Quartalszahlen von Temeos zünden Kursfeuerwerk

Der Westschweizer Bankensoftware-Hersteller scheint die Talsohle durchschritten zu haben. (Bild: Shutterstock.com/Piotr Swat)
Der Westschweizer Bankensoftware-Hersteller scheint die Talsohle durchschritten zu haben. (Bild: Shutterstock.com/Piotr Swat)

Der Bankensoftwarehersteller Temenos zeigt sich nach einem schwachen Jahresstart mit dem zweiten Quartal zufrieden. Die Aktien schnellten um über 20 Prozent in die Höhe und sind nach mehrmonatigen Tief auf das Niveau von Anfang März zurückgekehrt.

23.07.2025, 12:46 Uhr
Aktien

Redaktion: awp/hf

Nach einem ersten Quartal leicht unter den Markerwartungen hat Temenos, wie von Analysten erhofft, ein stärkeres zweites Quartal präsentiert. Er sei zufrieden mit der Leistung, die den schwächeren Start ins Jahr mehr als wettgemacht habe, lässt sich CEO Jean-Pierre Brulard in einer Mitteilung zitieren.

So seien einige Grossaufträge im zweiten Quartal unter Dach und Fach gebracht worden und auch alle Aufträge, die sich im ersten Quartal verzögert hatten, nachgeholt worden. Dabei habe man von einem stabilen Verkaufsumfeld profitiert und von einer starken Umsetzung insbesondere in Europa und Amerika.

Starke Kundennachfrage

Es habe eine starke Nachfrage von bestehenden Kunden gegeben. Gleichzeitig habe das Unternehmen eine signifikante Anzahl neuer Kunden hinzugewonnen.

Aus betrieblicher Sicht sei die Vereinfachung der Organisation der Produkte und Technologien nun weitgehend abgeschlossen, fügt der Westschweizer Bankensoftware-Produzent an. Gleichzeitig wurde weiter ins Management und den Vertrieb investiert. So seien etwa mehr als 25 Sales-Leute im zweiten Quartal eingestellt worden sowie 50 neue Produkt- und Technologieentwickler in den USA. Weitere Rekrutierungen sollen in den kommenden Monaten hinzukommen.

Die Investitionen würden wiederum weitgehend durch ein laufendes Kosteneinsparungsprogramm selbst finanziert. Die «strenge» Kostendisziplin sei im Berichtsquartal beibehalten worden, hält Temenos-Finanzchef Takis Spiliopoulos in der Mitteilung fest.

Multifonds ist Geschichte

Per Ende Mai hatte Temenos ausserdem den Multifonds-Verkauf angekündigt: Das Geschäft mit Fondsadministration-Software ging für 400 Mio. Dollar an die Private-Equity-Gesellschaft Montagu. Daher war das Berichtsquartal das letzte Vierteljahr, in dem Multifonds einen Beitrag zum Umsatz und Gewinn geleistet hat.

Allerdings hat Temenos die Ergebnisse unter Ausklammerung von Multifonds kommuniziert. Damit lassen die Zahlen auch nicht eins zu eins mit den Schätzungen der von der Nachrichtenagentur AWP befragten Analysten vergleichen. Proforma-Vorjahreszahlen ohne Multifonds hatte Temenos vor dem Zahlenrapport nicht veröffentlicht, dies aber nun mit den Q2-Zahlen getan.

Ebit wächst um 28 Prozent

Das Unternehmen steigerte im zweiten Quartal den wiederkehrende Umsatz um 11 Prozent auf 791 Mio. Dollar. Besonders dynamisch entwickelten sich die Einnahmen aus Subscription und SaaS (+24 Prozent). Der Maintenance-Bereich legte um 10 Prozent zu. Das Betriebsergebnis (Stufe Ebit) wuchs um 28 Prozent auf 115,7 Mio. Dollar, begleitet von einem Margenanstieg um vier Prozentpunkte.

Neu erwartet das Unternehmen ein Ebit-Wachstum von mindestens 9 Prozent (vorher 5 Prozent), ein Wachstums des Gewinns pro Aktie von 10 bis 12 Prozent (bisher 7 bis 9 Prozent) und ein Subscription- und SaaS-Wachstum von mindestens 6 Prozent. Die längerfristigen Ziele für 2028 sehen einen Ebit von rund 450 Mio. Dollar vor.

Zur Mittagszeit notierten Temenos 73 Franken, 23 Prozent höher als am Vortag und 13 Prozent mehr als zu Jahresbeginn. Das Jahreshöchst stammt vom Februar mit etwas über 80 Franken.

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