23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
Die Covid-19-Infektionsraten steigen weiter. Dennoch sind die Wachstumsprognosen optimistischer geworden. Das "Chart of the Week" der DWS zeigt, dass sich der Dienstleistungssektor vom steilen Einbruch im März erholen konnte – das gibt Hoffnung.
Seit den späten Sommertagen steigen die Covid-19-Infektionszahlen wieder stark an, wobei aktuell Europa wieder besonders im Fokus steht. Somit nehmen auch die Sorgen um die weitere wirtschaftliche Entwicklung zu, meinen die Experten der DWS. Dabei waren in der letzten Zeit eher wieder etwas optimistischere Wachstumsprognosen zu beobachten.
So hob beispielsweise der Internationale Währungsfonds (IWF) in seiner Herbstprognose die Vorhersagen für das aktuelle Jahr an: Für die USA sehen die Experten in Washington jetzt nur mehr einen Rückgang von 4,3%, während sie im Juni 2020 noch von einem Schrumpfen der Wirtschaft um 8% ausgegangen waren. Für Deutschland wurde die Prognose für das laufende Jahr von -7,8% auf -6% angehoben, für Frankreich von -12,5 auf -9,5%. Im Vorwort des "World Economic Outlook" hiess es denn auch: "Dies sind schwierige Zeiten, und doch gibt es einige Gründe für Hoffnung."
DWS ging der Frage nach, ob dieser Funke Hoffnung schon wieder verflogen ist aufgrund der steigenden Infektionszahlen. Viel hänge von der Entwicklung im Dienstleistungssektor ab. Während in "normalen" Rezessionen vor allem Industrie und verarbeitendes Gewerbe leiden, stand 2020 der Dienstleistungssektor ganz besonders im Fokus. Zur Beurteilung der weiteren Entwicklung werden Volkswirte besonders einen Indikator mit grosser Aufmerksamkeit verfolgen: Der monatlich veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor konnte sich nach dem verheerenden Einbruch im März wieder erholen, wie aus dem "Chart of the Week" ersichtlich ist. Ab August begann sich die Stimmung jedoch wieder einzutrüben, besonders in Spanien, das sich als erstes europäisches Land mit einer zweiten Covid-19-Welle konfrontiert sah.
Bisher versuchen die Gesundheitsbehörden den steigenden Ansteckungsraten mit lokalen Massnahmen zu begegnen. Damit sollte auch der wirtschaftliche Schaden nicht mehr so dramatisch ausfallen wie im Frühjahr. Die ersten vorab veröffentlichten Zahlen für den Monat Oktober scheinen diese Hoffnung etwas zu bestätigen. Für eine Entwarnung ist es jedoch definitiv zu früh, kommentiert DWS.