23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
Der weltweite Bedarf an Gold nimmt zu. Dabei zeigen sich grössere regionale Unterschiede. Laut dem Goldhändler philoro halten sich in der Schweiz Kauf und Verkauf von Gold über einen überraschend langen Zeitraum die Waage. Ein allmählicher Trend zu einem Käufermarkt sei erkennbar.
Laut dem aktuellen Bericht des World Gold Council (WGC) ist die Nachfrage im zweiten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahr um 4 Prozent auf 1 258 Tonnen gestiegen. Gegenüber dem 1. Quartal 2024 wuchs die weltweite Nachfrage um 6,3 Prozent. Ins Gewicht fällt der Zuwachs laut einer Mitteilung vor allem im Over-The-Counter-Geschäft. Mit 329 Tonnen verzeichnet dieser Bereich die höchste Nachfrage seit vier Jahren.
Bei den Münzen und Barren hat sich die Nachfrage in der Schweiz laut philoro vom ersten auf das zweite Quartal verdreifacht und liegt aktuell bei 5 Tonnen. Weltweit ist der Bedarf in derselben Zeit allerdings um 16 Prozent zurückgegangen auf noch 261 Tonnen. Der anhaltend starken Nachfrage in Asien stand ein deutlicher Rückgang auf den westlichen Märkten gegenüber, wo Gewinnmitnahmen und Liquidationen in den letzten Quartalen stark zugenommen haben. Das World Gold Council misst allerdings nur, wie viel neue geprägte Münzen und Barren auf den Markt kommen. Der Handel mit sogenannter Sekundärware wird nicht erfasst.
«Im Goldmarkt steckt aktuell viel Dynamik», sagt Christian Brenner, CEO von philoro SCHWEIZ. «Einerseits ist die Nachfrage nach Gold generell und im speziellen im Privatkundenbereich sehr hoch, andererseits wird auch genau in diesem Sektor viel Gold verkauft», erklärt Brenner. «Dass sich Käufe und Verkäufe über einen längeren Zeitraum nahezu die Waage halten, habe ich in den letzten 13 Jahren nicht erlebt», sagt Brenner.
Bei philoro SCHWEIZ ist der Umsatz im zweiten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahr um 30 Prozent gestiegen. Die Anzahl Transaktionen ist um 10 Prozent gewachsen. Im ersten Quartal lag das Verhältnis von Kauf und Verkauf bei 1:1. Im zweiten Quartal war das Verhältnis aber 4:1. Das heisst, es kauften vier Mal mehr Kunden Gold, als Gold verkauften. Grosse Stückelungen waren beim Kauf besonders beliebt. Grob lässt sich sagen, dass die Kunden doppelt so viele Barren wie Münzen kauften.
Laut World Gold Council sind die bedeutenden Goldkäufer weltweit nach wie vor die Zentralbanken. Deren Bedarf betrug im zweiten Quartal 183 Tonnen. Ein Plus von 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Zentralbanken machten 14 Prozent der weltweiten Nachfrage aus.
Der Bedarf nach Schmuck ist im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent gesunken. Dies wegen dem hohen Goldpreis. In den Regionen China und Indien brach die Nachfrage gar um 35 Prozent ein, während Europa hingegen eine stabile Nachfrage beim Schmuck verzeichnet.
Die Gold-ETFs verzeichneten im zweiten Quartal geringfügige Abflüsse (-7 Tonnen gegenüber Vorjahr). Die kombinierten Zuflüsse von Mai und Juni in Höhe von 26 Tonnen glichen die Abflüsse vom April (33 Tonnen) weitgehend aus. Die Bestände der in Asien notierten Gold-ETFs nahmen weiter zu und die in den westlichen Ländern notierten Fonds verzeichneten im Laufe des Quartals wieder mehr Zuflüsse. Die Minenproduktion stieg im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 2 Prozent (929 Tonnen). Auch das Recycling nahm als Reaktion auf die höheren Goldpreise im Jahresvergleich zu um 4 Prozent auf 335 Tonnen.