04.12.2024, 10:51 Uhr
«Während die Märkte von einer lockeren Geldpolitik beflügelt werden, drohen politische Umwälzungen in den USA sowie geopolitische Spannungen», schreibt Nicolas Forest, Chief Investment Officer bei Candriam in...
Anlagealternativen zu negativ verzinster Schweizer Franken-Liquidität sind gefragt. Marco Fässler, Leiter Institutionelle Kunden bei der Schwyzer Kantonalbank, spricht im Interview darüber, wie die Schwyzer Kantonalbank auf diese Kundenbedürfnisse reagiert.
Wie oft erhalten Sie Anfragen zur Platzierung von Liquidität in Schweizer Franken?
Marco Fässler: Praktisch täglich treten institutionelle Anleger mit uns in Kontakt. Die Bedürfnisse sind dabei sehr unterschiedlich. Einige Kunden finden Alternativen im Rahmen unseres Liquiditäts-Frameworks, andere suchen eine Bank mit hoher Eigenkapitalausstattung und arrangieren sich mit den Negativzinsen.
Welche Kundengruppe innerhalb des institutionellen Kundensegments stellen aktuell die Anfragen?
In den letzten Monaten stellen wir eine erhöhte Nachfrage von operativen Unternehmen, Stiftungen und Vereinen sowie öffentlich-rechtlichen Körperschaften fest.
Wie antwortet die Schwyzer Kantonalbank (SZKB) auf Anfragen bezüglich Platzierung von Liquidität?
Für institutionelle Kunden nehmen wir Schweizer Franken-Liquidität auf Sicht entgegen, sofern die Liquidität mit dem dreifachen Depot- oder Kreditwert kombiniert wird. Selbstverständlich bieten wir die klassische Liquiditätsbewirtschaftung am Geldmarkt auch ohne Zusatzgeschäfte an.
Wie sieht eine risikoarme Anlagelösung zur Vermeidung von Negativzinsen bei der SZKB aus?
Unsere Kunden schätzen Einfachheit und Transparenz. Als Grundlage dienen Schweizer Franken-Einzelobligationen, welche wir je nach Anlagehorizont (max. Laufzeiten, Portfolioduration) und Bonität vorteilhaft aus Emissionen aufbauen. Je nach Risikoneigung wird eine Aktienquote Schweiz von 10%-20% beigemischt. Für die Aktienquote wird der SZKB-Dividendenfonds Schweiz Plus eingesetzt. Dieser wurde spezifisch für das aktuelle Tiefzinsumfeld entwickelt und eignet sich insbesondere für Kunden, welche defensivere Eigenschaften innerhalb der Aktienmärkte suchen. Die Basis bilden nachhaltige Schweizer Dividendentitel mit dem Zusatz einer systematischen Verschreibung von gedeckten Call-Optionen. Somit wird das Markt-Beta deutlich reduziert. Der Kunde profitiert vor allem in einem Umfeld von stabilen bis leicht steigenden Aktienkursen. Zudem werden Verluste in einer Korrekturphase reduziert.
Wie sehen die erwarteten Renditen bei dieser Anlagelösung aus?
Je nach Zinsbedingungen bei der Aufsetzung ändern sich die erwarteten Nettorenditen stark. Bei der Aufsetzung Ende November 2019 errechneten wir mit einem reinen Schweizer Franken-Unternehmensobligationenportfolio netto eine schwarze Null. Eine zehnprozentige Beimischung des SZKB Dividendenfonds Schweiz Plus hob die erwartete Nettorendite auf jährlich ca. 0.25% an. Unsere Simulationen ergaben dabei eine annualisierte Volatilität von rund 2%. Der Kunde sollte aber bereit sein, Teile des Portfolios mind. drei bis fünf Jahre zu halten. Eine Teilliquidität erhält er durch den gestaffelten Verfall der Obligationen. Zusätzlich kann so Liquidität ohne Negativzinsen im Rahmen unseres Liquiditäts-Frameworks parkiert werden.