20.12.2024, 14:24 Uhr
Das neue Diätmittel CagriSema von Novo Nordisk ist zwar besser als das alte Mittel, aber nicht besser als die Konkurrenz. Das führt zu einem Kurssturz weil mehr erwartet worden war.
Der Franken hat das Jahr 2023 mit historischer Stärke beendet. Das Research-Team von FlowBank analysiert die Faktoren, welche die Entwicklung der Währung in den kommenden Monaten beeinflussen werden.
Der Schweizer Franken gewann gegenüber allen wichtigen Währungen 2023 an Wert: Gegenüber dem US-Dollar um +8,3% auf, zum Euro um +5,1% und gegenüber dem britischen Pfund um +2,9%. Noch grösser war der relative Stärkegewinn (+17,5%) gegenüber dem japanischen Yen.
Quelle: Koyfin. Stand: 26. Dezember 2023.
Diese Entwicklung war nicht allein auf die traditionelle Zinsdynamik zurückzuführen. Vielmehr hat das Devisenmanagement der Schweizerischen Nationalbank (SNB) den Ausschlag gegeben. Durch den Verkauf von Fremdwährungsreserven reduzierte die SNB den Devisenbestand von 785 Milliarden Franken im Januar 2023 auf 641,7 Milliarden Franken im November 2023 auf ein Sechsjahrestief. Trotz weniger drastischer Zinserhöhungen als in anderen Ländern dämpfte die SNB mit dieser Strategie die Inflation wirksam und milderte die Auswirkungen der volatilen Rohstoffpreise und der importbedingten Teuerung.
An ihrer letzten geldpolitischen Sitzung im Dezember 2023 beliess die SNB die Zinssätze bei 1,75 Prozent. So war das erwartet auch worden. Überraschender war die Kommunikation zur Devisenpolitik. Das Research-Team von FlowBank geht davon aus, dass die Notenbank in naher Zukunft einen ausgewogeneren Ansatz verfolgen und weniger stark in die Devisenmärkte eingreifen wird. Das könnte die Aufwertung des Frankens bremsen.
Wie sich der Schweizer Franken in den kommenden Monaten jedoch effektiv entwickelt, hängt nicht nur von der SNB ab. Die weltweiten wirtschaftlichen Bedingungen und die Massnahmen der anderen Notenbanken dürften künftig wieder eine stärkere Rolle spielen.
Für die Schweiz erwartet FlowBank, dass die Inflation vor allem im zweiten und im dritten Quartal ansteigen und maximal 2 Prozent erreichen wird. Treibende Kräfte dafür dürften steigende Strompreise, höhere Mieten und die höhere Mehrwertsteuer sein. Aufgrund der gedämpften internationalen Nachfrage und der strengeren finanziellen Bedingungen dürfte das Wirtschaftswachstum in den kommenden Quartalen bescheiden sein. Die SNB geht davon aus, dass das Schweizer BIP-Wachstum im Jahr 2024 zwischen 0,5 und 1 Prozent liegen wird.
Das Währungspaar USD/CHF ist in den vergangenen Monaten deutlich gefallen und liegt rund 7 Prozent unter dem Niveau von Anfang 2023. Besonders in der zweiten Dezemberhälfte akzentuierte sich dieser Abwärtstrend. Nach dem raschen Ausverkauf des Dollars sollten Devisenhändler jetzt jedoch auf mögliche Anzeichen eines verstärkten bärischen Sentiments achten. Auch der Relative Strength Index deutet auf eine mögliche Trendwende hin.
Die effektive Entwicklung des Währungspaars dürfte in den kommenden Monaten jedoch in erster Linie vom Kurs der US-Notenbank beeinflusst werden. Sollte die US-Notenbank ihre Geldpolitik an den Markterwartungen ausrichten und im Jahr 2024 möglicherweise Zinssenkungen um 150 Basispunkte vornehmen, dürfte der US-Dollar gegenüber anderen Währungen nicht wesentlich an Stärke gewinnen.
Sollte die US-Notenbank hingegen eine restriktivere Haltung einnehmen und weniger Zinssenkungen als erwartet vornehmen, könnte der Dollar wiedererstarken.