23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
Im dritten Quartal hat sich das Konzernergebnis des Dax-Konzerns von 3,7 Milliarden auf 1,7 Milliarden Euro mehr als halbiert. Der Umsatz von Mercedes-Benz ist um rund sieben Prozent auf 34,5 Milliarden Euro eingebrochen. Die Aktie reagierte nicht so stark.
Besonderes die wichtige Pkw-Sparte kriselt nun auch bei der Marke mit dem Stern. Hier ist der Betriebsgewinn zuletzt von 3,4 Milliarden auf 1,2 Milliarden Euro abgestürzt. Die um Sondereffekte bereinigte Umsatzrendite ist von 12,4 auf 4,7 Prozent gefallen. Auch in der kleineren Lastwagen-Division ist das Ergebnis rückläufig, nur die Marge ist mit 13,5 Prozent weiterhin hoch.
Ein Grund für den Rückgang im Pkw-Geschäft sind höhere Rabatte. Der durchschnittliche Verkaufspreis eines Mercedes-Neuwagens ist im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahresquartal von 74 600 auf 66 800 Euro um zehn Prozent gesunken.
Harald Wilhelm, Finanzvorstand von Mercedes, findet deutliche Worte. «Die Finanzergebnisse des dritten Quartals entsprechen nicht den Ansprüchen, die wir bei Mercedes-Benz an uns selbst haben.» Die Resultate seien «nicht akzeptabel».
Unter dem Strich hat Mercedes von Januar bis September mit 7,9 Milliarden Euro 31 Prozent weniger verdient als im gleichen Zeitraum 2023. Die Anleger zeigten sich nur wenig überrascht, der Kurs fiel am Morgen gut 2,5 Prozent, gleich viel wie die gesamte Performance seit Anfang Jahr.
Kern der Probleme ist ein Nachfrageeinbruch in China. Der schwächelnde Konsum und die anhaltende Immobilienkrise in der Volksrepublik treffen Mercedes überproportional hart.
In Europa und besonders in Deutschland läuft das Geschäft für Mercedes aktuell ebenfalls zäh. Auf dem wichtigen Heimatmarkt sind die Verkäufe an Grosshändler im bisherigen Jahresverlauf um 13 Prozent auf noch 150 000 Einheiten gesunken. Selbst in vielen Wachstumsmärkten in Asien abseits von China tut sich Mercedes schwer. Ein Lichtblick sind die USA mit einem Verkaufsplus von neun Prozent.
Überhaupt nicht nach Plan läuft bei Mercedes das Geschäft mit Elektroautos. Die vollelektrischen EQ-Fahrzeuge sollten eigentlich für einen Boom sorgen, stattdessen sind ihre Auslieferungen nach neun Monaten weltweit um 22 Prozent auf 136 000 Fahrzeuge gefallen.
Über alle Segmente hinweg erwartet der Konzern im vierten Quartal lediglich Auslieferungen auf dem Niveau des schwachen dritten Quartals. Die operative Umsatzrendite dürfte bei sechs bis sieben Prozent liegen – und damit weiterhin deutlich unter dem zweistelligen Niveau liegen, das der Konzern eigentlich anstrebt.