20.12.2024, 14:24 Uhr
Das neue Diätmittel CagriSema von Novo Nordisk ist zwar besser als das alte Mittel, aber nicht besser als die Konkurrenz. Das führt zu einem Kurssturz weil mehr erwartet worden war.
Die Inflationsrate in Deutschland ist nach kurzer Beruhigung auf 7,9% im August wieder gestiegen. Es ist einer der höchsten Werte überhaupt. Doch das ist nicht alles. Die Frankfurter Fondsgesellschaft Union Investment erwartet im vierten Quartal zweistellige Inflationsraten in Deutschland.
Die niedrigeren Teuerungsraten im Juni und Juli waren nur eine optische Täuschung, sagt der Chefvolkswirt von Union Investment, Jörg Zeuner. Sonderfaktoren wie der Tankrabatt und das 9-Euro-Ticket sowie das Ende der EEG-Umlage über den Ausbau erneuerbarer Energien hätten preisdämpfend gewirkt.
Auch im August waren diese abmildernden Massnahmen noch spürbar. Erst die Inflationszahlen der kommenden Monate würden ein ungeschminktes Bild zeigen, so Zeuner.
Einen Vorgeschmack, auf das, was kommen könnte, würden die Erzeugerpreise für gewerbliche Produkte liefern: Sie überraschten im Juli sowohl im Jahres- als auch Monatsvergleich mit dem höchsten Anstieg seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. "Treiber dafür ist ein erneuter extremer Anstieg der Gas- und Strompreise von einem ohnehin schon hohen Niveau aus."
Parallel dazu würden sich die gestiegenen Produzentenpreise der letzten Monate zu den Konsumenten "durchfressen." Das geschieht immer mit einer gewissen Verzögerung. Zusätzlich schlagen sich die hohen Energiepreise verstärkt in der Kerninflationsrate nieder. Diese ist um die schwankungsanfälligen Energie- und Nahrungsmittelpreise bereinigt und zeigt ebenfalls stetig nach oben.
Union Investment rechnet im vierten Quartal mit zweistelligen Inflationsraten in Deutschland. Erst im Lauf des Jahres 2023 sei ein langsamer Rückgang wahrscheinlich. Das hat deutlich negative Auswirkungen auf die Wirtschaft. Die hohen Preise belasten den Konsum, und die Konjunktur verliert in diesem Umfeld weiter an Fahrt. "Um eine Rezession in Deutschland kommen wir nicht herum", folgert Chefökonom Zeuner.