20.12.2024, 14:24 Uhr
Das neue Diätmittel CagriSema von Novo Nordisk ist zwar besser als das alte Mittel, aber nicht besser als die Konkurrenz. Das führt zu einem Kurssturz weil mehr erwartet worden war.
Die Giganten Google und Microsoft übertreffen im ersten Quartal die Erwartungen klar. Grund ist vor allem das Geschäft mit Künstlicher Intelligenz. Zudem Google zahlt erstmals eine Dividende. Beide Aktien legen nachbörslich kräftig zu.
Der Umsatz der Google-Mutterfirma Alphabet stieg im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 80,5 Milliarden US-Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit 79 Milliarden Dollar gerechnet. Der Gewinn stieg auf 23,6 Milliarden Dollar von gut 15 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Umsatztreiber für Google ist das Werbegeschäft. Die Erlöse stiegen binnen eines Jahres von 54,5 auf 61,6 Milliarden Dollar. Die Videoplattform Youtube steuerte gut acht Milliarden Dollar bei – etwa 21 Prozent mehr als im Vorjahresquartal.
Google stellt Werbekunden zahlreiche KI-Werkzeuge zur Verfügung. Damit lassen sich Kampagnen genauer auf einzelne Zielgruppen zuschneiden. Zudem lassen sich Texte oder Bilder per KI generieren. Über die Cloud-Tochter bietet Google seine KI-Modelle zudem Firmenkunden an, die sie für ihre eigenen Zwecke einsetzen können.
Bei den Zukunftsprojekten wie selbstfahrende Autos der Google-Tochter Waymo oder Lieferdrohnen – stieg der Umsatz von 288 auf 495 Millionen Dollar. Der operative Verlust des Bereichs wurde leicht gedrückt, von 1,22 Milliarden Dollar vor einem Jahr auf jetzt gut eine Milliarde Dollar.
Alphabet kündigte überraschend an, erstmals eine Dividende zu zahlen. Finanzchefin Ruth Porat sagte: «Wir sehen die Einführung der Dividende als weitere Stärkung unseres gesamten Kapitalrenditeprogramms.» Der Konzern zahlt 20 Cent je Aktie aus. Die Dividende soll keine einmalige Zahlung sein, sondern der Konzern will von nun an regelmässig Geld an die Anlegenden ausschütten. Alphabets Aktien legten nach diesen positiven Ankündigungen zwischenzeitlich um zwölf Prozent zu.
Auch Microsoft übertraf die Umsatz- und Gewinnerwartungen der Analysten für das vergangene Quartal. So sorgte hier der KI-Einsatz für Aufwind bei den Cloud-Angeboten des Konzerns. Der Umsatz von Microsoft stieg im vergangenen Quartal um 17 Prozent auf 61,8 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn stieg auf 21,9 Milliarden Dollar nach 18,3 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Auch der Gewinn je Aktie lag höher als prognostiziert.
Besonders stark stiegen im vergangenen Quartal die Umsätze in Microsofts Cloud-Einheit, zu der die Plattform Azure gehört. Diese stiegen um 31 Prozent auf 26,7 Milliarden Dollar. Auf Azure läuft unter anderem der Textroboter ChatGPT, der von zahlreichen Kunden genutzt wird. Daher profitiert der Bereich stark vom KI-Boom. Finanzchefin Amy Hood erklärte, dass die KI-Angebote sieben Prozentpunkte zum Wachstum des Cloud-Bereichs beigetragen hätten.
Für Microsoft zahlt sich damit die Partnerschaft mit dem ChatGPT-Entwickler OpenAI aus, in die Microsoft 13 Milliarden Dollar – vor allem in Form von Rechenzeit in seinen Datenzentren – investiert hatte. Sie sichert dem Konzern aus Redmond exklusiven Zugang zu OpenAIs KI-Angeboten. Microsoft baut diese in eigene Produkte ein, etwa in die Suchmaschine Bing und das Office-Paket Microsoft 365. Der Bürosoftware-Bereich, in dem auch die Plattform LinkedIn angesiedelt ist, steigerte seinen Umsatz um zwölf Prozent auf 19,6 Milliarden Dollar.
Die Microsoft-Aktie stieg im nachbörslichen Handel um fünf Prozent. Microsoft zahlt bereits eine Dividende in Höhe von 0,75 Cent je Aktie. «Der Pfad hin zur KI-Monetarisierung ist bei Microsoft am klarsten sichtbar», lobte Analystin Sophie Lund-Yates vom Finanzhaus Hargreaves Lansdown. Microsofts starke KI-Investments hätten das Cloud-Geschäft angetrieben und auch andere Produkte verbessert.