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Globale Staatsinvestoren investieren verstärkt in den USA

Die diesjährige Invesco Global Sovereign Asset Management Studie 2016 zeigt, dass die globalen Staatsinvestoren trotz der andauernden Marktvolatilität und des anhaltend niedrigen Ölpreises weiter zuversichtlich in die Zukunft blicken und mit einer strategischen Vermögensaufteilung langfristige Anlageziele verfolgen.

14.06.2016, 08:20 Uhr

Redaktion: jog

Invesco hat seine vierte jährliche Invesco Global Sovereign Asset Management Studie veröffentlicht, eine umfassende Analyse des komplexen Anlageverhaltens von Staatsfonds und Zentralbanken, für die 77 individuelle Staatsinvestoren und Reserve-Manager aus aller Welt befragt wurden. Auf die befragten Investoren entfallen insgesamt 66% der weltweiten Staatsvermögen und 25% der Devisenreserven – ein Vermögen von insgesamt 8,96 Billionen US-Dollar.

Die diesjährige Untersuchung zeigt, dass die globalen Staatsinvestoren trotz der andauernden Marktvolatilität und des anhaltend niedrigen Ölpreises weiter zuversichtlich in die Zukunft blicken und mit einer strategischen Vermögensaufteilung langfristige Anlageziele verfolgen. Die diesjährigen Umfrageergebnisse signalisieren eine starke Bevorzugung der USA gegenüber anderen Regionen sowie ein wachsendes Interesse an Immobilienanlagen, das zu höheren Gewichtung alternativer Anlagen führt.

Staatsinvestoren trotz schwieriger Rahmenbedingungen zuversichtlich
Das durch den anhaltend niedrigen Ölpreis bedingt schwierige gesamtwirtschaftliche Umfeld haben auch die Staatsinvestoren zu spüren bekommen. Trotz ihrer im Schnitt rückläufigen jährlichen Portfoliorenditen1 (siehe Grafik, PDF) sind sie mit ihren Anlageplattformen weiterhin besser aufgestellt als andere Investoren. Tatsächlich verzeichnen Liability- und Development-Fonds weiter Nettomittelzuflüsse. Im Schnitt hatten neue Mittel einen Anteil von 7% am Anlagevermögen, während die Haushaltsprobleme der Staaten die Staatsinvestoren im Schnitt zu einem Abzug bzw. einer Auflösung von lediglich 3% ihres Anlagevermögens veranlassten.

Im Zuge des Umgangs mit diesen Herausforderungen werden die Anlagehorizonte ebenfalls länger. In den letzten vier Jahren hat sich der durchschnittliche Anlagehorizont der Staatsinvestoren von 6,4 auf 7,6 Jahre erhöht, während ein anhaltend hohes Interesse an den Diversifikationsvorteilen und Illiquiditätsprämien von alternativen Anlagen verzeichnet wurde.

Wie die Studie zeigt, sehen die Staatsinvestoren – wie bereits seit 2014 – weiter zuversichtlich in die Zukunft. Am Sovereign Confidence Index von Invesco lässt sich ablesen, dass der Optimismus von 7,5 im Jahr 2014 auf 7,8 im Jahr 2016 zugenommen hat2 (siehe Grafik, PDF). Der Index bewertet den Ausblick der Staatsinvestoren anhand ihrer Performance und Anlageplattform (Investment-Expertise, Mitarbeiter und Talente, Governance und Dritte) und zeigt, dass Liability- und Development- Staatsinvestoren in beiden Kategorien konsequent höhere Werte erzielen. Die niedrigeren Renditen haben Investment- und Liquiditäts-Investoren belastet und zu einer Verschlechterung ihres Performance-Ausblicks von 8,4 im Jahr 2014 auf 7,7 in diesem Jahr geführt. Das Vertrauen in die Anlageplattform insgesamt ist im gleichen Zeitraum jedoch von 7,4 auf 7,8 gestiegen.

Alex Millar, Head of Invesco Institutional EMEA Sovereign, Middle East and Africa, kommentiert dies wie folgt: "Viele Staatsinvestoren kommen jetzt gut damit zurecht, in einem Umfeld mit begrenzten Neumitteln zu agieren. Einige haben Anlagewerte an ihre Regierungen übertragen, ohne langfristige Anlagen aufzulösen, während andere in den letzten zwölf Monaten überhaupt keinen Mittelabzug verzeichnet haben. Viele dieser Institutionen scheinen ihren Finanzierungsausblick zuversichtlich zu sehen und richten ihre Aufmerksamkeit stärker auf ihre Anlageziele als auf ihren kurzfristigen Liquiditätsbedarf."

USA wird attraktivster Markt für Investments von Staatsinvestoren
Nachdem Staatsinvestoren unter den Industrieländern zuvor den britischen Markt bevorzugt hatten, haben 2016 die USA die Führung übernommen. Verglichen mit 2014, als Staatsinvestoren die Attraktivität des US-amerikanischen Marktes noch mit 6,5 (aus 10 Punkten) bewerteten, hat sich das Rating zuletzt deutlich auf 8,2 verbessert. Im Vergleich dazu wurde der britische Markt 2016 mit 7,5 etwas schlechter bewertet3 (siehe Grafik, PDF). Staatsinvestoren sind auch sehr optimistisch, was die künftigen Anlagechancen in den USA – vor allem im Infrastrukturbereich – angeht.

