23.11.2024, 12:00 Uhr
Matt Quinlan, Portfoliomanager bei der Franklin Equity Group, erläutert die entscheidende Rolle, die Dividenden bei der Steigerung der Gesamtrendite und bei der Verringerung der Gesamtvolatilität für Aktienanleger...
Laut Edmond de Rothschild sollte 2021 die starke Dynamik bei europäischen Industrie- und Logistikimmobilien anhalten und der Wohnimmobiliensektor weiterhin widerstandsfähig bleiben. Die Lage bei Detailhandelsimmobilien dürfte düster bleiben. Chancen könnten sich hingegen bei Gewerbeimmobilien ergeben, die durch Aktivitäten, Infrastruktur und Dienstleistungen punkten.
2020 waren die Folgen der Pandemie für die einzelnen Gewerbeimmobiliensektoren in Europa sehr unterschiedlich. Die Preise für Einzelhandelsimmobilien sind stark gefallen. Dieser Sektor wurde besonders in Mitleidenschaft gezogen. Ende 2020 war noch keine Erholung bei den Preisen zu erkennen, ganz im Gegensatz zu den Trends in den anderen Sektoren. Im Bürosegment, das traditionell am stärksten vom Konjunkturzyklus abhängig ist, sind die Preise ebenfalls gesunken. Der Industrie- und Logistiksektor hat hingegen von der Krise profitiert und konnte seinen positiven Trend weiter festigen. Auch die Preise für Mietwohnimmobilien sind 2020 weiter gestiegen. Die Dynamik dürfte in den vier wichtigsten Immobiliensektoren auch künftig sehr unterschiedlich verlaufen, erwartet das Economic-Research-Team von Edmond de Rothschild.
Die Nachfrage nach Mietwohnimmobilien dürfte solide bleiben, da sich die Bautätigkeit in mehreren Ländern verlangsamt hatte, wodurch Neubauten erst verzögert auf den Markt gekommen sind. Das nahe Umland von Ballungszentren sollte laut den Experten weiterhin grosses Potenzial aufweisen und die Nachfrage nach grösseren Bauprojekten anhalten. Generell sei damit zu rechnen, dass die Preise weiter steigen, künftig jedoch mit einer moderateren Wachstumsrate. Auf Länderebene sei insbesondere in Deutschland und den Niederlanden ein starker Anstieg zu erwarten, und auch der britische Markt könnte positiv überraschen.
Die Nachfrage nach Büros und deren Preise sollten mit dem erwarteten wirtschaftlichen Aufschwung voraussichtlich wieder anziehen. Die strukturellen Veränderungen in der Nachfrage, insbesondere aufgrund des breiten Zuwachses bei der Home-Office-Arbeit seit über einem Jahr und möglicher neuer rechtlicher Regulierungen im Nachgang der Pandemie, werden nach Ansicht der Experten qualitativ höherwertigen und besser ausgestatteten Immobilien zugutekommen. Zentrale Lagen bleiben weiterhin begehrt, doch das grösste Preissteigerungspotenzial – aber eher moderat – wird im gut angebundenen städtischen Umland erwartet. In Grossbritannien, der Schweiz und Frankreich ist die Situation derzeit günstiger als in Deutschland, den Niederlanden oder Italien.
Nach einem schwierigen Jahr 2020 steht das Einzelhandelssegment weiterhin unter Druck, weitere Preisrückgänge erscheinen laut dem Economic-Research-Team von Edmond de Rothschild jedoch unwahrscheinlich. Chancen könnten sich demnach vor allem bei Gewerbeimmobilien ergeben, die in ihrer Anziehungskraft durch Aktivitäten, Infrastruktur und Dienstleistungen punkten, so dass Kunden und Nutzer gerne persönlich dorthin kommen. In der Schweiz könnte die Situation etwas besser aussehen.
Der Industrie- und Logistikimmobiliensektor wird 2021 voraussichtlich wieder ein kräftiges Wachstum verzeichnen, wenngleich die Preissteigerungen im Vergleich zum Vorjahr etwas an Dynamik einbüssen könnten. Nach Meinung der Experten dürfte der gesamte Sektor vom Aufschwung sowie von dem erklärten Ziel profitieren, wieder eine stärkere Kontrolle über die Liefer- und Vertriebsketten in Europa zu erlangen. Insbesondere Flächen für Leichtindustrie und städtische Logistikimmobilien können weiterhin von der günstigen Entwicklung im Onlinehandel profitieren. Das stärkste Wachstum wird in Deutschland und den Niederlanden erwartet, während dieser Sektor in Grossbritannien für eine gute Überraschung sorgen könnte.