20.12.2024, 14:24 Uhr
Das neue Diätmittel CagriSema von Novo Nordisk ist zwar besser als das alte Mittel, aber nicht besser als die Konkurrenz. Das führt zu einem Kurssturz weil mehr erwartet worden war.
Zur Risikostreuung und als Gegengewicht zur Geldentwertung sollte Gold gemäss Nima Pouyan von Invesco in einem ausgewogenen Portfolio nicht fehlen. Gerade in unsicheren und volatilen Zeiten kann sich eine Goldallokation auszahlen. Börsengehandelte Produkte machen Goldanlagen einfacher denn je.
"Die meisten Anleger kaufen Gold, weil sie glauben, dass sein Wert steigen wird oder weil sie fürchten, dass ihre anderen Anlagen an Wert verlieren könnten. Für das Edelmetall spricht jedoch noch mehr", sagt Nima Pouyan, Head Invesco ETF Switzerland & Liechtenstein von Invesco.
Gold sei ganz sicher keine risikolose Anlage, werde jedoch in Phasen extremer wirtschaftlicher Turbulenzen oder politischer Unruhen, wenn andere Anlagewerte belastet werden, trotzdem als vergleichsweise "sicherer Hafen" und Form der Absicherung gefragt. Dieser Aspekt könne gerade im aktuellen Marktumfeld, in dem wirtschaftliche und geopolitische Sorgenfaktoren viele Anleger umtreiben, besonders relevant sein. So sei Gold auch im ersten Pandemiejahr 2020 eine gute Wahl unter allen grossen Anlageklassen gewesen, bevor die Bilanz für das Edelmetall im Erholungsjahr 2021 durchwachsener ausfiel.
Unabhängig vom Marktumfeld gelte, dass eine Beimischung von Gold in einem ausgewogenen Portfolio wertvolle Risikostreuungsvorteile mit sich bringen könne, da der Goldpreis durch einzigartige Faktoren bestimmt werde und Gold somit traditionell kaum mit den meisten wichtigen Anlageklassen korreliere, so Pouyan. Da der Goldpreis genauso wie die Kurse anderer Anlagewerte steigt und fällt, können Anleger zudem auch spekulative Positionen hinsichtlich der zukünftigen Preisentwicklung eingehen. "Viele Anleger betrachten Gold traditionell als wirkungsvolle Inflationsabsicherung. Durch die Auswirkungen steigender Preise für Waren und Dienstleistungen haben viele Währungen an Wert verloren. Dagegen hat Gold seine Kaufkraft langfristig bewahrt", sagt er. Gold könne sich als Inflationsabsicherung eignen, wenn es durch externe Faktoren zu einem Inflationsschock komme, die Preise schneller steigen als erwartet oder sich die Massnahmen der Zentralbanken als wirkungslos erweisen. Obwohl Gold als potentieller Inflationsschutz gelte, habe der Goldpreis bisher nicht auf die anziehende Teuerung reagiert. Das könnte sich nach Pouyans Erachten in 2022 ändern.
Gemessen am ausserbörslichen Wertpapierhande (Over-the-Counter) sowie dem Handel von börsengehandelten Geschäften mit späterem Liefertermin (Terminkontrakten) und börsengehandelten Produkten (ETPs, sprich Exchange Traded Products) sei Gold zudem eine der liquidesten Anlageklassen der Welt. Da Gold fast rund um die Uhr gehandelt werde, hätten Anleger praktisch jederzeit Zugang zum Goldmarkt.
Investoren, die eine Anlage in Gold in Erwägung ziehen, können laut Pouyan aus mehreren Optionen wählen. "In der Vergangenheit mussten gewöhnlich Goldbarren und Goldmünzen gekauft werden – und dann der Transport, die Lagerung und die Versicherung der Goldbestände organisiert und bezahlt werden. Durch diese Kosten und den häufig auf den Gold-Spotpreis, also den aktuellen Marktpreis, zu zahlenden Aufschlag konnte dies eine ineffiziente und potenziell relativ teure Form der Goldanlage sein", erläutert er. Der Futures-Markt, also eine Börse an der standardisierte Finanz-Terminkontrakte gehandelt werden, biete eine weitere Möglichkeit in Gold anzulegen. Die Margin- und Rollkosten (Kosten für Sicherheitsleistungen und bestimmte Mehrkosten im Termingeschäft) können gemäss dem ETF-Experten aber auch eine solche Anlage für langfristig ausgerichtete Anleger potenziell teuer machen.
"Seit ihrer Einführung im Jahr 2003 bieten mit physischem Gold unterlegte börsengehandelte Goldprodukte, sogenannte Gold-ETPs, Anlegern eine deutlich einfachere, kostengünstigere und effizientere Möglichkeit der Partizipation am Goldpreis ohne die zusätzlichen Kosten und Komplexitäten, die mit den meisten anderen Goldanlagen verbunden sind", sagt Pouyan. Die Liquidität von Gold als Anlageklasse und ETPs als Anlageinstrument ermögliche eine relativ problemlose Umsetzung strategischer und taktischer Goldpositionen. Dementsprechend beliebt seien diese Produkte auch bei den unterschiedlichsten Investoren – von Privatanlegern bis hin zu einigen der grössten Investoren und Hedgefonds der Welt.
Die Vorteile einer strategischen Allokation in Gold im Rahmen eines ausgewogenen Portfolios seien vielfältig. Der Invesco-Experte wirft die Frage auf, wie es aber nach einem schwachen Jahr 2021 für Goldanleger mit der taktischen Positionierung aussehe.
Ein entscheidender Faktor werde sicherlich die Inflationsentwicklung sein. Je deutlicher werde, dass die aktuelle Teuerung kein vorübergehendes Phänomen sei, desto mehr sollte Gold sein Potenzial als Inflationsschutz ausspielen können, auch wenn dies Verlustrisiken nicht vollständig auschliessen könne.
Die US-Notenbank werde die Zinsen zwar voraussichtlich anheben, was in der Regel negativ für Gold sei. Am für Gold günstigen Umfeld negativer Realzinsen werde das jedoch vermutlich nichts ändern. In jedem Fall hält Pouyan eine Beimischung von Gold in einem diversifizierten Portfolio schon aufgrund seines Absicherungscharakters gegen Rückschläge an den Aktienmärkten oder Marktturbulenzen, zum Beispiel aufgrund politischer Unruhen, für sinnvoll.