25.11.2024, 14:10 Uhr
Invesco erwartet für 2025 eine Kombination aus sinkender Inflation, geldpolitischer Lockerung und stärkerem Wachstum. Daraus ergibt sich für Paul Jackson, Global Head of Asset Allocation Research «eine vorerst...
Larry Hatheway, Chefökonom von GAM, befürchtet, dass Trumps Politik zu einer Überhitzung der US-Wirtschaft führen könnte.
Bisher haben zahlreiche Anleger die Präsidentschaft Trumps als positiven Einflussfaktor für die Weltwirtschaft angesehen. Denn sie verspricht neben einem Wirtschaftswachstum in den USA auch Steuersenkungen, Wirtschaftsreformen und höhere Ausgaben allesamt Faktoren, die das Wachstum weiter ankurbeln dürften. Es gibt also durchaus Gründe zum Optimismus. Allerdings gilt auch: Investoren sollten die Risiken der Trump-Politik im Auge behalten. Es ist beispielsweise denkbar, dass die US-Wirtschaft infolge der Konjunkturmassnamen vor dem Hintergrund der Vollbeschäftigung überhitzt. Dies würde die US-Notenbank zwingen, die Zinssätze stärker anzuheben, Störungen wären dann vorprogrammiert. Die protektionistischen Elemente von Trumps Programm könnten auch zur Ausweitung der Risikoprämien am Markt führen. Einflussfaktoren, die Anleger derzeit zu übersehen scheinen.
Aufgrund des freundlicheren Gesamtumfelds findet derzeit eine Rotation aus festverzinslichen Anlagen vor allem in globale Aktien statt. Am Aktienmarkt selbst ist ebenfalls eine Rotation zu beobachten, und zwar von Dividendenaktien hin zu zyklischen Aktien, Schwellenländerwerten und europäischen Titeln. Aktive Manager sollten die signifikante Streuung für sich nutzen.
Wenig Sorgen bei Anleger für den Moment
Die implizite Volatilität globaler Aktien und anderer Anlageklassen bewegt sich nahe an historischen Tiefstständen: Ein klares Indiz für die momentan geringen Sorgen der Anleger. Doch einige bevorstehende Ereignisse könnten dies schon bald ändern, denn in Europa stehen dieses Jahr richtungsweisende Wahlen in den Niederlanden, Frankreich und Deutschland an. Angesichts des erstarkten Populismus in Grossbritannien und den USA, könnte sich auch der Kurs der europäischen Politik verändern. Anleger sollten auch die Einführung weiterer protektionistischer Massnahmen und die mögliche Diskussion um die Rolle Chinas oder Mexikos als Währungsmanipulatoren bedenken. Derzeit sind diese Risiken nicht in den Kursen berücksichtigt. Hier rät GAM-Chefökonom Larry Hatheway Anlegern zur Vorsicht um nicht von möglichen Fallstricken aus dem Gleichgewicht gebracht zu werden.
Bei der Portfoliopositionierung hinsichtlich Staatsanleihenmärkten setzt man bei GAM auf kürzere Duration, insbesondere bei US-Treasuries sowie bei europäischen Bonds. Im Aktienbereich legt man den Fokus verstärkt auf Zykliker, darunter auch Aktien aus Europa und den Schwellenländern sowie Aktien mit Wertsteigerungspotenzial. Zuletzt profitierte man von der Erholung einiger überverkaufter Währungen, einschliesslich der schwedischen Krone und des mexikanischen Peso. Insgesamt hat GAM die Portfolios Anfang 2017 auf ein verbessertes Wirtschaftsklima und Marktumfeld sowie eine grössere Risikobereitschaft der Anleger ausgerichtet.