Margensorgen: Nun trifft es Dell

Nach steilem Anstieg, brechen die Dell-Aktien nun zweistellig ein. (Bild Lutsenko_Oleksandr/Shutterstock)
Nach steilem Anstieg, brechen die Dell-Aktien nun zweistellig ein. (Bild Lutsenko_Oleksandr/Shutterstock)

Der Computerkonzern Dell befeuerte mit seinem Quartalsbericht die Sorge, dass das deutliche Wachstum in diesem Bereich zulasten der Marge geht. Die zuletzt stark gelaufenen Dell-Aktien brachen im vorbörslichen New Yorker Handel um gut 15 Prozent ein.

31.05.2024, 14:27 Uhr

Redaktion: awp/św

Damit setzen sich Turbulenzen im IT-Bereich fort, nachdem ein enttäuschender Ausblick des Software-Anbieters Salesforce am Vortag bereits dessen Aktien einbrechen liess - und inklusive Dell viele Aktien aus dem IT-Sektor mitriss. Dazu gehörte auch der Konkurrent SAP . Salesforce verlor am Donnerstag fast ein Fünftel seines Börsenwertes und der Dell-Kurs war am Vortag schon mit mehr als fünf Prozent unter Druck geraten.

Am Freitag gehörte Dell nun zu einem Kreis weiterer US-Werte aus dem IT-Bereich, die nach ihren Quartalsberichten vorbörslich schwer unter Druck standen. Am Markt wurde etwa auf Kurseinbrüche um 24 Prozent beim Entwicklerdatenbank-Spezialisten MongoDB oder bis zu 14 Prozent bei Veeva und SentinelOne verwiesen. Diese Unternehmen haben ihre Schwerpunkte im Cloud- beziehungsweise Cybersecurity-Bereich.

«Enttäuschende, rekordniedrige Marge»

Intensiv wird diskutiert, ob im KI-Bereich eine Kannibalisierung stattfindet. Bei Dell wurde unter Experten auf die Margenentwicklung verwiesen, die in einem ansonsten guten Paket an Zahlen und Ausblick in den Fokus rücke. Analyst Michael Ng von der US-Bank Goldman Sachs etwa betonte, eine enttäuschende, rekordniedrige Marge werfe Fragen auf über die Kosten, die aus dem Megatrend KI resultieren. Auch aus dem Hause JPMorgan gab es einen Verweis in diese Richtung.

Es war den Anlegern vorbörslich auch kein Trost, dass viele Experten an ihrem grundsätzlichen Optimismus für die Aktien festhielten. Goldman Sachs und die UBS erhöhten zwar ihre Kursziele für Dell über 160 US-Dollar, liegen damit aber unter dem zuletzt erreichten Kursniveau - genauso wie die bestätigten Ziele von Häusern wie JPMorgan oder Evercore ISI, die bis maximal 165 Dollar reichen. Die Rally der Dell-Papiere war diese Woche erst bei fast 180 Dollar gegipfelt, nachdem sie das vergangene Jahr noch zu 76,50 Dollar beendet hatten.

Die Kursziele suggerieren, dass der Kurs zuletzt vielleicht über die Ziellinie hinausgeschossen ist und jetzt wieder eine gewisse Normalisierung eintritt. Dazu passend wies der JPMorgan-Analyst Samik Chatterjee darauf hin, dass ein Kurseinbruch von Dell wieder eine attraktive Kaufgelegenheit schaffen könnte. Zuletzt wurden die Aktien im vorbörslichen Handel mit 145 Dollar unter den Kurszielen der Experten gehandelt.

Nvidia bleibt unbeirrt

Dem Anlegerliebling für das KI-Thema, Nvidia, konnte die Unruhe bei Dell am Freitag aber nur wenig anhaben. Am Vortag hatten die Papiere des Chip- und Prozessorenherstellers auf ihrer Rekordjagd zwar unter Gewinnmitnahmen gelitten. Diese gehen vorbörslich aber nicht weiter. Nvidia bewegten sich vorbörslich mit 0,7 Prozent im Plus.

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