23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
Auf die Marktunsicherheiten nach der Trump-Wahl reagieren die Investec-Spezialisten je nach Anlagestrategie unterschiedlich. Gold eignet sich immer als Absicherung in solchen Szenarien. Wer auf Qualitätsaktien setzt, hat am wenigsten Handlungsbedarf.
Clyde Rossouw, Co-Head Quality sowie Co-Manager Global Franchise Strategy bei Investec, sieht trotz dem überraschenden Ergebnis der US-Präsidentschaftswahl keinerlei Handlungsbedarf, da er langfristig in Qualitätsunternehmen investiert, welche auch in volatilen Märkte gut positioniert sind.
"Im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahl nahmen wir in unseren Qualitätsportfolios keine materiellen Anpassungen vor. Wir denken, das wird auch jetzt, wo das Resultat bekannt ist, nicht nötig werden. Unser Qualitätsansatz fokussiert sich darauf, Unternehmen zu suchen, welche Cash und stetige hohe Renditen auf dem investierten Kapital generieren. Ausserdem weisen sie eine tiefe Sensitivität gegenüber Wirtschafts- und Marktzyklen auf. Unser globales Qualitätsportfolio hat eine unterdurchschnittliche Volatilität und partizipiert angemessen in Haussen sowie in geringerem Masse in Baissen. Wir denken, dass die Unternehmen, in die wir investieren, dank ihrer defensiven Wachstumscharakteristik sowie ihrer Widerstandskraft für die volatilen Marktbedingungen, die wir wahrscheinlich sehen werden, gut positioniert sind."
Tom Nelson, Head Commodities and Resources Team bei Investec, glaubt nicht, dass der US-Wahlentscheid mittelfristig entscheidend für Rohstoffpreis-Prognosen ist. Eine Ausnahme ist der sichere Hafen Gold. Unerwartete Ereignisse wie schon der Brexit-Entscheid, welche die Unsicherheit erhöhen, zeigen dies immer wieder.
"Trumps politischem Programm fehlt es an Klarheit. Dies führt an den Märkten zu Unsicherheit und Volatilität. Gold wird davon profitieren. Doch der ultimative Treiber des Goldpreises sind die Erwartungen bezüglich globaler Zinssätze sowie Inflation. Dabei ist der Zinszyklus der US-Notenbank eine wichtige Determinante. Die erhöhte Marktvolatilität wird möglicherweise den Zinssatzentscheid der US-Notenbank im Dezember beeinflussen. Trumps protektionistische Haltung gegenüber der US-Schwerindustrie könnte ausserdem den US-Bergbau sowie die Öl- und Gasindustrie stützen. Ausserdem könnten einige Rohstoffe von einem schwächeren Dollar profitieren. Hingegen dürften Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien leiden. Trumps Position gegenüber dem Klimawandel spricht nicht gerade dafür, dass er diesen Bereich unterstützen wird."
Philip Saunders, Head Multi-Asset Growth und Co-Manager Diversified Growth Strategy bei Investec, sieht wieder Chancen bei wachstumsorientierten Asset, bleibt aber vorsichtig bezüglich Duration.
"Vorderhand bleibt unklar, welche Pläne Präsident Trump tatsächlich umsetzen wird und wieviel Support er dabei vom Kongress erhalten wird. Wahrscheinlich ist dies bei der Senkung der Personal- sowie die Unternehmenssteuern der Fall. Dies dürfte den Aktienmarkt mittelfristig unterstützen. Unsere Marktmeinung ist recht positiv bezüglich wachstumsorientierten Assets, aber vorsichtig bezüglich Duration. Wir sehen Anzeichen, dass sich die globale Wirtschaft in Richtung höherem realen sowie nominalen Wachstum bewegt, dies mit bemerkenswerter Wertschöpfung in einigen Wachstumspapieren, aber mit dem Risiko, dass die Kurse von Regierungsanleihen unter Druck kommen."
John Stopford, Head of Multi-Asset Income und Manager der Global Multi-Asset Income Strategie bei Investec, baut bei seinen einkommensorientierten Anlageportfolios die Hedge-Positionen wieder ab und kehrt zur normalen strategischen Ausrichtung zurück.
"Falls Präsident Trumps seine protektionistische Agenda umsetzt, dürfte dies das globale Wirtschaftswachstum bremsen. Dem könnte eine Lockerung der Fiskalpolitik etwas entgegenwirken. Die Kombination der beiden Massnahmen könnte zu einer höheren Inflation führen. Doch vorerst dürfte die Weltwirtschaft auf ihrem Wachstumspfad bleiben und leicht anziehen, was die Marktstimmung unterstützt. Die US-Präsidentschaftswahl unterstreicht jedoch, dass sich weltweit vermehrt Populismus breitmacht und wir sind gespannt, wie sich dieses Phänomen auf die weiteren anstehenden Regierungswahlen auswirken wird.
Unsere Income Strategie Portfolios weisen einen leichten Wachtums-Bias auf sowie ein Zinsrisiko, welches unter dem normalen Niveau liegt. Das anvisierte Gesamtrisiko ist konservativ. Je näher die US-Wahl kam und je wahrscheinlicher ein Sieg Trumps wurde, umso mehr sicherten wir die Portfolios gegen Verlustrisiken ab. Die Gesamtrisiken wurden um rund ein Viertel reduziert. Kurzfristige Marktschwächen nutzten wir, um die Hedge-Positionen wieder abzubauen und zu unserer ursprünglichen strategischen Ausrichtung zurückzukehren."