22.11.2024, 10:49 Uhr
Der neue Fonds soll laut Mitteilung die steigende Nachfrage nach nachhaltig bewirtschafteten Waldgebieten bedienen. Das erste Closing war mit 130 Millionen Dollar erfolgreich.
Markus Zeiss, Fondsmanager bei LBBW Asset Management, erklärt weshalb er in der Niedrigzinspolitik der EZB keinen Grund zur Besorgnis sieht und welche Märkte gerade viel versprechend sind.
In Deutschland erwartet man für 2015 Rekord-Ausschüttungen. Wie sieht es im Rest von Europa aus?
Markus Zeiss: Nach dem Ende der europäischen Berichtssaison zeichnet sich ab, dass die grössten 300 Unternehmen der Eurozone Rekordausschüttungen in Höhe von ungefähr 149 Milliarden Euro vornehmen werden. Börsennotierte Immobilienkonzerne profitierten von fallenden Zinskosten und höheren Mieteinnahmen, sodass hier insgesamt eine höhere Ausschüttung möglich ist. Auch im Health-Care-Sektor verfügten Unternehmen über hohe Cash-Bestände, da im vergangenen Jahr einige Übernahmen geplatzt waren. Sinkende Dividenden könnten sich hingegen bei Energiekonzernen und Versorgern ergeben, da bei den Energie-Konzernen der fallende Ölpreis die Gewinne drückt und bei den Versorgern der Rückgang der Strompreise für schwächere Zahlen sorgt.
Das überraschende SNB-Mindestkurs-Aus führte zu Turbulenzen an der Börse. Wie hat sich das auf ihren Fonds ausgewirkt?
Die Auswirklungen waren relativ gering, da ich nur in Euroland-Aktien investiere. Einige wenige Aktien, wie z.B. die DSM aus den Niederlanden, kamen kurzfristig unter Druck, weil sie in der Schweiz produzieren und die Produkte exportieren. Mittlerweile hat sich der Kurs stark erholt.
Sie investieren derzeit vor allem in Unternehmen aus Frankreich und Deutschland. Warum sind Sie von den Märkten so überzeugt?
Ich treffe meine Einzeltitelauswahl aufgrund einer Bottom-up-Analyse, so dass sich die Gewichte mehr oder minder daraus ableiten. Ein Beispiel unserer Selektion aus Frankreich wäre der Hotelkonzern Accor. Ertragsstarke französische Unternehmen sind auch deshalb interessant, weil sie zusätzliche Chancen bieten, wenn in Frankreich die angemahnten wirtschaftlichen Reformen umgesetzt werden.
Die EZB hält weiterhin an ihrer lockeren Geldpolitik fest. Wie wirkt sich das auf Dividendenpapiere aus?
Die expansive Geld- und Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank hat den Euro geschwächt und die Differenz der Dividendenrendite zur Rentenrendite auf aktuell 2,4 Prozent steigen lassen. Zwischenzeitlich hatten wir den höchsten Stand seit 100 Jahren. Dieser Extremwert kam vor allem durch den starken Verfall der Bondrendite zustande, während sich die Dividendenrendite mit aktuell 3,1 Prozent auf einem historisch normalen Niveau bewegt. Die wirtschaftliche Entwicklung zeigt für Europa weiter nach oben und wird durch Kennzahlen, wie z.B. das Geldmengenwachstum, unterstützt. Somit dürften Dividendenpapiere weiter von der lockeren Geldpolitik profitieren.
Von welchen Sektoren sind Sie momentan besonders überzeugt?
Vor dem Hintergrund des Quantitative Easing, des schwachen Euro gegenüber dem US-Dollar und des gesunkenen Ölpreises investiere ich vorzugsweise in Industrie- und Chemieaktien. Die Unternehmen mit einem hohen Exportanteil, wie z.B. Arkema, profitieren von diesem Szenario.
Aufgrund des Niedrigzinsumfelds sind Dividendenpapiere derzeit in aller Munde. Sehen Sie die Gefahr einer Blase?
Wie eben schon beschrieben, sind die Dividendenaktien bzw. deren Renditen auf einem normalen Level. Von einer Blase kann daher nicht die Rede sein.
Sind Dividendenpapiere nun also die besseren Obligationen?
Insgesamt ist die Bedeutung von Dividendenaktien stark gestiegen. Viele Investoren, z.B. Stiftungen oder Institutionelle, können ihre Ziele angesichts des derzeitigen Zinsniveaus gar nicht mehr erreichen. Sie brauchen eine Rendite, weshalb sie verstärkt Dividenden Beachtung schenken.
Für Dividendentitel spricht auch das Zinsänderungsrisiko, obwohl es derzeit noch nicht unmittelbar gegeben ist. Bei Anleihen mit einer Laufzeit von 20 bis 30 Jahren wie sie derzeit gerne aufgelegt werden sollte man dem Risiko steigender Zinsen durchaus Beachtung schenken.
Auch die Zusammensetzung der ordentlichen Erträge von Mischfonds hat sich seit 2008 drastisch verändert. Damals setzte sich der ordentliche Ertrag von 4 % zu 3,3 % aus Zinsen und zu 0,7 % aus Dividenden zusammen. 2015 haben Dividenden mit 0,8 % einen doppelt so hohen Anteil am ordentlichen Ertrag von 1,2 % als Zinsen mit 0,4 %.
Gegenüber 2008 muss die Aktienquote in einem klassisch-konservativen Mischfonds von 25 % auf 60 % erhöht werden, um einen ordentlichen Ertrag von 2 % zu erzielen.
Als Investor steht man heute vor der Wahl, entweder die Aktienquote zu erhöhen oder die Anlageziele anzupassen.
Über den Fonds
LBBW Dividenden Strategie Euroland I
ISIN: DE000A0NAUM4
WKN: A0NAUM
Verwaltungsvergütung: 0,80 % p.a.
Ausgabeaufschlag: 0,00 %
Mindestanlage: 75.000 Euro
Aufgelegt am: 30. September 2008
Geschäftsjahr: 1. Februar bis 31. Januar
Ertragsverwendung: Ausschüttung
Fondswährung: EUR
LBBW Dividenden Strategie Euroland R
ISIN: DE0009780411
WKN: 978041
Verwaltungsvergütung: 1,5 % p.a.
Ausgabeaufschlag: 5,00 %
Aufgelegt am: 28. Juni 1999
Geschäftsjahr: 1. Februar bis 31. Januar
Ertragsverwendung: Ausschüttung
Fondswährung: EUR
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.LBBW-AM.de
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Quelle Kennzahlen/Preise: eigene Berechnungen.