23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
Jesper Koll, CEO von WisdomTree Japan, prognostiziert für den japanischen Aktienmarkt steigende Kurse. Die Politik der Notenbanken, ein Konjunkturprogramm der Regierung, wachsender Konsum und die Aussicht auf steigende Unternehmensgewinne sollen den Markt nach oben treiben. "Der Markt dürfte in den kommenden Monaten nach oben ausbrechen", ist seine Einschätzung.
Eine Reihe von Entwicklungen soll sich positiv auf die Kurse in Tokio auswirken. "Die Unterstützung seitens der Bank of Japan bleibt intakt", sagt Koll. Die BoJ habe sich mit dem Fokus auf Zinsen mehr Spielraum für die weitere Ankurbelung der Wirtschaft verschafft. Positiv soll sich zudem das Konjunktur-Programm der Regierung auswirken. Premier-Minister Shinz? Abe will die Ausgaben in den kommenden 12 bis 15 Monaten auf sechs Prozent ausweiten. "Das sollte den Binnenkonsum antreiben", sagt Koll.
Nicht nur die Ausgaben der Firmen, sondern auch der Privatpersonen sollen steigen. Das tiefe Zinsniveau führe vor allem bei Klein- und mittelgrossen Unternehmen zu einem Wachstum bei den Krediten. "Es zeigt sich, dass ein neuer positiver Investitionszyklus beginnt", sagt Koll.
Kaufkraft steigt
Die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt (neun Monate in Folge legt die Zahl der Arbeitsplätze zu) lasse die Löhne steigen und sorge in der Folge für anziehenden Konsum. "Die Kaufkraft beginnt zu steigen. Das zieht die ganze Wirtschaft nach oben", sagt Koll. Geht es nach dem WisdomTree-Experten werden sich die positiven Effekte in den nächsten zwei bis drei Monaten verstärkt zeigen und zu entsprechenden positiven Reaktionen an der japanischen Börse führen.
Geht es nach Koll, sollen nicht nur die Kurse sondern auch die Gewinne der Unternehmen wieder steigen. Nach einem zehnprozentigen Gewinneinbruch im laufenden Jahr sagt er für 2017 ein Gewinnwachstum (EPS) von 15 bis 18 Prozent voraus. Die grossen Exporteure wie Autoriese Toyota hätten ihren Prognosen bereits auf Basis eines starken Yens getroffen. "Von diesem Niveau sind negative Überraschungen unwahrscheinlich", sagt Koll. Bei den zuvor unter die Räder gekommenen Unternehmen aus dem Energie-Sektor sei bei den Gewinnen der Boden erreicht. Da die japanische Notenbank die Zinskurve steiler machen will, seien bei den von Negativzinsen in Mitleidenschaft gezogenen Banken positive Überraschungen möglich. Kurstreibend wirke sich zudem das Wachstum bei den Dividenden und den Aktienrückkaufprogrammen aus.
Yen bewegt die Märkte
Die negative Korrelation zwischen Yen und Aktienmärkten bleibe eng. Japan habe US-Wertpapiere im Ausmass von 160 Milliarden Dollar gekauft. Dennoch sei es zu keiner Abschwächung des Yens gekommen. Für die Entwicklung des Yen sei das weitere Vorgehen der US-Notenbank die entscheidende Komponente. Steigende Zinsen in den USA dürften laut Koll zu einem stärkeren Dollar und schwächeren Yen führen. Kommt es zu diesem Szenario dürften die umfangreichen Yen-Hedging-Geschäfte abgewickelt werden, was den Yen weiter unter Druck setzen würde.
Weiter fallende Zinsen sieht Koll in Japan nicht. Für die nächsten Sitzungen sagt der WisdomTree Experte keine massgeblichen Schritte voraus. Koll: "Der Fokus liegt nun auf der Umsetzung der bisher getroffenen Massnahmen."