20.12.2024, 14:24 Uhr
Das neue Diätmittel CagriSema von Novo Nordisk ist zwar besser als das alte Mittel, aber nicht besser als die Konkurrenz. Das führt zu einem Kurssturz weil mehr erwartet worden war.
Im letzten Jahr gehörten Aktienfonds im Gesundheitsbereich zu den Krisen-Gewinnern. Die Divergenz zwischen den einzelnen Unternehmen und Subsektoren war jedoch hoch. Insgesamt kommen die Fonds der von Scope untersuchten Peergroup "Aktien Gesundheitswesen Welt" für 2020 auf eine durchschnittliche Wertentwicklung von 11,5%.
Für die aktiv gemanagten Fonds der Peergroup "Aktien Gesundheitswesen Welt" war 2020 ein gutes Jahr, sie konnten mehrheitlich den Vergleichsindex "World Health & Pharma Index (gross)" schlagen. Ein wesentlicher Grund dafür sind laut Scope die vergleichsweise grossen Performance-Unterschiede zwischen den einzelnen Subsektoren und Unternehmen der Gesundheitsbranche, die aktive Manager 2020 nutzen konnten, wie aus dem Report hervorgeht.
Die Peergroup "Aktien Gesundheitswesen" umfasst 61 Fonds, die zusammen rund 53 Mrd. Euro verwalten. Sie sind weltweit in Unternehmen der Gesundheitsbranche investiert. Insgesamt kommen die Fonds im Jahr 2020 auf eine beachtliche durchschnittliche Wertentwicklung von 11,5%. Zum Vergleich: Globale Aktien, gemessen am MSCI World Index, kamen nur auf 6,7%.
Über die überzeugende Performance hinaus konnte die Peergroup in der Covid-19-Krise ihre defensiven Qualitäten unter Beweis stellen. So fiel laut Scope beispielsweise der Einbruch im ersten Quartal 2020 deutlich geringer aus als für den MSCI World. Auch der maximale Verlust der Peergroup über drei Jahre fällt mit -12,0% gegenüber dem MSCI World mit -19,8% deutlich geringer aus. Ähnliches gilt in Bezug auf die Volatilität.
Neben den kurzfristigen Effekten aus der Covid-19-Krise profitiert die Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen von strukturellen Wachstumstreibern wie der demographischen Entwicklung in den meisten Industrieländern, einer wachsenden Mittelschicht in den Schwellenländern und dem technologischen Fortschritt.
Die Fonds der Peergroup "Aktien Gesundheitswesen Welt" haben ein vergleichsweise hohes Volumen. Das durchschnittliche Vermögen der Fonds beträgt mehr als 870 Mio. Euro, allerdings mit einer starken Konzentration der Assets bei den Schwergewichten. Der grösste Fonds, BGF World Healthscience, vereint mit einem Volumen von 10,7 Mrd. Euro bereits mehr als ein Fünftel der gesamten Peergroup-Assets auf sich. Platz zwei belegt der Credit Suisse (Lux) Digital Health Equity mit 5,9 Mrd. Euro gefolgt vom Wellington Global Health Care Equity mit 3,6 Mrd. Euro.
Die Fonds von Blackrock und Wellington tragen beide ein B-Rating von Scope und gehören damit zu den derzeit 12 Fonds mit einem Top-Rating. Der erst im September 2018 aufgelegte Credit Suisse (Lux) Digital Health Equity sei noch zu jung für ein quantitatives Scope-Rating, so Scope.
Während die Fonds von Blackrock und Wellington auf einen breiten Subsektor-Mix setzen, verfolgt der Credit Suisse (Lux) Digital Health Equity einen fokussierteren Ansatz. Im Mittelpunkt stehen hier Unternehmen, die von der Digitalisierung im Gesundheitsbereich profitieren. Dieses Anlagethema habe sich bislang für Anleger ausgezahlt, die mit dem Fonds über ein Jahr eine aussergewöhnliche Performance von 80% erzielen konnten, hält Scope fest.
Aus Sicht vieler Marktteilnehmer gilt der Gesundheitssektor traditionell als defensives Marktsegment. Tatsächlich ist die Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen weitgehend konjunkturunabhängig und profitiert zudem von strukturellen Wachstumstreibern über die aktuelle Pandemie hinaus – wie der demographischen Entwicklung in den meisten Industrieländern, einer wachsenden Mittelschicht in Schwellenländern und technologischem Fortschritt. Auch in der Covid-19-Krise haben Gesundheitstitel wieder einmal weniger verloren als der breite Markt, wie eine Scope-Studie aus dem letzten Jahr zu globalen Healthcare-Aktienfonds bereits zeigte.
Dennoch sei es ratsam, vor einer Investition in Gesundheitsaktien genauer hinzuschauen, empfiehlt die Scope-Analystin Barbara Claus. In den Fonds mit den besten Fondsratings setzten die Fondsmanager primär auf die stärker wachsenden, aber auch risikoreicheren Segmente des Gesundheitsbereichs. "Anleger, die Gesundheitsaktien primär als defensiven Portfoliobaustein nutzen möchten, sollten daher nicht ausschliesslich die Performanceseite betrachten, sondern auch auf die Risikokennzahlen der Fonds wie Volatilität und Maximaler Verlust achten sowie einen Blick auf die in den Fonds enthaltenen Titel und Industrien werfen", meint die Analystin.
Anlegern, die vor allem von den Chancen im Gesundheitsbereich profitieren möchten, beispielsweise im Bereich Innovative Therapien oder Digitalisierung, stünden in der Peergroup Fondsalternativen zu diversen Anlagethemen offen, doch zeichneten sich diese, neben höheren Performancechancen, gleichzeitig auch durch höhere Risiken aus.