20.12.2024, 14:24 Uhr
Das neue Diätmittel CagriSema von Novo Nordisk ist zwar besser als das alte Mittel, aber nicht besser als die Konkurrenz. Das führt zu einem Kurssturz weil mehr erwartet worden war.
Unternehmen erwarten erheblichen Einfluss von Quantencomputern auf ihr Geschäftsmodell. Laut einer Studie von Roland Berger wird die Lösung von Optimierungsproblemen eines der ersten Einsatzfelder sein. Vor allem verarbeitende Industrien wie Automotive, Pharma und Chemie werden demnach profitieren.
Quantencomputer dürften im kommenden Jahrzehnt zunehmend Einfluss auf Unternehmen und ihre Geschäftsmodelle gewinnen. Das zeigt eine Studie, für die Roland Berger europaweit 110 Führungskräfte unterschiedlichster Branchen befragt hat: Die Mehrheit erwartet signifikante Veränderungen durch die ultraschnelle Rechentechnologie, entweder weil sie den digitalen Wandel zusätzlich beschleunigt (42%) oder weil sie neue Disruptionen auslöst (23%). 63% wollen das Thema daher künftig bei strategischen Überlegungen stärker berücksichtigen.
Bisher spielt die Quantentechnologie in der Agenda der Unternehmenslenker jedoch eine untergeordnete Rolle: Nur 8% der Befragten beziehen den erwarteten Wandel bereits dezidiert in ihre Planungen mit ein. Weitere 35% geben an, dass sie die Entwicklung zumindest im Auge behalten. Die Zurückhaltung sei verständlich, denn der kommerzielle Nutzen der Quantencomputer werde noch einige Zeit auf sich warten lassen, sagt Martin Streichfuss, Partner von Roland Berger und einer der Studienautoren.
Quantencomputer könnten vielseitig genutzt werden. Aus Sicht der Roland Berger-Experten sind vor allem vier Einsatzbereiche der ultraschnellen Rechner kommerziell relevant: erstens die Lösung von Optimierungsproblemen, für die klassische Computer oft sehr lange brauchen, zweitens Simulationen komplexer Strukturen, drittens Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen und viertens das Thema Kryptografie.
Welche Industrien am ehesten Nutzen aus den neuen Rechenmöglichkeiten ziehen werden, hängt vor allem von der Datenintensität des jeweiligen Geschäftsmodells ab. Die Experten von Roland Berger erwarten, dass vor allem die Geschäftsmodelle und Wertschöpfungsketten des verarbeitenden Gewerbes vom Quantencomputing profitieren werden, also etwa die Auto-, Pharma- und Chemieindustrie, aber auch die Finanz- und Transportbranche.
Quantencomputer könnten zum Beispiel dabei helfen, die chemischen Abläufe im Innern von Batterien zu simulieren und so den Bau effizienterer Akkus für Elektroautos ermöglichen. Sie könnten das Training von Software, Künstlicher Intelligenz und Maschinenlernprozessen auf ein neues Niveau heben und dabei Anwendungen wie das autonome Fahren oder die automatische Erkennung von Krankheiten wie Krebs verbessern. Des Weiteren könnten sie in der Finanzbranche helfen, komplexe Optimierungsprobleme zu lösen, die aktuell selbst den grössten Superrechnern zu schaffen machen.
Auch die Arbeit mit Chemikalien und Wirkstoffen liesse sich laut der Studie revolutionieren. Was heute oft jahrelange Laborarbeit erfordert, zum Beispiel die Ermittlung von Molekülstrukturen oder die Analyse ihrer Eigenschaften, könnte mit Quanten-Simulationen in einem Bruchteil der Zeit stattfinden. Damit würde die Entwicklung neuer Medikamente oder Materialien enorm beschleunigt und vereinfacht.
Die Studie "Quantencomputer / Wann kommt der Durchbruch" von Roland Berger zeigt die Funktionalitäten und die Einsatzmöglichkeiten der Quantencomputer auf.
Wann der technologische Durchbruch im Bereich Quantencomputing gelingt, könne niemand seriös vorhersagen. Trotzdem entwickle sich derzeit ein interessantes Marktumfeld für die Technologie, so die Studienautoren. Das liege unter anderem an sehr hohen öffentlichen Fördergeldern: Insgesamt 22 Mrd. Euro geben Staaten weltweit für Forschungsprogramme zu Quantentechnologien aus, am meisten China (10 Mrd.), Deutschland (3,1 Mrd.) und Frankreich (1,6 Mrd.). Denn Quantentechnologie gilt als kritische Infrastruktur. Das inspiriert auch private Geldgeber: Die Anzahl der Venture-Capital-Transaktionen im Bereich der Quantenanwendungen hat ebenfalls einen historischen Höchststand erreicht – ein Indiz dafür, dass immer mehr Investoren in nicht allzu ferner Zukunft mit einem kommerziellen Einsatz rechnen.