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PGIM: Investoren sind bei Private Alternatives untervertreten

Bei den Aktienthemen steht Künstliche Intelligenz ganz oben auf der Anlageliste. (Bild: Shutterstock.com/
Ar_TH)
Bei den Aktienthemen steht Künstliche Intelligenz ganz oben auf der Anlageliste. (Bild: Shutterstock.com/ Ar_TH)

Der Bereich der Private Alternatives wächst kräftig. Aber zwei Drittel der professionellen Fund Buyer in Europa und in Asien meinen, dass ihre Kunden das Thema unterschätzen, sagt eine Studie von PGIM Investments. Wachsendes Interesse gibt es für Small- und Mid Cap-Aktien.

12.07.2024, 11:10 Uhr
Alternatives | Anlagestrategie

Redaktion: hf

Private Alternatives haben in den letzten zehn Jahren einen atemberaubenden Aufschwung erlebt. Aber das Kundeninteresse hinkt hintennach. Noch zu wenig Investoren würden sich der stark wachsenden Anlageklasse zuwenden, meint PGIM, der globale Vermögensverwalter und Fondsemittent des US-Versicherers Prudential Financial.

Private Alternatives werden weiterhin viel Potenzial zugesprochen. Die Untervertretung in diesem Sektor gemessen an seinem Wachstum und seiner Attraktivität ist Teil der neuesten Gatekeeper Pulse-Studie von PGIM Investments, die die Allokationspläne, Anlageeinstellungen und Managerpräferenzen von 210 britischen, kontinentaleuropäischen und asiatischen Gatekeepern grosser globaler Finanzinstitute mit einem verwalteten Vermögen von mindestens 1 Mrd. Dollar untersucht. Gatekeepers sind die erste Anlaufstelle bei Investmentfragen.

In Europa geben 64 Prozent der Gatekeeper (Fondsverkäufer) an, dass ihre Kunden zu wenig in Privatmarktstrategien investiert sind, und in Asien liegt der Wert sogar bei 76 Prozent. Um potenziell grössere Allokationen in Private Markets zu erreichen, wünschen sich die Gatekeeper weltweit attraktivere Gebührenstrukturen, mehr Transparenz und eine bessere Verfügbarkeit resp. Zugänglichkeit.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben

Matt Shafer, Head of International Distribution bei PGIM Investments, geht davon aus, dass Private Alternatives in den kommenden Jahren einen Nachfrageschub erleben werden – ähnlich wie der Aufstieg der Schwellenländerinvestitionen um die Jahrtausendwende.

«Es hat zwar gedauert, bis die Anleger die Besonderheiten von Investitionen in Schwellenländer verinnerlicht haben, aber heute kann man wohl kaum behaupten, dass ein Portfolio ohne ein Engagement in Entwicklungsländern angemessen diversifiziert ist. Es ist realistisch, dass dies in den kommenden Jahren auch für Private Markets gelten wird», erklärt Shafer.

Renditeanstieg erwartet

Hinsichtlich der Renditeerwartungen im kommenden Jahr sind die Gatekeeper optimistisch. Bei den kotierten Fixed-Income-Anlagen erwarten 59 Prozent einen Renditeanstieg, während nur 25 Prozent mit einem Rückgang rechnen. Bei ausserbörslich gehandelten festverzinslichen Wertpapieren rechnen 50 Prozent einen Anstieg und 26 Prozent einen Rückgang.

Gut die Hälfte der Gatekeeper gehen vor diesem Hintergrund davon aus, dass ihr Unternehmen die Allokation in kotierte festverzinsliche Wertpapiere im nächsten Jahr erhöhen wird. Die Zustimmungsrate von 52 Prozent ist die höchste Wert unter allen Anlageklassen. An zweiter und dritter Stelle folgen Infrastrukturinvestitionen und Unternehmensaktien.

Fixed income statt Cash

Anleihen von Unternehmen mit Investment Grade Rating und Staatsanleihen sind weltweit die wichtigsten Ziele für eine Erhöhung der Allokation. Auch zeigt die Umfrage eine starke Nachfrage nach zusätzlichen Engagements in risikoreicheren Segmenten des Fixed Income-Universums wie Hochzinsanleihen und Schwellenländeranleihen.

Festverzinsliche Anlagen aufgrund der langen Laufzeiten und der längeren Fälligkeiten von Anleihen würden ein höheres Mass an Vertrauen in das angestrebte Renditeniveau bieten, erklärt Rochus Appert, Head of Switzerland bei PGIM Investments. Cash, das immer noch viel Anlagekapital vereint, könnte langfristig die risikoreichere Option sein, zumal viele Zentralbanken bereits begonnen haben, die Zinsen zu senken.

Volatilität trübt Aktienaussichten

Hinsichtlich der Aktienrenditen sind sich die Gatekeeper weniger einig: 10 Prozent erwarten sowohl für Public als auch für Private Equity eher steigende Renditen. Die meisten Fondsselektoren gehen davon aus, dass das Anlageumfeld in den nächsten zwölf Monaten durch höhere Aktienvolatilität und ein erhöhtes geopolitisches Risiko gekennzeichnet sein wird – besonders mit Blick auf den Ausgang der Wahlen in Grossbritannien und in Frankreich. Das US-Präsidentschaftsrennen im November kommt zu den säkularen Kräften hinzu, die das Investitionsumfeld bereits beeinflussen würden, so PGIM

Globale Aktien sind weltweit die Top-Ziele für höhere Allokationen, gefolgt von thematischen Aktien – wobei unter den Gatekeepern in Europa und Asien ein gewisser Home Bias zu beobachten ist. Während Large Caps schon seit einiger Zeit im Aufwind sind, äussern sich neu 64 Prozent der globalen Gatekeeper zuversichtlich, dass sich die Performance von Small und Mid Caps in den nächsten 12 Monaten verbessern wird. 58 Prozent erwarten, dass Growth im gleichen Zeitraum Value übertreffen wird.

Bei den präferierten Themen steht die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz ganz oben auf der Agenda, die von fast der Hälfte der Befragten als hohe Priorität eingestuft wird. Im Immobiliensektor sind Rechenzentren untrennbar mit dem massiven Anstieg der Datennachfrage verbunden, der sich aus der Verbreitung von KI ergibt. Diese strukturelle Wachstumschance hat 47 Prozent der globalen Gatekeeper dazu veranlasst, ihre Bereitschaft zu signalisieren, die Allokationen in Rechenzentren zu erhöhen.

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