Mit gebündelten Kräften gegen die Bedrohung durch Methan

Nordea Asset Management setzt sich intensiv für die Reduktion des Ausstosses des Treibhausgas Methan ein, so im Energiesektor. (Bild: Shutterstock.com/Massimo Todaro)
Nordea Asset Management setzt sich intensiv für die Reduktion des Ausstosses des Treibhausgas Methan ein, so im Energiesektor. (Bild: Shutterstock.com/Massimo Todaro)

Wenn die Welt eine Chance haben soll, die übermässige globale Erwärmung zu verlangsamen, müssen dringend Massnahmen zur Reduzierung der Methanemissionen ergriffen werden, fordert Eric Pedersen, Chef Responsible Investments von Nordea AM. Schätzungen zufolge ist das starke Treibhausgas für mehr als 25 Prozent der heutigen globalen Erwärmung verantwortlich.

03.08.2023, 16:37 Uhr

Redaktion: hf

Die Reduktion der Methanemissionen ist für Unternehmen von entscheidender Bedeutung, um den 1,5-Grad-Pfad zu erreichen, hält Eric Pedersen fest. Die Reduzierung von Methan im Öl- und Gasbereich ist laut der Internationalen Energieagentur eine der kostengünstigsten Formen der Klimarisikominderung im nächsten Jahrzehnt. Aus diesen Gründen ist Methan eines der kritischsten Engagement-Themen für das Responsible Investments-Team von Nordea, sagt der Head Responsible Investments des skandinavischen Asset Managers.

Im Juli 2022 hat Nordea eine erste Phase der Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnern und Kunden eingeleitet, um mit 15 Unternehmen der Öl- und Gasindustrie an der Offenlegung und Minderung von Methanemissionen zu arbeiten. In der zweiten Hälfte 2022 wurde die Phase des Engagements auf weitere Unternehmen ausgeweitet. "Seitdem haben wir unsere Engagement-Bemühungen mit der gesamten Gruppe fortgesetzt", sagt Pedersen.

Gemeinsame Anstrengungen beschleunigen das Handeln

"Obwohl wir immer noch Lücken in der Reife der Unternehmen bei der Bekämpfung der Methanemissionen sehen, stellen wir durch das Engagement Fortschritte fest", fährt der Experte fort. Viele der Unternehmen würden Massnahmen zur Reduzierung der Methanemissionen ergreifen und stünden im Dialog mit der OGMP 2.0 über eine Mitgliedschaft.

OGMP 2.0 ist Teil des Umweltprogramms der Vereinten Nationen und gilt als Goldstandard für Methanmessung, Berichterstattung und Zielsetzung. Im Januar 2023 sind als weitere Mitglieder der brasilianische staatliche Öl- und Gasriese Petrobras und der US-Konzern EOG Resources der Vereinbarung beigetreten.

Nordea ist unverändert davon überzeugt, dass Engagement ein wirksames Instrument für Anlegerinnen und Anleger darstellt, da ein verbessertes Management von Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen für die verantwortungsvolle Erzielung von Renditen von entscheidender Bedeutung sei. "Für uns ist Engagement ein Wettbewerbsvorteil, der die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Unternehmen langfristig erfolgreich sind. Dieses wiederum kommt dem Unternehmen, Investoren und der Gesellschaft insgesamt zugute", folgert Pedersen.

Input am Beispiel von Xcel Energy

Mit etwa 45 Mio. Tonnen direkter CO2-Emissionen ist der US-regulierte Energieversorger Xcel Energy – ein Unternehmen, das im Portfolio der Global Climate Engagement Strategie von Nordea vertreten ist – ein bedeutender US-Stromversorger und einer der 30 grössten Treibhausgasemittenten der Welt. Da das Unternehmen derzeit Kohlekraftwerke besitzt und betreibt, wird Xcel von ESG-bewussten Anlegern oft automatisch übersehen – oder ganz ausgeschlossen –, obwohl es sich als erster grosser US-Versorger bereits im Jahr 2018 Netto-Null-Emissionsziele gesetzt hat, greift Pedersen ein Beispiel eines Engagements heraus.

Obwohl Xcel immer noch Teil des Klimaproblems sei, gebe es bereits eine schnelle Dekarbonisierung durch das Unternehmen. Die Kohlestromproduktion ist von fast 56 Prozent der Gesamterzeugung 2005 auf 25 Prozent 2021 gesunken – während der Anteil erneuerbarer Energien im gleichen Zeitraum von etwa 9 auf 36 Prozent gestiegen ist.

Nordea AM engagiert sich seit 2019 individuell und im Rahmen der Initiative "Climate Action 100+" mit Xcel zu Klimathemen. Im Laufe dieses Engagements hat das Unternehmen seine klimabezogene Berichterstattung erheblich gestärkt und die Vergütung von Führungskräften an Emissionsreduktionsziele gekoppelt. Darüber hinaus hat es kürzlich die behördliche Genehmigung für die Stilllegung der Kohlekraftwerke beantragt, was bedeuten würde, dass alle verbleibenden Kohlekraftwerke bis 2030 oder früher geschlossen würden.

UN-Vereinbarung zählt bereits mehr als 100 Unternehmen

"Angesichts des Ziels von Xcel, bis 2030 Netto-Methanemissionen von Null zu erreichen, haben wir kürzlich unser Engagement auf dieses starke Treibhausgas konzentriert, das zu etwa 25 Prozent zur globalen Erwärmung beiträgt, und das Management von Xcel aufgefordert, unverzüglich der Oil and Gas Methane Partnership 2.0 (OGMP 2.0) beizutreten", sagt Pedersen.

Bis heute haben sich mehr als 100 Unternehmen dazu verpflichtet, Methanemissionen im Rahmen dieses transparenten, wissenschaftlich fundierten und weltweit standardisierten Protokolls zu messen und zu melden.

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