Die befragten Staatsinvestoren sind der Ansicht, dass die USA nach der positiven Wahrnehmung ihrer Investitionen im US-amerikanischen Finanzsektor während der globalen Finanzkrise zunehmend offen für ihre Anlagen sind. Viele meinen auch, dass Investitionen in den USA vor allem aufgrund der anlagefreundlicheren Politik inzwischen einfacher und attraktiver sind. Ein Beispiel ist die 2016 eingeführte Befreiung‚ qualifizierter ausländischer Pensionsfonds von der Steuer auf ausländische Immobilienanlagen.

Neue Allokationen in Frontier-Märkte – Abwendung von den BRIC-Ländern
Gleichzeitig legen Staatsfonds vermehrt in Frontier-Märkten an. So sind die Allokationen in aufstrebende asiatische Staaten von 2014 bis 2015 von 1,6% auf 2,3% gestiegen, während nach zuvor 0,6% jetzt mit 0,9% gewichtet wird4 (siehe Grafik, PDF). Als wichtigste Gründe für diese Verlagerung werden die Produktionskapazitäten, die politische Stabilität und die Qualität der Infrastruktur genannt. Getätigt werden diese Anlagen über verschiedene Produkte wie konventionelle Aktien- und Anleihevehikel sowie Direktanlagen in alternative Anlageklassen wie Immobilien.

Dagegen sind einige der BRIC-Märkte (nämlich Brasilien, Russland und China) aufgrund ihrer zuletzt schwächeren Performance für Staatsinvestoren nicht mehr attraktiv. Lediglich Indien wird zunehmend attraktiver. Im Vergleich zu den letzten Jahren sind Staatsinvestoren inzwischen weniger bereit, über kritische politische und regulatorische Aspekte in diesen Regionen hinwegzublicken, um ihre Zielallokationen zu erfüllen. Im Hinblick auf grosse Exportmärkte wie Brasilien und Russland sorgen sich die befragten Staatsinvestoren um die Rohstoffpreis-Problematik und die Aktienmarktverluste, in China dagegen um die schrumpfende Erwerbstätigenbasis, durch die die Produktionskosten steigen und die Margen in der Privatwirtschaft sinken.

Alex Millar erläuterte: "Staatsinvestoren sind zwar langfristig ausgerichtete strategische Anleger, reagieren aber schnell, wenn sich ihre Wahrnehmung der Attraktivität eines Marktes verändert, zum Beispiel durch neue Marktdaten oder Regulierungsänderungen. Marktperformance und Politik beeinflussen auch ihre längerfristige strategische Asset Allokation – vor allem im Hinblick auf die regionale Aufteilung ihres Vermögens. Die Fähigkeit von Regierungen, durch politische Weichenstellungen Anlagegelder von Staatsinvestoren anzuziehen, ist eine zentrale Erkenntnis der Studie. Dadurch eröffnet sich Regierungen in aller Welt eine Möglichkeit, bedeutende langfristige Investitionen zur Unterstützung ihres Wirtschaftswachstums zu gewinnen."

Immobilienanlagen – die neue Nr. 1 der Staatsinvestoren
Nachdem sich Staatsinvestoren in den beiden Vorjahren auf den Ausbau ihrer Allokationen in Infrastruktur und Private Equity konzentriert hatten, war 2016 ein Wandel der Einstellungen zu beobachten: In der jüngsten Umfrage planen erstmals weniger Staatsinvestoren, ihre Allokationen in diese Anlageklassen zu erhöhen. Auch sind die Allokationen in Infrastruktur und Private Equity trotz der höheren Gewichtung beider Anlageklassen in den letzten drei Jahren insgesamt weiter niedrig – mit durchschnittlich 2,8% des gesamten Portfoliovermögens für Infrastruktur und 4,5% für Private Equity5 (siehe Grafik, PDF).

Die Allokationen in Immobilienanlagen sind dagegen innerhalb von drei Jahren von 3,0% im Jahr 2012 auf zuletzt 6,5% gestiegen (was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 29% entspricht) – und damit schneller als die Allokationen in Private Equity und Infrastruktur zusammengenommen. Staatsinvestoren beabsichtigen, ihre globalen und lokalen Allokationen in Immobilien stärker auszubauen als ihre Allokationen in jede einzelne andere Anlageklasse, um ihre Vorgaben im Hinblick auf die Diversifikation und den absoluten Ertrag zu erreichen. Als Begründung nennen die befragten Staatsinvestoren vor allem die Tatsache, dass die Ausführungsrisiken6 (siehe Grafik, PDF) bei Immobilienanlagen geringer sind als bei Private-Equity- und Infrastrukturanlagen, bei denen es immer wieder Schwierigkeiten bei der Veranlagung gegeben hat. Ausserdem verweisen die Investoren auf eine grössere Zahl glaubwürdiger globaler Asset Manager sowie auf eine lange Liste von Projektentwicklern und Immobilienbetreibern, mit denen sie bei ihren Immobilienanlagen zusammenarbeiten können. Im Vergleich zu ihren Zielallokationen sind dadurch mehr als 62% bzw. 52% der Staatsinvestoren in Infrastruktur und Private Equity untergewichtet7 (siehe Grafik, PDF).

Hier finden Sie die vollständige Mitteilung als PDF

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