Schindler setzt 2024 auf Service und Effizienz

«Wir sind primär ein Service-Unternehmen», sagt Schindler Chief Operating Officer Paolo Compagna. (Bild Dmitry Kalinovsky/Shutterstock)
«Wir sind primär ein Service-Unternehmen», sagt Schindler Chief Operating Officer Paolo Compagna. (Bild Dmitry Kalinovsky/Shutterstock)

Der Lift- und Rolltreppenhersteller Schindler hat zum Jahresauftakt die Frankenstärke und die angeschlagene Bauindustrie gespürt. Im laufenden Jahr will das Unternehmen trotzdem wachsen - vor allem durch das lukrativere Service-Geschäft.

18.04.2024, 15:32 Uhr
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Redaktion: AWP

Der Umsatz sank im ersten Quartal um 4,4 Prozent auf 2,67 Milliarden Franken, wie das Innerschweizer Unternehmen bekannt gab. In Lokalwährungen wäre der Umsatz um 1,1 Prozent gestiegen. Dass weniger gebaut wird, spürte Schindler vor allem im Neuanlagengeschäft. In diesem Bereich sei keine Trendwende in Sicht: Die Aufträge dürften laut dem Management im laufenden Jahr um 5 bis 10 Prozent schrumpfen.

Prognose für China gesenkt

Vor allem in China rechnet Schindler neu mit einem Rückgang von mehr als 10 Prozent. «Der Preisdruck in China hat nicht ab, sondern zugenommen», sagte Konzernchef Silvio Napoli dazu.

Allerdings verzeichnete die Anfang Jahr im europäischen Markt eingeführte neue standardisierte Aufzugsplattform erste Erfolge. Diese hat laut Schindler bereits rund 40 Prozent der Neugeschäfte in der Region EMEA ausgemacht. Das modulare Angebot soll in den nächsten 18 Monaten weltweit lanciert werden.

Servicegeschäft dürfte wachsen

Das Service- und Modernisierungsgeschäft entwickelte sich derweil stabil. Dies dürfte auch so weitergehen: «Wir sind primär ein Service-Unternehmen», sagte Chief Operating Officer Paolo Compagna. Über 60 Prozent des Umsatzes falle auf diesen Bereich.

Im Service- und Modernisierungsgeschäft rechnet das Unternehmen im laufenden Jahr gruppenweit mit einen Plus von 5 bis 10 Prozent. Zudem seien die Margen bei den Modernisierungen höher als bei den Neuanlagen.

Der Auftragseingang fiel indes um 3,4 Prozent auf 2,79 Milliarden Franken. Damit kommen aber noch immer mehr Aufträge rein, als Schindler abarbeitet.

Gesteigerte Profitabilität

Neben dem Servicegeschäft setzt Schindler im laufenden Jahr auch auf gesteigerte Effizienz und Preiserhöhungen. Bei der Profitabilität machte Schindler im ersten Quartal Fortschritte: Den Betriebsgewinn (EBIT) steigerte das Unternehmen um 3,5 Prozent auf 292 Millionen Franken. Die EBIT-Marge kletterte auf 10,9 Prozent nach 10,1 Prozent im Vorjahr. Damit hat der Liftbauer sein eigenes Jahresziel bereits fast erreicht.

Unter dem Strich erzielte Schindler einen Reingewinn von 232 Millionen Franken. Dies entspricht einem Anstieg um 9,4 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode.

Derweil hält Schindler an der Umsatzprognose für 2024 fest. Demnach rechnet der Konzern mit einem Umsatzwachstum in Lokalwährungen im unteren einstelligen Bereich und einer EBIT-Marge von 11 Prozent. Wie in den Vorjahren wird die Prognose für den Konzerngewinn mit der Veröffentlichung der Halbjahresergebnisse bekannt gegeben.

Börse reagiert gefasst

Mit dem Zahlenkranz hat Schindler die Erwartungen der Analysten beim Umsatz und dem Wachstum in Lokalwährungen verfehlt und vor allem die negativen Äusserungen zum chinesischen Markt sorgten in der Finanzgemeinde für Enttäuschung. Die Erwartungen zur Profitabilität wurden aber übertroffen.

An der Börse reagierten die Anlegerinnen und Anleger gefasst: Nach leichten Minusbewegungen am Vormittag verharren die Partizipationsscheine von Schindler an der Schweizer Börse am frühen Nachmittag unverändert auf 224,00 Franken. Der am SPI gemessene Gesamtmarkt verliert um 0,28 Prozent.

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