Jefferies Healthcare Conference 2025: «Optimismus kehrt zurück»

Dr. Terence McManus, Portfoliomanager bei Bellevue Asset Management. (Bild pd)
Dr. Terence McManus, Portfoliomanager bei Bellevue Asset Management. (Bild pd)

«Das Management der Pharmaunternehmen zeigte sich auf der diesjährigen Konferenz deutlich optimistischer, was auf ein klareres regulatorisches Umfeld unter der aktuellen US-Regierung zurückzuführen», schreibt Dr. Terence McManus, Portfoliomanager bei Bellevue Asset Management.

24.11.2025, 07:45 Uhr
Aktien

Redaktion: sw

Die Jefferies London Healthcare Conference hat erneut unterstrichen, warum sie Europas führende Investmentveranstaltung im Gesundheitssektor bleibt – mit über 950 Unternehmen und 4500 Teilnehmern. Bellevue Asset Management war unter anderem mit Portfoliomanager und Analysten aus den Bereichen Pharma, Biotech, Medtech vertreten.

Das Management der Pharmaunternehmen zeigte sich auf der diesjährigen Konferenz deutlich optimistischer, was auf ein klareres regulatorisches Umfeld unter der aktuellen US-Regierung zurückzuführen ist – sowohl für Unternehmen, die bereits Transaktionen abgeschlossen haben, als auch für jene, die sich noch in Verhandlungen befinden.

Im Vergleich zum September hat sich die Stimmung spürbar von Unsicherheit zu Zuversicht gewandelt – ein Wandel, der auch unter Investoren spürbar ist. Die verbesserte Visibilität hat in den letzten Monaten neue Dynamik im Bereich Biotech-M&A geschaffen; viele Unternehmen betonten den Bedarf an weiteren «Bolt-on»-Akquisitionen. Hervorzuheben ist Roche, dessen Management grosses Vertrauen in die kürzlich vorgestellte Giredestrant-Studie bei adjuvantem Brustkrebs äusserte. Diese Therapie könnte zu einer neuen Standardbehandlung in einer bedeutenden Indikation werden – ein klarer Gewinn für Industrie und Patienten gleichermassen.

Biotech: Startschuss für neue Wachstumsphasen

Auch im Biotechsektor herrschte spürbarer Optimismus. Viele Unternehmen stehen kurz vor grossen Produkteinführungen in den nächsten 6–12 Monaten und zeigten sich zuversichtlich hinsichtlich ihrer Umsetzungskompetenz. Die anstehenden Launches erstrecken sich über verschiedene therapeutische Bereiche; insbesondere kardiovaskuläre Erkrankungen und Ophthalmologie versprechen spannende Entwicklungen.

Diese Felder weisen nach wie vor erhebliche ungedeckte medizinische Bedürfnisse auf und haben bisher weniger Kapital angezogen als die Onkologie. Bellevue Asset Management ist überzeugt, dass die fundamental gut abgesicherten Produktstarts die positive Marktstimmung weiter verstärken und das Investoreninteresse in Richtung 2026 fördern werden.

Medtech: Stabilisierung mit Lichtblicken

In der Medizintechnik sind die Endmärkte insgesamt stabil, mit ersten Anzeichen einer Erholung in Bereichen, die bislang unter negativer Konsumentenstimmung oder Zollunsicherheiten litten. In China bleibt das Umfeld herausfordernd – insbesondere durch die anhaltende VBP (Volume-Based Procurement)-Politik –, doch viele Unternehmen finden Wege, die Belastungen durch Zölle zu mildern oder zu kompensieren.

Im Bereich Hörgeräte zeigt sich derzeit ein geteiltes Bild: schwache Nachfrage, aber dynamische marktanteilsgetriebene Innovationen. Das Wachstum dürfte im 4. Quartal 2025 unter dem historischen Durchschnitt bleiben, während sich die strukturelle Nachfrage voraussichtlich ab 2026 normalisieren wird. Dentale Märkte sind stabil und zeigen erste Besserung – insbesondere bei Clear Aligners im 3. Quartal, während Implantate zunehmend zum Standard werden.

Die Konferenz fand kurz nach dem Capital Markets Day von Siemens Healthineers statt, auf dem das Unternehmen seinen mittelfristigen Ausblick konkretisierte und die Abspaltung des Diagnostikgeschäfts in eine eigenständige Einheit ankündigte. KI-Lösungen in der Bildgebung werden zunehmend zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor – sie helfen, Patientenkapazitäten zu erhöhen und Personalmangel zu kompensieren. Innovation bleibt der Wachstumstreiber, auch im Bereich Mobilität, wo Neuro-Orthesen und Bioniklösungen zunehmend zur Standardversorgung werden.

Asien: Dynamisches Wachstum und globale Ambitionen

Der Ausblick für den asiatischen Gesundheitssektor war selten so spannend wie jetzt. China entwickelt sich zu einem echten Innovationsmotor mit global wettbewerbsfähigen Produktpipelines; Japan überzeugt weiterhin durch stetiges, qualitativ hochwertiges Wachstum und starke F&E-Kompetenzen; und Indien klettert rasant die Wertschöpfungskette hinauf – von klassischen Generika hin zu komplexen Formulierungen, Biologika und Gentherapien. Gemeinsam formen diese Märkte ein dynamisches, zunehmend einflussreiches asiatisches Gesundheitsökosystem, das langfristig attraktive Chancen für Investoren bietet.

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