Komax kürzt die Dividende

Der Spezialist für Kabelverarbeitung kämpft unter anderem mit der gedämpften Stimmung in China. (Bild pd)
Der Spezialist für Kabelverarbeitung kämpft unter anderem mit der gedämpften Stimmung in China. (Bild pd)

Die Komax-Gruppe ist 2023 dank der Übernahme von Schleuniger stark gewachsen. Der ursprünglich angepeilte Umsatz von 770 Millionen Franken wurde indes verpasst. Der Reingewinn ist gesunken, deshalb gibt es weniger Geld für die Aktionäre.

12.03.2024, 09:28 Uhr
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Redaktion: AWP

Komax hatte aber schon anlässlich einer Gewinnwarnung im Januar den für 2023 erwarteten Umsatz auf noch rund 750 Millionen Franken beziffert, dies bei einer operativen Gewinnmarge (EBIT) von rund 9 Prozent. Die nun vorgelegten Zahlen entsprechen in etwa diesen Prognosen. So erhöhte sich der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 24 Prozent auf 752,0 Millionen Franken, wie der Kabelmaschinenhersteller mitteilte. Dazu hat die Akquisition von Schleuniger, die erstmals das gesamte Jahr über vollkonsolidiert wurde, beigetragen.

Im Vorjahr trug Schleuniger erst vier Monate zum Ergebnis bei. Entsprechend setzte sich das Umsatzwachstum aus einem akquisitorischen Wachstum von gut 30 Prozent und einem organischen Umsatzrückgang von 3,5 Prozent zusammen. Der Fremdwährungseinfluss senkte den Umsatz um 3,1 Prozent.

Den Bestellungseingang bezifferte Komax ebenfalls bereits im Januar auf 686,5 Millionen Franken, entsprechend einem Plus von 1,3 Prozent.

Gedämpfte Stimmung in China

Das Marktumfeld sei herausfordernd gewesen, heisst es zum Geschäftsverlauf. Unter anderem hätten die Zinsanstiege in wesentlichen Absatzmärkten sowie eine gedämpfte Marktentwicklung in China die Investitionsbereitschaft der Kundschaft beeinträchtigt.

Der EBIT des auf Automatisierungslösungen spezialisierten Unternehmens ging um 5,5 Prozent auf 67,8 Millionen Franken zurück und die entsprechende Marge um 2,8 Prozentpunkte auf 9,0 Prozent. Den Rückgang begründet Komax mit zurückgestellten Investitionsentscheiden der Kundschaft, welche vor allem das margenstarke Volumengeschäft betroffen hätten.

Nicht enthalten in dieser Marge sind Einmalkosten aus der Schliessung eines Standorts in Deutschland sowie der Erlös aus dem Verkauf eines Gebäudes in der Schweiz, was per Saldo einen positiven Einfluss von 5 Millionen Franken hatte. Der Reingewinn inklusive dieser Effekte lag mit 43,8 Millionen Franken dennoch um gut 15 Prozent unter dem Vorjahr. Die Dividende soll entsprechend um 2,50 Franken auf 3,00 Franken gesenkt werden.

Produktportfolio und Standorte auf dem Prüfstand

Die 2022 von Metall Zug übernommene Schleuniger Gruppe sei 2023 erfolgreich integriert worden. Die Optimierungen zwischen diesen beiden Firmen, welche unter anderem die Vertriebsorganisationen betrafen, seien bis auf wenige Länder abgeschlossen. Man sei nun daran, das Produktportfolio und die Produktionsstandorte zu analysieren.

Mit Blick auf die Ziele für die Strategieperiode bis 2028 zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich. So soll bis dann ein Umsatz von 1,0 bis 1,2 Milliarden Franken sowie ein EBIT von 120 bis 160 Millionen erreicht werden. Dies entspräche einem jährlichen durchschnittlichen Wachstum 6 bis 9 Prozent sowie einer EBIT-Marge von mindestens 12 Prozent.

Der Fokus liegt dabei auf dem Ausbau des Geschäfts in Asien, der Erweiterung des Service-Angebots sowie der Erhöhung des Umsatzes ausserhalb der Automobilindustrie.

Auf eine konkrete Prognose für das Geschäftsjahr wird aufgrund der geringen Visibilität verzichtet. Die Marktabschwächung, die sich gegen Ende 2023 zunehmend gezeigt habe, halte indes weiter an, heisst es. So ist Komax auch mit einem tieferen Auftragsbestand ins Jahr gestartet als ein Jahr zuvor. 2024 soll der Integrationsprozess von Schleuniger weiter vorangetrieben und zusätzliche Strukturen optimiert werden.

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