13.12.2024, 10:33 Uhr
Der Chipkonzern Broadcom rechnet mit einem starken Wachstum der Geschäfte rund um Künstliche Intelligenz (KI). Die hohe Marge soll nochmals verbessert werden.
Der Parfümeriehändler Douglas will nach elf Jahren wieder an die Frankfurter Börse. Dabei sollen Aktien im Wert von rund 800 Millionen Euro ausgegeben werden.
Das Unternehmen hat die sogenannte Intention To Float (ITF) veröffentlicht und damit den offiziellen Startschuss für ihren lange geplanten Börsengang gegeben. «Der Börsengang ist für uns der nächste logische Schritt, um unsere Strategie weiter erfolgreich umzusetzen und unser volles Potenzial auszuschöpfen», sagte Douglas-Chef Sander van der Laan laut Mitteilung.
Das Unternehmen teilte zudem mit, dass der Börsengang im ersten Quartal 2024 stattfinden soll. Douglas strebt Eigenkapitalzuflüsse von rund 1,1 Milliarden Euro an, bestehend aus einer angestrebten Kapitalerhöhung im IPO und zusätzlichen Mitteln der Altaktionäre von rund 300 Millionen Euro. Das Geld soll zum Schuldenabbau verwendet werden. Der Konzern könnte Finanzkreisen zufolge dabei mit rund sieben Milliarden Euro bewertet werden – einschliesslich seiner 3,4 Milliarden Euro an Schulden.
Dem zuletzt weitgehend brachliegenden Markt für Börsengänge würde Douglas’ Rückkehr an die Börse Schwung verleihen. 2023 hatten sich in Deutschland kaum Unternehmen aufs Parkett getraut. Der Panzergetriebehersteller Renk hatte allerdings erst vor kurzer Zeit seinen vergangenes Jahr abgesagten IPO nachgeholt. Andere Anwärter wie Flix, DKV, Sunrise Medical oder Stada erhoffen sich von einem erfolgreichen IPO der Parfümeriekette Unterstützung für die eigenen Börsenpläne.
Douglas profitiert bei seinem voraussichtlichen Börsengang von einem aktuell günstigen Kapitalmarktumfeld. Der Dax hat in den vergangenen Wochen Rekordstände in Serie genommen.
Auch die Entwicklung der Branche an der Börse ist positiv: Der amerikanische Marktführer der Parfümerieketten, Ulta Beauty, hat seit Jahresbeginn um fast 13 Prozent zugelegt. Aktien anderer Firmen der Beauty-Branche wie L’Oréal, Coty, Estée Lauder und die Sephora-Mutter LVMH konnten im selben Zeitraum ebenfalls zulegen. Ulta Beauty wird derzeit zum rund 14-Fachen seines für 2024 erwarteten Betriebsergebnisses gehandelt. Bei Douglas rechnen Experten hingegen eher mit einer Bewertung mit dem Neunfachen des Betriebsergebnisses.
Douglas erwartet für 2024 ein Betriebsergebnis (Ebitda) von 750 bis 800 Millionen Euro. Beim Einstieg von CVC 2015 lag es noch bei unter 300 Millionen Euro. Allerdings ist der Anstieg teilweise bedingt durch Änderungen in den Rechnungslegungsvorschriften und hätte gemäss heutigem Standard schon damals bei rund 500 Millionen gelegen.
Das Geschäft von Douglas hat sich zuletzt gut entwickelt. Um das frühzeitig zu dokumentieren, hatte das Unternehmen die Veröffentlichung der Zahlen für das erste Quartal des im Oktober startenden Geschäftsjahres um eine Woche auf den 15. Februar vorgezogen.
Der Umsatz stieg zwischen Oktober und Dezember um acht Prozent auf 1,56 Milliarden Euro. Der Jahresüberschuss verbesserte sich sogar um 10,6 Prozent auf 125,2 Millionen Euro.
Für Douglas wäre es schon der zweite Börsengang. Der Finanzinvestor Advent und die Eigentümerfamilie Kreke hatten den Händler 2013 nach einem Übernahmeangebot von der Börse genommen. 2015 folgte der Verkauf an die Private-Equity-Gesellschaft CVC. Die Familie Kreke war jedoch als Minderheitseigentümer dabeigeblieben.
CVC Capital Partners wird auch nach dem Börsengang eine indirekte Mehrheitsbeteiligung behalten. Die Familie Kreke wird ebenfalls indirekt beteiligt bleiben. Beide werden im Börsengang keine Aktien abgeben. Die endgültige Angebotsstruktur und die Bedingungen für den Börsengang werden vor der Veröffentlichung des Börsenprospekts und dem Beginn des Bookbuildings festgelegt.
Die Parfümeriekette wollte eigentlich schon 2020 an die Börse zurückkehren, dann kam dem Unternehmen allerdings die Pandemie in die Quere, in der die Läden schliessen mussten und die Umsätze einbrachen.