23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
Das rasante Tempo der Impfungen in den USA spricht derzeit dafür, die US-Währung gegenüber dem Euro vorzuziehen. Das ist allerdings nur eines von vielen Argumenten, sagen die Experten der DWS.
Die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Länder dürfte sich auch 2021 stark unterscheiden. Im DWS "Chart of the week" wird der aktuelle Stand bei den Impfungen gegen Covid-19 mit den Wachstumsprognosen für das laufende Jahr verglichen. Dieses Thema dominierte zuletzt die Schlagzeilen, nicht nur angesichts der Entscheidungen verschiedener europäischer Länder, einen Impfstoff nicht zu verwenden.
Nun mag der aufmerksame Leser einwenden, dass wesentlich mehr Faktoren als das Impftempo den Konjunkturausblick für 2021 bestimmen. "Das ist natürlich korrekt, zum Beispiel variieren sowohl Ausmass wie Zusammensetzung der verschiedenen Fiskalstimuli", so die Experten von DWS. Das Tempo, mit dem die amerikanische Finanzministerin das Geld an die privaten Haushalte und andere Wirtschaftsakteure verteile, sei nicht weniger atemberaubend als die Geschwindigkeit beim Impfen. Ein weiterer Faktor sei schlicht die Referenzgrösse. Länder, die im letzten Jahr einen besonders heftigen Einbruch der Aktivität zu verkraften hatten, könnten bei einer Erholung mit höheren Wachstumsraten glänzen als jene Länder, die 2020 noch verhältnismässig glimpflich davon gekommen seien wie zum Beispiel die USA.
Dennoch sollte der Beitrag von zügigen Impfungen auf die Wirtschaftsentwicklung nicht unterschätzt werden. "So zum Beispiel wurden aus den USA zuletzt Konjunkturindikatoren gemeldet, aus denen klar hervorgeht, dass sowohl die privaten Haushalte wie auch der Unternehmenssektor schon in den Startlöchern stehen, um bei einer Lockerung der Lockdown-Beschränkungen wieder richtig Gas zu geben", betont DWS. Von einer derartigen Aufbruchsstimmung sei in Europa leider noch wenig zu spüren.
Aus Investorensicht könnten sich aus dieser Divergenz zum Beispiel Opportunitäten an den Währungsmärkten ergeben. Dort ziehen fiskalische Anreize und die wirtschaftliche Stimmung in den USA den Dollar derzeit in die gleiche Richtung wie die Fortschritte bei den Impfungen. Nach einer Phase der ausgeprägten US-Dollar-Schwäche in der zweiten Jahreshälfte 2020, in der schon Nachrufe auf den US-Dollar zu lesen waren, konnte sich der Greenback jüngst wieder behaupten. Stefanie Holtze-Jen, Leiterin der Währungsstrategie bei der DWS, rechnet mit einer weiteren Aufwertung des US-Dollars, wobei der Fortschritt bei den Impfungen eben doch nur ein Argument von vielen zugunsten der US-Währung sei.