Rahmendaten am asiatischen Rentenmarkt bleiben auch 2012 stark

Anleger unterschätzen immer noch die Chancen, die asiatische Rentenwerte langfristig bieten, ist ING Investment Management überzeugt.

16.02.2012, 15:18 Uhr

Redaktion: anw

Joep Huntjens, Portfolio Manager Asian Debt bei ING IM in Singapur, ist der Überzeugung: "Investoren unterschätzen die langfristigen Chancen immer noch. Asien ist weltweit die am schnellsten wachsende Wirtschaftsregion und wird diese Position wohl auch über die nächsten Jahre halten können. Die wirtschaftlichen Rahmendaten sind in Asien sehr viel leistungsfähiger als in den USA und Europa. Gerade vor dem Hintergrund der jüngsten Turbulenzen ist das ein weiterer Vorteil. Umfangreiche Devisenreserven und hohe Leistungsbilanzüberschüsse bieten mittelfristig ein erhebliches Aufwärtspotenzial für asiatische Währungen."

Nach den Worten des Asset-Managers tragen die niedrigeren Renditen an den entwickelten Märkten – bedingt durch die weltweit rückläufige Wirtschaftsleistung – zusätzlich zur Attraktivität asiatischer Anleihen bei. In den meisten Ländern Asiens soll die Headline-Inflation zurückgehen, wenn auch ein gewisser Inflationsdruck bleiben wird.

Joep Huntjens weiter: „Die meisten Länder werden wohl an ihrer expansiven Geldpolitik festhalten. Weitere Lockerungsschritte werden allerdings nicht besonders radikal ausfallen, da die Straffungsmassnahmen zu Beginn des Zyklus eher begrenzt waren. Insgesamt sind die gesamtwirtschaftlichen Aussichten für die meisten Länder in Asien weiterhin günstig. In China ging die VPI- Inflationsrate im Dezember weiter zurück. Die chinesische Regierung kann sich daher auf Wachstumsförderung anstatt Inflationsbekämpfung konzentrieren. ING Investment Management ist nach wie vor davon überzeugt, dass China über das wirtschaftspolitische Instrumentarium verfügt, eine harte Landung zu vermeiden.“

Anhaltende strukturelle Zuflüsse
ING Investment Management weist aber auch darauf hin, dass eine relativ ausgeprägte Offshore-Positionierung an einigen asiatischen Anleihemärkten auf kurze Sicht ein Risiko darstellt. Langfristig bleibt das Haus indes bei seiner optimistischen Einschätzung und rechnet mit anhaltenden strukturellen Zuflüssen in asiatische Anleihen.

Joep Huntjens schloss mit den Worten: "Bei – absolut und relativ – hohen Renditen und wachsendem Anlegerinteresse weltweit sind die Aussichten für Asien positiv. Auf kurze Sicht ist ING Investment Management bei regionalen Währungen vorsichtig, da externe Faktoren wie eine Rezession an den entwickelten Märkten, einen Dominoeffekt haben könnten. Momentan ist es vor allem die zunehmende Spannung an den europäischen Kapitalmärkten, die dazu führen könnte, dass Investoren Gelder aus dem asiatischen Markt abziehen.

Doch gleichzeitig werden die Handelsbeziehungen zwischen den Ländern Asiens immer enger. Sie sind daher unabhängiger von den Exporten nach Europa und in die USA. Nicht zuletzt sind die Risikoprämien auf asiatische
Unternehmensanleihen im Verhältnis zum Risiko recht grosszügig, vor allem wenn man sie mit ihren Pendants aus den USA und Europa vergleicht."

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