23.11.2024, 12:00 Uhr
Matt Quinlan, Portfoliomanager bei der Franklin Equity Group, erläutert die entscheidende Rolle, die Dividenden bei der Steigerung der Gesamtrendite und bei der Verringerung der Gesamtvolatilität für Aktienanleger...
Im momentanen Niedrigzinsumfeld sieht Michael Hess von Bantleon Chancen in ausgewählten Unternehmensanleihen in Fremdwährungen. Ausserdem bieten Anleihen mit denselben Bedingungen in anderen Währungsräumen zum Teil höhere Renditen.
Die extrem äusserst Zinsen machen Anlegern das Leben schwer, so Michael Hess, Leiter Portfolio Management Corporate Credit bei Bantleon. Die Rendite von hochqualitativen Staatsanleihen bewegen sich zurzeit im negativen Terrain. Eine Alternative dazu können EUR-Unternehmensanleihen guter Bonität sein, wobei auch deren Rendite vergleichsweise tief sei. Mehr Renditepotenzial mit relativ geringem Risiko stecke in ausgewählten Fremdwährungsanleihen aus dem Bereich Investment Grade. Diese Anleihen haben oft eine höhere Liquidität, was in Stressphasen an den Finanzmärkten besonders wichtig sei.
Für Investoren, welche die hohe Volatilität von Fremdwährungen nicht wollen, stellt sich laut dem Experte meist der folgende Trade-off: Lieber global und währungsgesichert oder nur EUR-denominierte Anleihen? Während der Entscheid zu Ersterem aufgrund potenziell steigender Absicherungskosten riskanter ist, seien dafür die Renditemöglichkeiten der zweiten Variante begrenzt. Eine Lösung dazu sei eine Strategie mit dem Fokus auf EUR-denominierte Anleihen, die durch einen opportunistischen Einsatz von Unternehmensanleihen in Fremdwährungen inklusive Währungsabsicherung ergänzt wird. Dabei kann das Risiko von steigenden Kosten für die Währungsabsicherung miteinbezogen werden, so Hess.
Durch die zusätzliche Erwägung von ausländischen Positionen besteht neben dem erhöhten Diversifikationspotenzial auch eine der grösseren Auswahl. Der Bereich EUR- Investment Grade bietet etwa 700 Emittenten, wohingegen global über 2000 Emittenten zur Auswahl stehen. Durch das grosse Angebot hat der Anleger mehr Möglichkeiten, um beispielweise auf politische oder wirtschaftliche Risiken in der Eurozone zu reagieren.
Insbesondere USD-denominierte Unternehmensanleihen weisen normalerweise eine deutlich höhere Liquidität als EUR-Anleihen auf, was die Handelbarkeit in Stressphasen günstiger macht, erklärt Hess. Denn er meint, dass in der Risk-off-Phase in der Eurozone oftmals keine Briefkurse mehr gestellt werden und Unternehmensanleihen nur mit Abschlägen von einigen Prozentpunkten zum aktuellen Kurs gehandelt werden.
Darüber hinaus gebe es in anderen Währungsräumen zum Teil höhere Renditen für Anleihen desselben Emittenten mit gleicher Restlaufzeit und identischen Vertragsbedingungen – selbst nach Abzug der Kosten für die Währungsabsicherung. Der Experte nennt folgendes Beispiel: Eine Senior-Unsecured-Anleihe der schweizerischen Glencore AG mit einer Laufzeit bis Ende März 2026 in EUR-denominiert, erzielt derzeit eine Rendite von 1,28%. Dieselbe Anleihe in GBP-denominiert weist jedoch eine Rendite von 2,85% auf, was nach Währungsabsicherung immer noch 1,64% ergibt. Das enspricht einem Mehrertrag von 36 Basispunkten.
Ein weiterer Grund für den opportunistischen Einsatz von nicht EUR-denominierten Unternehmensanleihen sei das höhere Volumen von Neuemissionen. Bei Neuemissionen ergibt sich meistens eine Prämie im Vergleich zu ausstehenden Anleihen, sagt Hess. Zusätzlich können Anleger in diejenigen Länder investieren, welche ihrer Einschätzung nach das stärkste Wachstum sowie die attraktivsten Renditen bieten, ohne an eine relative Allokation durch eine europäische oder globale Benchmark gebunden zu sein. Zusätzlich bieten die unterschiedlichen Zinskurven und Risikoprämien der Währungen weitere Renditechancen, fügt der Experte hinzu.