23.11.2024, 12:00 Uhr
Matt Quinlan, Portfoliomanager bei der Franklin Equity Group, erläutert die entscheidende Rolle, die Dividenden bei der Steigerung der Gesamtrendite und bei der Verringerung der Gesamtvolatilität für Aktienanleger...
"Bitcoin wird mit der zehnfachen Volatilität von Aktien gehandelt, es ist also ein wunderbares Handelsinstrument", sagt Stefan Schwitter, Head of Investment Solutions der Seba Bank, gegenüber Citywire Schweiz. Das heisst im Umkehrschluss: Für Kaufen und Halten sind Kryptowährungen wenig geeignet. Ihre Vorzüge liegen anderswo.
Vielleicht sei Kaufen und Halten für Bitcoin möglich, aber der Chef Anlagelösungen der Seba Bank rät nicht dazu, ein Krypto-Portfolio mit zehn Coins zusammenzustellen und es für die nächsten fünf Jahre zu halten. "Das ist nicht wie eine Investition in Johnson & Johnson oder Nestlé." Die Welt der Kryptowährungen sei neu, aufregend und verändere sich rasend schnell.
In diesen Eigenschaften sieht Stefan Schwitter eine Chance. "Kryptowährungen eignen sich hervorragend für den Handel, sowohl was die Volatilität als auch die Kombination von Währungspaaren angeht, die sie bieten." Man habe zwar auch Händler als Kunden, aber sein Team kümmere sich mehr um die Investoren oder die Vermögensverwalter.
Aufgrund eines noch nie dagewesenen Szenarios mit negativen Zinssätzen suchten letztere nach einer Diversifikation. Genauso, wie sie sich Vermögensverwalter mit Privatmärkten und Gold befassen, sollten sie die Diversifizierungs-Vorteile von Kryptowährungen entdecken.
Offenbar bleibt Schwitters Aufforderung nicht ungehört: "Noch vor 12 bis 18 Monaten riefen wir bei Vermögensverwaltern in Banken und Family Offices an und stiessen auf grosse Skepsis. In den letzten sechs bis neun Monaten haben wir viel Zuspruch erhalten – entweder, weil sie diese neue Anlageklasse für sich entdeckt haben oder weil die Kunden danach fragen." (Vgl. Artikel "Bitcoin läuft Gold als Alternativanlage den Rang ab" von investrends.ch von Anfang Woche.)
Das Tempo war jedoch nicht bei allen Akteuren gleich: Family Offices hätten Krypto früher genutzt als unabhängige Vermögensverwalter und Banken. Noch vor 18 Monaten habe Sega mit Family Offices über den Aufbau einer 3 bis 5%igen Allokation in Kryptowährungen und die Umstellung der Goldallokation auf Bitcoin gesprochen. Bei den unabhängigen Vermögensverwaltern sei dies erst in den letzten zwölf Monaten geschehen, und normalerweise nur, weil ihre Kunden ausdrücklich nach Bitcoin gefragt haben.
Schwitter betont, dass es zwar eine steigende Nachfrage nach Kryptowährungen von Seiten traditionellerer Bankakteure gibt, es dabei aber wichtig sei aufzuzeigen, dass es "einen vertrauenswürdigen Weg" gebe, um auf die Währung zuzugreifen.
So hat die Seba Bank Partnerschaften mit anderen Banken geschlossen. Beispielsweise unterstützt sie die Bank Julius Bär, ihren Kunden Lösungen für digitale Vermögenswerte anzubieten.
"Bei unserer Gründung setzten wir auf zwei Dinge", sagt Schwitter, dem Finanzportal Citywire Schweiz: "Dass Kryptowährungen den Markt umwälzen würden und dass die Eintrittsschwelle für traditionelle Vermögensverwalter sehr hoch sein würde." Aus diesem Grund habe man eine Schweizer Banklizenz erhalten.