23.11.2024, 12:00 Uhr
Matt Quinlan, Portfoliomanager bei der Franklin Equity Group, erläutert die entscheidende Rolle, die Dividenden bei der Steigerung der Gesamtrendite und bei der Verringerung der Gesamtvolatilität für Aktienanleger...
Die EZB hat an ihrer letzten Sitzung vor der Sommerpause ihren "Forward Guidance"-Ansatz für ihre Leitzinsen aktualisiert. Patrick Barbe von Neuberger Berman meint, dass die Stabilität der EZB-Politik für einen längeren Zeitraum zu einer Outperformance von kurz- bis mittelfristigen Anleihen führen sollte.
Basierend auf ihrem Anfang des Monats verkündeten neuen Inflationsziel, hat die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag ihren "Forward Guidance"-Ansatz für ihre Leitzinsen aktualisiert: Unverändertes Niveau, bis sie sieht, dass die Inflation deutlich vor dem Ende ihres Projektionshorizonts und dauerhaft für den Rest des Projektionshorizonts 2% erreicht (investrends.ch berichtete). "Da der Wortlaut zuvor eine Konvergenz in Richtung 2% war, sollte der Markt auf eine längere Periode der Zinsstabilität schliessen: Diese Erweiterung der Forward Guidance drückt die 3M-Euribor-Futures sofort nach oben und impliziert eine erste Zinserhöhung nach 2023. Die EZB lieferte erneut eine Botschaft der Lockerung als Antwort auf die wachsenden Unsicherheiten bezüglich der Delta-Covid-19-Belastung", kommentiert Patrick Barbe, Head of European Investment Grade Fixed Income bei dem unabhängigen US-amerikanischen Vermögensverwalter Neuberger Berman.
Die Stabilität der EZB-Politik für einen längeren Zeitraum sollte zu einer Outperformance von kurz- bis mittelfristigen Anleihen führen. Präsidentin Christine Lagarde sagte, die EZB beobachte endlich erstmals, dass Unternehmen Kredite aufnehmen, um Investitionen und Ausgaben anzukurbeln. "Darüber hinaus wird das Pandemie-Notfallankaufprogramm (PEPP) der EZB die besten Finanzierungsbedingungen für Emittenten bieten, was sich positiv auf die Kreditqualität auswirkt, insbesondere in den zyklischen Sektoren», sagt Barbe.
Dem Fixed-Income-Experten fällt auf, dass Präsidentin Lagarde erläutert hat, die EZB werde keine Inflation von mehr als 2% anstreben, der EZB-Rat sei aber – wie die Strategieüberprüfung und die Erklärung von Donnerstag zeige – bereit, eine vorübergehende Periode zu akzeptieren, in der die Inflation moderat über dem Zielwert liege.
Mit den neuen Leitlinien soll eine verfrühte Straffung vermieden werden, der EZB-Rat werde sich aber dahingehend auf sein Urteilsvermögen berufen, sagt Barbe und fügt hinzu: "Wir schlussfolgern, dass die vierteljährlichen EZB-Prognosen zum Haupttreiber der Negativzinspolitik werden. Dies wirft einige Unsicherheiten auf, da wir erwarten, dass die Inflationsrate im zweiten Halbjahr über das 2-%-Ziel der EZB hinausschiesst. Dies verstärkt die Attraktivität von inflationsgebundenen Anleihen und sollte zu einer vorsichtigen Haltung bei langfristigen Anleihen führen."