23.12.2024, 08:37 Uhr
Der Spezialkunststoff-Hersteller Gurit will sich künftig ganz auf profitablere Regionen und Geschäftsbereiche konzentrieren. Im Zuge der angekündigten Restrukturierung sollen Werke in Dänemark, Indien und der...
Im ersten Halbjahr 2018 setzten Makro- und mikroökonomische Entwicklungen den Märkten ordentlich zu. Trotz schwacher Ergebnisse glauben Nicolas Chaput, CEO und Laurent Denize, Co-CIO von Oddo BHF AM an eine besser zweite Jahreshälfte.
Das erste Halbjahr 2018 war recht turbulent und zeichnete sich durch schwache Ergebnisse über alle Anlagenklassen hinweg aus. Trotzdem sehen die Experten von Oddo BHF AM der zweiten Jahreshälfte zuversichtlich entgegen und zwar aus zwei Gründen, wie Nicolas Chaput erklärt: "Auch wenn das Wachstum seit Jahresbeginn keine Fahrt aufgenommen hat, werden die geopolitischen Spannungen die Konjunktur kaum in eine Rezession abgleiten lassen." Zudem geben sich die Unternehmenschefs zuversichtlich, was die Auftragsbücher angeht. "Zwar waren seit Jahresbeginn die Mittelzuflüsse in europäische Fonds über die meisten Anlageklassen hinweg enttäuschend, bei Aktien zeigten sie sich jedoch weiter robust", führt Denize aus.
Augenmerk auf drei Risiken
Gleichwohl gilt es, gemäss den Experten, drei Hauptrisiken im Auge zu behalten. Zum einen das Risiko eines kleinen Ölschocks: Der Ölpreis ist innerhalb von zwei Jahren von 25 USD auf 75 USD geklettert und dämpft das Wachstum von Ölimporteuren, insbesondere Europa. Des Weiteren sollte der zunehmende Protektionismus nicht unbeachtet gelassen werden. Handelsbarrieren sind nicht mehr länger nur Drohung, sondern Realität. Zwar halte sich die Auswirkungen auf das Wachstum noch in Grenzen, meinen die Experten, dennoch hat die Anlegerstimmung bereits gelitten.
Auch der verstärkte Populismus gehört nach Ansicht der Experten zu den Hauptrisiken: Die Wahlen in Italien mit dem Sieg der sogenannten "euroskeptischen" Parteien verursachten eine Krise an den europäischen Märkten. "Wir glauben jedoch, dass Italien letztlich kompromissbereit sein wird und dass die Spannungen mit Brüssel nachlassen werden", meint Chaput.
Eine Sache sei jedoch gewiss: Die Volatilität an den Märkten wird hoch bleiben. Denize erläutert: "Die Aussichten risikoreicher Anlagewerte schätzen wir weiterhin positiv ein. Wir geben US-Aktien den Vorzug gegenüber ihren europäischen Pendants, mit besonderer Präferenz für den Technologiesektor." Dieser zeigt weiterhin ein beeindruckendes Wachstum und ein sehr attraktives Rendite-Risiko-Profil.
Attraktive Renditeniveaus
In Europa empfehlen die Experten mit Blick auf die Liquidität eher eine Positionierung in Mid-Caps (weniger anfällig bei verschärften Handelsbarrieren), denn in Small-Caps. Die Festlegung Mario Draghis, die EZB-Zinsen bis Sommer 2019 nicht anzuheben, eröffne einen guten Einstiegspunkt am Markt für europäische Immobilienaktien, um von den dortigen attraktiven Renditeniveaus zu profitieren. Denize erklärt: "Auf der Rentenseite bleiben wir vorsichtig. Angesichts der Normalisierung der Geldpolitik und des Risikos steigender Langfristzinsen nehmen wir verstärkt kurzfristige Hochzinsanleihen in den Blick."
Die Normalisierung der Geldpolitik mit dem Auslaufen der unkonventionellen quantitativen Lockerungsmassnahmen bedeutet auch eine höhere Volatilität. Bestimmte Anlageklassen, wie Private Equity oder private Schuldverschreibungen, bieten einen potenziellen Ausweg aus dieser Volatilität und zugleich vielversprechende Aussichten. Chaput schliesst: "Diese Volatilität eröffnet aber auch zahlreiche Chancen an den Märkten.Es wird holprig ideale Bedingungen also für aktive Manager."