Roche leidet auch unter dem Franken

Die Umsätze von Roche sanken um sechs Prozent, zu konstanten Wechselkursen wären es plus 2 Prozent gewesen. (Bild David Fadul/Shutterstock)
Die Umsätze von Roche sanken um sechs Prozent, zu konstanten Wechselkursen wären es plus 2 Prozent gewesen. (Bild David Fadul/Shutterstock)

Beim Pharmakonzern Roche haben die wegfallenden Corona-Umsätze im ersten Quartal 2024 zwar letztmals ihre Wirkung gezeigt. Der starke Franken hat dem Pharmakonzern aber erneut klar zugesetzt. An der Börse war die Reaktion klar negativ.

24.04.2024, 09:51 Uhr
Aktien

Redaktion: AWP

Auf Gruppenebene erzielte der Pharmakonzern zwischen Januar und März einen Umsatz von 14,4 Milliarden Franken, wie aus einem Communiqué hervorgeht. Die entspricht einem Minus von 6 Prozent. Zu konstanten Wechselkursen nahmen die Verkäufe um 2 Prozent zu und lagen damit im Rahmen der Zielsetzung des Roche-Managements.

Wie Roche selbst immer wieder bekräftigte: In den vergangenen drei Monaten haben die nachlassenden Einnahmen mit Corona-bezogenen Medikamenten und Tests zum letzten Mal ihre Spuren hinterlassen. Ab nun seien diese Nachwehen überstanden.

Die starke Nachfrage nach neueren Medikamenten sowie Immundiagnostika und klinisch-chemischen Tests habe den erwarteten Rückgang der Covid-19-Verkäufe und die Auswirkungen der Biosimilars-/Generika-Erosion mehr als ausgleichen, heisst es in der Mitteilung. Ohne Covid-19-Produkte stiegen die Konzernverkäufe um 7 Prozent.

Franken belastet weiter

Dagegen hat der starke Franken die Umsatzentwicklung im ersten Quartal erneut klar belastet. Für das Gesamtjahr geht der Konzern von einem rückläufigen Effekt aus und erwartet einem negativen Währungseinfluss von -2 Prozent beim Umsatz und -4 Prozent beim operativen Kerngewinn.

In der Pharmasparte kamen die Umsätze im ersten Quartal bei 10,9 Milliarden Franken zu liegen, was um 6 Prozent unter dem Vorjahreswert liegt. Zu den grössten Wachstumstreibern zählt Roche hier etwa das Anfang 2022 eingeführte Augenmedikament Vabysmo. Aber auch Mittel wie Phesgo (Brustkrebs), Ocrevus (multiple Sklerose), Polivy (Blutkrebs) und Hemlibra (Hämophilie A) stützen das Basisgeschäft.

In der Diagnostik-Sparte setzte Roche 3,5 Milliarden Franken um, eine Abnahmen von 6 Prozent gegenüber dem Vergleichswert 2023. Auch hier hebt Roche hervor, dass das Basisgeschäft eine starke Entwicklung zeigte. Das Wachstum sei aber teilweise durch den erwarteten Verkaufsrückgang bei den Covid-19-Produkten aufgehoben worden.

Die ausgewiesenen Zahlen liegen für Pharma etwas über und für Diagnostics dagegen etwas unter den durchschnittlichen Erwartungen der Analysten. Gewinnzahlen legt Roche nach drei Monaten traditionell nicht vor. Die schlechten Umsatzzahlen genügten schon, die Roche-Papiere waren am Morgen mit 2,5 Prozent Minus der klar grösste Verlierern im SMI.

Vorsichtiger Ausblick bekräftigt

Für das Gesamtjahr 2024 bleibt Roche beim vorsichtigen Ausblick. So geht der Konzern zu konstanten Wechselkursen weiter von einem Anstieg der Umsätze im mittleren einstelligen Prozentbereich aus. Der Kerngewinn je Titel dürfte ebenfalls im mittleren einstelligen Prozentbereich steigen. Ausserdem ist die Gruppe weiter bestrebt, die Dividende in Schweizer Franken zu erhöhen.

Die erwarteten Einbussen durch Nachahmerprodukte dürften nicht mehr so stark belasten wie in der Vergangenheit. Hier bestätigt der Konzern frühere Angaben, wonach Nachahmer 2024 etwa 1,6 Milliarden an Umsatz kosten dürften.

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