünf Prozent übertroffen (Stand: 30. April 2018).

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